Full text: Deutsches Kolonialblatt. XX. Jahrgang, 1909. (20)

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Die Wiederausreise haben angetreten: am 
17. November: Oberleutnant und Inspektions= 
offizier der Kaiserlichen Landespolizei Holländer, 
Bezirksamtssekretär de Roos, Maschinist Schaffert, 
Polizeiwachtmeister Rafalski und die Peolizei- 
sergeanten Schweizer, Maywald, Linkowski, 
Böttcher, Heffke, Synowzik, Zynda, Palm, 
Schulz und Ramm; am 8. Dezember: Sekretär 
Gericke, die Bezirksschreiber Ueckermann und 
Löffler, Distriktsschreiber Ewert und die Polizei- 
sergeanten Richter, Stallinger, Nauen und 
Themm. 
  
Die Ausreise bzw. Wiederausreise in das 
Schutzgebiet haben am 8. Dezember angetreten: 
Oberleutnant Borchers, Stabsarzt Kalweit, 
Oberarzt Dr. Schmidt. 
  
Datriotische Gaben. 
Zum Bau eines Denkmals in Windhuk ist 
nachstehende Spende eingegangen, für welche 
nochmals der Dank des Kommandos ausge- 
sprochen wird. 
Von Seiner Majestät dem Könige von 
Württemberg 300,00 7. 
  
  
ELL.. 
  
  
  
  
  
Tüchtamtlicher Teil 
  
  
  
  
  
  
  
Nachrichten aus den deutschen Schutzgebieten. 
(Abdruck der Nachrichten vollständig oder teilweise nur mit Quellenangabe gestattet.) 
Oeutsch-Ostafrika. 
Die Sentralbahn) 
Nach einer telegraphischen Meldung aus Dar- 
essalam hat die Gleisspitze der ostafrikanischen 
Zentralbahn Kilometer 159 hinter Morogoro 
erreicht. 
Der Kampf gegen die DPochen) 
In dem letzten Medizinal-Jahresbericht für 
1908/09 mußte darauf hingewiesen werden, daß 
im Gegensatz zu früheren Jahren die Pocken in 
Deutsch-Ostafrika in mehreren Bezirken auf- 
getreten, und daß im ganzen Schutzgebiet 253 Er- 
krankungen und 39 Todesfälle an dieser Seuche 
bekannt geworden waren. 
Zu ihrer Bekämpfung war das Impfgeschäft 
erheblich ausgedehnt worden und hatte mit 
117 863 Impfungen die Durchschnittszahl früherer 
Jahre um das Dreifache übertroffen. 
Um einem weiteren Umsichgreifen der Seuche 
nach Möglichkeit vorzubeugen, wurde seit April 
1909 begonnen, vor allem das Gebiet an der 
Baustrecke der Zentralbahn spystematisch durch- 
zuimpfen. Während dies im Bezirk Mpapua 
von vornherein ohne Umstände gelang, entzog 
sich im Bezirk Morogoro die Bevölkerung, die 
in den dortigen Ulugurubergen noch immer sehr 
1* 
Agl. „D. Kol. Bl.“ 1909, Nr. 22, S. 1052. 
*“) Bericht des Medizinalreferats. 
— 
  
scheu ist, zu Anfang vielfach den Impfungen. 
Als nun etwa im Monat Mai die Bahnarbeiten 
bis zur Grenze der beiden genannten Bezirke 
vorgedrungen waren und viele Tausende von 
Eingeborenen dort zusammenströmten, kam es zu 
einem plötzlichen Ausbruch der Seuche, die hier 
im Laufe der nächsten Monate von rund tausend 
Befallenen ein Drittel dahinraffte und die auch 
sechs Europäer ergriff, von denen drei starben. 
Um die gleiche Zeit traten auch in anderen 
Bezirken Pockenerkrankungen auf, die aber meist 
vereinzelt blieben und bisher keine Europäer 
betrafen. 
Abgesehen von der Jsolierung und Behand- 
lung der erreichbaren Pockenkranken, bestand die 
Bekämpfung der Seuche in Durchimpfung der 
Europäer und Eingeborenen in weiter Umgebung 
der Pockenherde. Die hierzu erforderliche Lyomphe 
wurde zum größten Teil im Schutzgebiet selbst 
so reichlich gewonnen, daß allen Anforderungen 
in spätestens vierzehn Tagen entsprochen werden 
konnte. Dagegen waren und sind für das Impf- 
geschäft, das im Schutzgebiet meistens auf Reisen 
von Dorf zu Dorf vorgenommen werden muß, 
die verfügbaren Sanitätspersonen nicht ausreichend, 
so daß dazu vielfach andere Personen, Beamte, 
Missionare und farbige Gehilfen, herangezogen 
werden mußten. 
Die vom 1. April bis 30. September vor- 
gekommenen Pockenfälle und vorgenommenen 
Impfungen sind, soweit bisher bekannt geworden, 
in der beigefügten Ubersicht zusammengestellt.
	        
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