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Am gewölbten Durchlaß in Kilometer 44,4
(2 m lichte Weite) sind die Widerlagskörper bis
zum Gewölbeansatz hochgeführt. Sie sind aus
Bruchsteinmauerwerk hergestellt. Das Steinmaterial
ist einem nahe der Baustelle gelegenen Gneisfelsen
entnommen.
In Kilometer 46,0 (Durchlaß von 2#m lichter
Weite) sind mittlerweile die Baugruben in vollem
Umfange ausgehoben. Mit dem Bruchsteinmauer-
werk der Widerlager ist begonnen. Wie bei Kilo-
meter 44,4 und wie später bei Kilometer 46,5,
47,0 usw. ist auch hier die Gewinnung des er-
forderlichen Steinmaterials äußerst günstig. We-
nige hundert Meter von den Baustellen entfernte
Gneisfelsen liefern das beste und härteste Material,
das durch Sprengen gelöst und auf den Köpfen
von Trägern auf verhältnismäßig geringe Ent-
fernung zur Verwendungsstelle geschafft wird.
An dem gewölbten Durchlaß in Kilometer 47,5
(2 m lichte Weite) ist das nördliche Widerlager
bis zum Gewölbeansatz hochgemauert. Mit dem
südlichen ist begonnen. Wie bei allen bis jetzt
fertiggestellten gewölbten Brücken wird auch hier
das eigentliche Gewölbe aus Beton hergestellt
werden.
Die Ausschachtung der Baugruben für die
Lilibrücke in Kilometer 51,2 ist wieder in An-
griff genommen.
Des weiteren sind die Baugruben für die
Fundamente der Kunibrücke in Kilometer 55,3
annähernd fertiggestellt, so daß mit dem Funda-
mentmauerwerk begonnen werden kann.
Die Arbeiten an den Brücken in Kilometer 46,5,
49,7 und 54,5 werden im Laufe des Monats
Mai aufgenommen werden, ebenso die an den
dann folgenden Bauwerken in Kilometer 58,3,
58,6 und 59,5.
Die Erdarbeiten an der Schiokorrektion
sind im Monat April nicht in dem erhofften Um-
fange vorwärts gegangen. Durch Regenfälle im
nördlicheren Aufnahmegebiet des Flusses stieg das
Wasser im Bereiche der Korrektion gegen Mitte
des Monats plötzlich um etwa 2½ m, so daß
sämtliche Erdarbeiten an der Flußkorrektion plötz-
lich eingestellt werden mußten. Gegen Ende des
Monats ging das Wasser wieder so weit zurück,
daß die Korrektionsarbeiten wieder aufgenommen
werden konnten.
Von den Ende März beim Bahnbau beschäf-
tigten 2608 Pflichtarbeitern kamen im Monat
April 100 Akpossoleute, 200 Kabures und 200
Mangus, also zusammen 500 Leute aus den
Hinterlandbezirken, nach Ablaufihrer sechsmonatigen
Vertragszeit zur Entlassung, so daß unter Zu-
rechnung der im Laufe des Monats April hinzu-
gekommenen 293 Mangus Ende April 2101 Pflicht-
arbeiter beschäftigt wurden. Von den außer diesen
Pflichtarbeitern noch beschäftigten 345 freiwilligen
Arbeitern stammen 147 (also 42,6 v. H.) aus dem
Bezirk Lome-Land, 47 (13,6 v. H.) aus Misa-
höhe, 69 (20 v. H.) aus Anecho, 37 (10,7 v. O.)
aus Atakpame, 1 (0,3 v. H.) aus Mangu, 27
(7,8 v. H.) aus Sokode, 10 (2,9 v. H.) aus eng-
lischen, 3 (0,9 v. H.) aus französischen und 4
(1,2 v.H.) aus anderen Gebieten. Das Verhalten
aller Arbeiter gab zu Klagen keinen Anlaß. Die
Zahl der Vorleute hat sich nicht geändert. Die
Versorgung der Mannschaften mit Lebensmitteln
und Wasser machte keine Schwierigkeiten.
Der Gesundheitszustand der Angestellten
und Arbeiter war im allgemeinen gut.
Es kamen Unglücksfälle
Natur vor.
zwei harmloser
Todesfälle ereigneten sich im Laufe des Be-
richtsmonats zwei. Ein Arbeiter starb an Schrumvf-
niere und Herzschwäche, einer ertrank aus eigenem
Verschulden im Schio.
Aufforstungen in Nordtogo.’)
Eine mehrmonatige Reise nach den Be-
zirken Sokode — Bassari und Mangu —
Jendi wurde von Forstassessor Metzger-Lome
im Auftrage des Gouvernements unternommen.
Der Zweck dieser Reise bestand darin, einerseits
die gegebenen Vegetationsverhältnisse zu studieren,
anderseits zu untersuchen, ob auch das Hinterland
Togos Ortlichkeiten besitzt, welche eine Auf-
forstung erwünscht, möglich und lohnend er-
scheinen lassen. In seinem eingehenden Reise-
berichte („Amtsblatt für Togo“ 1909, Nr. 22,
S. 119 ff.) kommt der genaunte Forstmann zu
folgendem Ergebnis: „Nach den vorliegenden
Verhältnissen bedarf der Norden des Schutzgebietes
der Schaffung von Wald ebenso dringend wie
der Süden. Sowohl auf Grund der vorgefun-
denen natürlichen Vegetationsverhältnisse als auch
dank der von den beiden Stationen Sokode —
Bassari und Sansane—Mangu bereits ausgeführten
Kulturversuche darf mit ziemlicher Sicherheit an-
genommen werden, daß Aufforstungen größeren
Stiles gelingen werden.“
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*) Agl. auch „D. Kol. Bl.“ 1903. S. 22 ffl., 1103 fl.