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Aus fremden Kolonien und Droduktionsgebieten.
Stand der ägyptischen Baumwollernte im
November 1908.
Die Witterung, die im ersten Teile des Mo-
nats November für die Baumwollpflanzen günstig
verlief, ist in der zweiten Hälfte des Monats sehr
frisch gewesen.
Infolge dieser Umstände und wegen des kürz-
lich schon gemeldeten Rückstandes der Ernte hat
nur die zweite Pflücke aus den Witterungsver-
hältnissen am Anfange des Monats Nutzen ge-
zogen, während die Witterung auf die dritte
Pflücke, die schließlich nur sehr unregelmäßige
und fast überall sehr wenig befriedigende Re-
sultate ergeben hat, ohne Einfluß geblieben ist.
Der Ertrag bei der Entkörnung, der sehr un-
regelmäßig war, hat im November eine leichte
Abnahme erfahren und wird für die Saison bis-
her durchschnittlich um 1 v. H. geringer erachtet
als im Vorjahre.
Nach den eingegangenen Berichten ist kein
Anlaß vorhanden, die frühere Schätzung der Ernte
auf 6 250 000 bis 6 500 000 Kantar zu ändern.
(Bericht der Alexandria Gencral Produce
Association vom 3. Dezember 1908.)
Baumwollenthörnung der Ernte 1908 in den Ver-
einigten Stacten von Rmerika.
Die Zensusabteilung des Bundesamts für
Handel und Arbeit gibt in dem am 21. De-
zember 1908 veröffentlichten siebenten Berichte
über die Entkörnung der diesjährigen Baumwolle
die bis zum 13. Dezember entkörnte Menge mit
11 892 115 Ballen (zwei zylindrische gleich einem
würfelförmigen gerechnet) an gegen 11 112 789
in der entsprechenden Zeit im Jahre 1906 und
11 971 477 im Jahre 1904.
Zu der Gesamtmenge lieferten nach dem Be-
richte:
Texas 3 366 000 Ballen
Georgia 1 869 000
Mississippi 1 440 O000 =
Alabama 1 264 000
Süd-Carolina 1 131 000
Vergleicht man diese auf Zählungen beruhen-
den Angaben mit den vom Bundesamte für Acker-
bau bekanntgegebenen, in dem Vorbericht vom
9. Dezember aufgeführten Schätzungen des Ge-
samtertrages der diesjährigen Ernte (vgl. „Deut-
sches Kol. Bl.“ 1909, S. 129 ff.), so fällt zu-
nächst ins Auge, daß in Georgia und Süd-Carolina
die Menge der bis zum 13. Dezember durch die
Entkörnungsanstalten gegangenen Baumwolle die
in jener amtlichen Schätzung ermittelte Gesamt-
ernte jener Staaten bereits übertrifft. Das gleiche
Verhältnis ergibt sich hinsichtlich der Gesamtmenge
der Baumwolle sowohl für die übrigen oben auf-
geführten Staaten, als für die Mehrzahl der
Baumwolle bauenden Staaten überhaupt, wenn
bei dem Vergleiche berücksichtigt wird, daß die
Schätzung des Bundesamtes fingierte Ballen von
500 Pfund Rohgewicht im Auge hat, während
das tatsächliche Rohgewicht der Ballen der dies-
jährigen Ernte sich auf 517 Pfund stellt.
Der Bericht der Zensusbehörde übertrifft mit
seinem Ergebnis die Erwartungen des Handels
und deckt sich nahezu, bis auf 10 000 Ballen,
mit dem kurz vorher von dem Allgemeinen Ver-
ein der Entkörner (National Ginners' Association)
ausgegebenen Berichte. Einen besonderen Ein-
fluß auf die Preisbewegung hat er nicht gehabt.
Der Preis für Lokoware in New Orleans hat sich
zwischen 813/16 und 81½/16 Cents für 1 Pfund
erhalten. Auf dem Terminmarkte sind die No-
tierungen für Januar und März um einige
Punkte hinaufgegangen. Sie standen am 23. De-
zember durchschnittlich für Januar auf 8,76, für
März auf 8,80 Cents.
(Bericht des Kaiserl. Konsulate in New Orleans
vom 21. Dezember 1908.)
Die Tabakkultur in Birma.
Die für die Tabakkultur am besten geeigneten
Landstriche Birmas befinden sich im Irrawaddy-
Delta, wo die Pflanzen besonders auf den In-
seln, die während der Regenzeit unter Wasser
gesetzt werden, gezogen werden.
Die Hauptdistrikte im Delta sind: Kyankpyn
mit 3674 Acres, Tharrawaddy mit 5390 Acres,
Prome mit 3832 Acres, Maubin mit 3868 Acres,
Bassein mit 2853 Acres, Henzada mit 12 484
Acres, Thayetmyo mit 6343 Acres; und in Ober-
Birma: Pakokku mit 4875 Acres, Myingyan mit
2060 Acres, Mandalay mit 3000 Aeres.
Die mit Tabak bepflanzte Grundfläche betrug
für Birma insgesamt 63 070 Acres (1 Acre =
40,4 Ar). Der Ertrag stellte sich auf 150 bis
300 viss Blätter pro Acre (1 viss = 3,65 lbs.
engl.). Nimmt man als durchschnittlichen Ertrag
200 viss pro Acre an, so würde sich die Ernte
auf Grund obiger Zahlen auf etwa 20 000 Tons
für das Jahr 1908 gestellt haben.
Da indessen von der Regierung Schätzungen
der Ernten nicht gemarht werden, so können ge-
nauere Zahlen für das verflossene Jahr nicht ge-