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knochen in natürlicher Stellung, dann wurde dicht
dabei eine zweiköpfige Rippe gefunden. Die Knochen
liegen etwa 20 m vom Anfangspunkt des Grabens
entfernt, etwa anderthalb Meter unter der Ober-
fläche in frischem Gestein. Letzteres ist ein bröck-
liger, sandiger Mergel von grauer und roter
Farbe; er ist mit der Haue sehr leicht zu
bearbeiten und löst sich ganz leicht von den
Knochen ab. Diese find in dem verwitterten
Gestein ausgezeichnet erhalten, anscheinend un-
zerdrückt, allerdings von Querbrüchen durchzogen.
Wir hoffen an dieser Stelle mehr zu finden. Da
hier größere Vorsicht beim Graben anzuwenden
ist, so geht die Arbeit langsamer vonstatten. Im
übrigen arbeiten die Leute über meine Erwartung
schnell, dabei aber auch zugleich recht sorgsam;
auch haben sie einen guten Blick dafür, was
Knochen sind und was Gestein ist. Einige ver-
stehen es, mit größter Sorgfalt und Genauigkeit
selbst so diffizile Knochen wie Rippen freizulegen.
In fünf Tagen haben durchschnittlich fünfzehn
Leute einen Graben von etwa 50 m Länge und
1 bis 2 m Tiefe gezogen und außerdem weitere
40 m etwa ½ m tief ausgehoben. Von Ein-
geborenen sind uns weitere Fundpunkte, eine
halbe Stunde südlich und eine Stunde närdlich
gezeigt worden. An einer dritten Stelle, dicht
bei unserem Lager, fand sich ein riefiger oberer
Extremitätenknochen, der trotz seiner abgewitterten
Enden eine Länge von 1,80 m besitzt.“
Dr. Hennig äußert sich folgendermaßen:
„Der Tendaguru hebt sich hoch aus der
waldigen Umgebung empor und ist jetzt in der
Regenzeit zwar gleichfalls dicht verwachsen, bietet
aber dafür um so klarere Ausblicke in große
Ferne. Wie ein deutsches Mittelgebirge erscheint
die Landschaft, nur die fremdartige Vegetation
und noch mehr die Tierwelt erinnern daran, daß
wir nicht zu Hause sind. Denn an die schwarze
Umgebung sind wir längst gewöhnt. Wir stoßen
hier fast täglich auf Neues und Interessantes, so
spärlich auch die Einblicke in den verwitterten
und unter Urwald vergrabenen Boden sind. Wir
dürfen uns bereits jetzt mancherlei wichtige Er-
gebnisse stratigraphischer Art versprechen. Heute
entdeckten wir reiche Fossilpunkte auf dem Gipfel
des Tendaguru, also über den Saurierschichten,
so daß sich deren Alter genauer wird feststellen
lassen. Interessant ist daran auch, daß allem
Anscheine nach das Land nochmals unter Wasser
gesetzt wurde. Die Knochenfunde selbst sind bereits
beim ersten oberflächlichen Rundgang so unglaub-
lich reichlich, daß beim Graben mit Bestimmtheit
noch viel Gutes erwartet werden darf. Fangen
Sie nur immer an, ein neues Museum zu bauen!
Wir müssen anscheinend den ganzen Berg ab-
tragen; denn es ist kaum eine Stelle ohne
Knochenreste.
Im übrigen geht es im Lager ungemein ge-
mütlich und behaglich zu. Die Arbeiter und
Träger haben ihre Frauen und Kinder mit-
gebracht und sind im Begriff, ein kleines Dorf
aus Bambus und Gras entstehen zu lassen. Für
die Arbeit ist es insofern von Wert, als wir von
2 bis 6 Uhr werden graben lassen können und
die Leute dann ihr fertiges Essen vorfinden; so
bleibt der Nachmittag für geologische Betrachtungen
frei. Der Verkehr mit den Schwarzen gestaltet
sich sehr nett, von Arbeitsscheu ist keine Rede;
sie sind stets heiter, zufrieden, bescheiden und
nur zum Teil ein wenig scheu.“
I. Uversicht über die Bewegung des Handels des deutsch oftatrikanischen Schutzgeblets über die
Jollstellen der Binnengrenze im IV. Viertel des Kalenderjahres 1908 im Vergleich mit dem bandel
im gleichen Zeitraum des Vorjahres.
(Vgl.
„Deutsches Kol. Bl.“ 1809, Nr. 10, S. wo
Benennung der Warengruppen
Im Zm
IV. ViertellIV. Verreel Zunahmes Abnahme
1908 1907
[Wert Wert Wert Wert..
A. Einfuhr.
I. Erzeugnisse des Landbaues und der Forstwirtschaft sowie der
zugehörigen Nebengewerbe:
a) Korn= und Hülsenfrüchte . 13643 8374 5269
b) Knollengewächse, Gemüse und Früchte .. 5 487 7633 — 2146
c) Koloniale Verzehrungsgegenstände, Genußmittel. 24 469 18 160 6 309 —
d) Olfrüchte, Pflanzenöle, Pflangenwachs 1 005 1 553 — 348
e) Getränke (außer Mineralwasser) . . 33 557 22 357 11.200 –
Sämereien, lebende Pflanzen und Zuttermittel . 1042 210 832 —
5 Pflanzenfasernn 729 42 687 —
h) Erzeugnisse der Forstwirtschaft 5 614 33 036 — 27 422
Summe 1 85 546 91 365 — 5 819