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in fortwährender Zunahme begriffen. Nach Ansicht
der Geologen ist zwar wenig Hoffnung vorhanden,
daß die ursprüngliche Lagerstätte der Diamanten
in der Kolonie selbst entdeckt wird, doch scheint
es nicht ausgeschlossen, daß noch Blangrundröhren
in der Kolonie gefunden werden, zumal das Land
wegen seines Wüstencharakters schwierig zu unter-
suchen und die Entdeckung von leicht zersetzlichem
Kimberlit auch in wenig von Humus und Vege-
tation bedeckten Gegenden oft vom Zufall ab-
hängig ist. Auch im Innern des Namalandes
ist das Auffinden diamanthaltiger Kimberlite nicht
ausgeschlossen. Von anderen Edelsteinen hat man
Almandine, Topase und Berylle in geringeren
Qualitäten gefunden; doch ist die Entdeckung
schleifwürdiger Steine in den großen lrschiefer-
gebieten der Kolonie wohl möglich.
Auch der Kupferbergbau hat gute Fortschritte
gemacht. Die Otavimine förderte im letzten Ge-
schäftsjahr 44 200 Tonnen gegen 25 700 im
Vorjahre. Zur Verschiffung gelangten 27 700
Tonnen (gegen 15 000). An Hüttenprodukten
wurden erzeugt 3100 Tonnen Kupferstein (gegen
1000) und 2900 Werkblei (gegen 700). Für
die übrigen im Otavigebiet gelegenen wichtigeren
Kupfererzvorkommen wird ein unterirdischer Abbau
für weitere Aufschlußarbeiten vorbereitet. Außer-
dem werden Kupfererze noch an einigen anderen
Stellen der Kolonie im Kleinbetrieb gewonnen.
Abbauwürdige Goldvorkommen sind bisher
nicht entdeckt worden, obgleich Gold in geringeren
Mengen an mehreren Stellen vorkommt. Auch
andere Erze, wie Bleierz und Eisenerz, sind noch
nicht in genügender Reichhaltigkeit gefunden worden.
Die Auffindung von Zinnerz in den ausgedehnten
Granitmassiven des Landes ist wahrscheinlich,
ebenso wie die von Wolframit und Monazit.
Wichtig ist die Entdeckung von Karuschichten
der afrikanischen Steinkohlenformation im Süden
der Kolonie, weil dadurch Hoffnung auf das
Vorhandensein brauchbarer Kohle erweckt wird.
Auch ist in dieser Formation die Möglichkeit des
Vorkommens erdölhaltiger Schichten gegeben.
Schließlich liegt auch das Auffinden von Phos-
phaten im Süden des Schutzgebietes im Bereich
der Möglichkeit.
Ostafrika. Hier ist zunächst die Entdeckung
eines abbanwürdigen Goldvorkommens bei Sekenke
im östlichen Teil der Wemberesteppe von Be-
deutung. Es besteht aus linsenförmigen Quarz-
gängen, die einen hohen Goldgehalt aufweisen.
Die Gänge werden durch die Kironda-Goldminen=
Gesellschaft ausgebeutet. Im ganzen ist in Ost-
afrika bisher für etwa 100 000 . Gold ge-
wonnen worden. Nach den vorhandenen geo-
logischen Formationen bietet Deutsch-Ostafrika die
gleiche Möglichkeit für die Entwicklung des Gold-
bergbaues wie Teile von Südafrika, z. B. Rho-
desia. Von anderen Erzen sind Kupfererze, Blei-
erze und Silbererze gefunden worden. Näheres
über diese Vorkommen ist jedoch bis jetzt nicht
bekannt geworden. Kohlenflöze wurden nord-
westlich des Nyassasees entdeckt. Leider sind die
örtlichen Verhältnisse für eine Verwertung der
bisher gefundenen Kohlen vorläufig nicht gceeignet.
Abbauwürdige Glimmervorkommen eristieren in
den Ulugurubergen bei Kilossa und am Tan-
ganikasee. Von 1905 bis Ende vorigen Jahres
wurden aus Deutsch-Ostafrika 104 699 kg Glimmer
im Werte von 298 424 “¾ ausgeführt. Zu er-
wähnen ist noch die Gewinnung von marktfähigen
Almandingranaten im Hinterlande von Lindi.
Daß man noch andere wertwolle Edelsteine auf-
finden wird, ist bei dem großen Reichtum an
alten Schiefern sehr möglich. Für das Vor-
kommen von Diamanten fehlen bisher noch An-
zeichen, dagegen ist das Vorhandensein von
Zinnerz und Monazit in den ausgedehnten Granit=
gebieten wahrscheinlich.
Salz wird am Mlagarassifluß aus einer Sool-
quelle gewonnen, und zwar jährlich etwa
32 000 Zentner.
Kamerun. Die Bohrungen auf Erdöl an
der Küste ergaben bis jetzt keine ergiebigen Quellen;
möglicherweise werden Bohrungen im Bezirk
Ossidinge besseren Erfolg haben. Hier ist auch
das Vorkommen von Salzlagern und von Kohlen
wahrscheinlich. In demselben Bezirk findet sich
marktfähiger Glimmer; auch für das Auffinden
von Gold, Silber, Kupfer, von Blei und Zinn-
erzen sowie von Graphit sind an verschiedenen
Orten der Kolonie Anzeichen vorhanden. Kamerun
ist noch wenig erforscht; der Hauptsache nach
scheint das Land aus alten kristallinen Gesteinen
zusammengesetzt zu sein, in welchen die Möglichkeit
von Erzlagern, von Edelsteinen, von Glimmer
und Graphit vorhanden ist.
Togo. Goldhaltige Konglomerate sind in den
sogenannten Buemschichten gefunden worden, ebenso
findet sich Gold in geringen Mengen in Quarz-
gängen, welche den Granit der Monu-Ebene
durchsetzen. Große Eisenerzlagerstätten bei Atak-
pame und weiter im Innern bei Banjeli kommen
für die Gewinnung zunächst noch nicht in Frage;
diejenigen von Atakpame sind nickelhaltig, auch
ist die Möglichkeit für die Anwesenheit von Platin
vorhanden. Von Kohle sind keine Anzeichen vor-
handen, dagegen besteht die Wahrscheinlichkeit,
daß Graphit, Edelsteine, Zinnerze und Glimmer
aufgefunden werden.
Südsee-Inseln. Gold findet sich stellen-
weise sehr reichlich in den Flüssen des südöstlichen