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deren Niveauunterschieden und häufigem Wechsel
in der Bodengüte zu tun;z auch ist durchaus nicht
überall Grasland vorhanden, so daß die An-
wendung der Pflugkultur nur in sehr beschränktem
Umfange möglich wäre. Es würde also nament-
lich in den Buschgebieten die teure und weniger
wirksame Hackkultur an ihre Stelle treten müssen.
Der viel größere Unkrautwuchs erhöhte zugleich
die Reinigungskosten und würde in Verbindung
mit der Unsicherheit, die hinsichtlich der Menge
und Verteilung der jährlichen Niederschläge be-
steht, die Notwendigkeit mit sich bringen, bei
Anlage der Kulturen etwas mehr Saatgut zu
verwenden (wenigstens 2½ kg pro Hektar), also
die Reihen etwas dichter zu säen, als dies in
Natal geschieht. Das sind alles Nachteile, die
die gegebenen Vorteile der billigeren Bodenpreise,
der niedrigeren Arbeitslöhne sowie des Wegfalls
der Kosten für Einfriedigung (zum Schutz gegen
Weidevieh) nicht aufzuwiegen vermögen. Auch
wird man bei den mangelhaften Verkehrsverhält-
nissen nicht überall auf den Absatz des im Schäl-
betrieb abfallenden Holzes sowie etwaiger Zwischen-
kultur-Erträgnisse rechnen können.“)
Das soeben von den höheren Gebirgslagen
Gesagte gilt für das Tiefland in verstärktem
Maße; hier kommt als erschwerender Umstand
hinzu, daß der Aufenthalt für den Europäer auf
die Dauer gesundheitsschädlich und die Viehhal-
tung wegen der vielerorts vorhandenen Vieh-
seuchengefahr sehr riskant ist.
In Deutsch-Südwestafrika sind bis jetzt
nur ganz vereinzelt Gerberakazien angepflanzt
worden; auf gutem Boden zeigen sie anfangs ein
gedeihliches Wachstum, später aber setzte ihnen
die hochgradige Trockenheit der Luft ein schwer-
wiegendes Hindernis entgegen. Eine Bedeutung
wird die Kultur in diesem Schutzgebiete wohl
nicht erlangen können. Günstigere Aussichten
dürften ihr einige Hochländer Kameruns bieten.
Was heute auf dem Gebiete der Gerberakazien-
kultur, in erster Linie in Ostafrika, erreicht ist,
darf immerhin schon als ein erheblicher Fort-
schritt bezeichnet werden. Der Baum ist bereits
an den verschiedensten Orten gepflanzt, und bei
der Zähigkeit seines Wachstums darf man an-
nehmen, daß er damit dauernd eingebürgert ist.
Die Blackwattlekultur steht auf alle
Fälle für die Gerbstofferzeugung in einigen
....—.—
*) Bei der vom Forstassessor Gieseler in der
llsambarapost“ von 1907 Nr. 4 (zweite Beilage) ge-
gebenen Kostenaufstellung einer Blackwattlekultur sind
offenbar besonders günstige Voraussetzungen gemacht, die
aber keinesfalls für den Durchschnitt Geltung haben
können.
unserer Kolonien im Vordergrund des In-
teresses. Für sie bieten sich noch die günstigsten
Chancen, weil sie durch Saat geschehen kann und
so die denkbar geringsten Kosten der Neuanlage
verursacht und weil die Verjüngung der genutzten
Bestände leicht auf natürlichem Wege, also so gut
wie kostenlos, erfolgen kann. Denn die an sich schon
teuerere Methode der Pflanzung bietet unter den
afrikanischen Verhältnissen, wenn es sich um einiger-
maßen empfindliches Pflanzenmaterial handelt,
noch besondere Schwierigkeiten. Dies bringt der
Umstand mit sich, daß das Pflanzgeschäft für den
schwarzen Arbeiter etwas Unbekanntes ist, was er
erst erlernen muß, in Verbindung mit der be-
klagenswerten Erscheinung, daß die Arbeiter sich
nur in selteneren Fällen an ein und demselben
Orte längere Zeit aufhalten, so daß man es
immer mit einer mehr oder weniger großen Zahl
gar nicht oder doch minder geübter Leute zu
tun hat.
2. Sonstige fremdländische Gewächse.
Fast alle Übrigen fremden Gerbstoffpflanzen,
deren Anbau sonst noch für die Gerbstoffproduktion
unserer Kolonien eventuell in Betracht käme,
können mit Erfolg nur durch Pflanzung kulti-
viert werden, ohne der Gerberakazienkultur ge-
genüber wesentliche Vorzüge zu bieten. Daß
dieser Umstand aber bei den ungünstigeren Pro-
duktions= und Verkehrsverhältnissen unserer Schutz-
gebiete sowie bei den derzeitigen, wohl auch in
der nächsten Zukunft auf annähernd gleicher
Höhe bleibenden Rohmaterialpreisen ausschlag-
gebend für die Wahl des Blackwattleanbaus
sein muß, zumal sich derselbe schon anderwärts an
vielen Orten ausgezeichnet bewährt hat, ist ein-
leuchtend.
Daß über die Kultur anderer Gerbstoffgewächse.
noch keine größeren Erfahrungen vorliegen, ist
bekannt; einige Arten sind überhaupt noch nicht
in nennenswertem Umfange gepflanzt oder doch
erst ganz neuerdings in Kultur genommen
worden (Algarobilla, Mallet, Barbatima0o).
Von unseren Kolonien steht, was derartige
Kulturversuche anlangt, Ostafrika an der Spitze;
wir finden daselbst schon eine ganze Reihe von
Gerbstoffgewächsen vereinzelt gepflanzt. Die Mehr-
zahl davon wurden vor Jahren erstmals nach
dem Daressalamer Versuchsgarten übergeführt und
gelangte von da später nach den verschiedensten
Plätzen innerhalb des Schutzgebiets.
Divi-Divi. Die wichtigste derartige Pflanze
ist Caesalpinia coriaria, ein kleiner, zur
Familie der Leguminosen gehörender Baum,