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von unten bis oben bewaldet. Unvergleichlich
schön ist die Partie von Guchab ab bis hinter
die östliche Pforte. Von der Bahn aus, die sich
nunmehr von den Bergen entfernt, sieht man
links in geringer Entfernung etwa 60 ha Mais-
felder, darunter die des Farmers Pohlmann.
In Grootfontein hatte es schon seit einiger Zeit
vor meiner Ankunft täglich ein= oder mehreremal
geregnet; die Gehölze waren alle in Blüte, so
daß sie ausnahmslos identifiziert bzw. zur sicheren
Bestimmung gesammelt werden konnten. Ich
entdeckte mitten im Dorfe in wenigstens zwanzig
Exemplaren von 8 bis 12 m Höhe, mit Stämmen
bis zu zwei Fuß Dicke und offenbar immergrünen
Blättern, einen sehr schönen Baum, der, wie ich
hier vorausschicken will, einer derjenigen ist, die
der Stellmacher Deckert (Okatjiru bei Otjituo)
sehr schätzt. Zahlreich wächst in Grootfontein die
Olive (Olea Chrysophylla), die in diesem Jahre
so dick voll Früchten hängt, daß ein kleiner Preß-
versuch von großem praktischen Interesse wäre.
Sollte nämlich das Ergebnis auch nur halb so
günstig sein wie eine Pressung der gleichen Ge-
wichtsmenge südeuropäischer Kulturoliven, dann
würde sich eine Pflanzung, die unveredelt bleibt,
sehr empfehlen. Anderenfalls müßte die Pflanzung
veredelt werden.)
Da die Olea chrysophylla von mir an
geographisch weit auseinanderliegenden Orten
(Schluchten der Auasberge, Farm Hoffnung,
Omatakozipfel, Otjinga usw.) festgestellt wurde,
so ist mit voller Sicherheit anzunehmen, daß der
Anbau dieser Olive nicht die geringsten Schwierig-
keiten bieten würde. Keimende Olivensamen fand
ich unter alten Bäumen zu Tausenden.
Während des Aufenthaltes in Grootfontein
regnete es täglich. Es wurden kleine Ausflüge
nach Kranzfontein, Struysfontein, Streyd-
fontein und Venters Post gemacht; ich heimste
dabei eine sehr große botanische Ausbeute ein,
konnte indessen — mit einer Ausnahme — keine
neuen Baumarten von forstwirtschaftlicher Be-
deutung feststellen. Durch Vermittlung des Bezirks-
amtes wurde eine Ochsenkarre gemietet, die zwei
oder drei Tage nach meiner Abreise mit der
Maultierkarre des Bezirksamtes nach Neitsas
nachkommen sollte. Interessant in forstfloristischer
Hinsicht war auf diesem 80 km langen Wege die
*) In allen olivenbautreibenden Ländern werden
Wildlinge entweder aus Kulturoliven= oder Oleaster-
samen (i. e. der wilde Typus der Kulturoliven!) gezogen
und nach einigen Jahren mit Reisern großfrüchtiger
Sorten veredelt.
mehrere Kilometer lange Dünenstrecke am Ostende
der Otjitjikahügelenge; man sieht sich hier ganz
unvermittelt in ein ganz neues Florengebiet ver-
setzt. Hier treten in dem tiefen rotgelben Sande
drei Kombretumarten, Ochna Aschersoniana und
vor allen Dingen Burkea africana auf, letzterer
einer der vorzüglichsten Nutzholzbäume des Nord-
ostens.
Von hier ab bis nach Kleinhuis war noch
so gut wie kein Regen gefallen, aber kurz vorher
hatten Hunderte von Hektaren sehr schöner tief-
gründiger Grasfläche gebrannt; das Gras fing
eben erst an, frisch zu sprossen. Vor Neitsas
ist die Gegend sehr wenig anziehend, der Boden
mit viel Kalkgeröll bestreut und der Wald nur
stellenweise einigermaßen wertvoll. Sehr häufig
ist besonders Tamboti und mit Vorliebe in dessen
Schatten Sanseviera cylindrica (Bowstringhemp)
von sehr guter Beschaffenheit mit oft meterlangen
Blättern. Zwischen der Kalkpfanne Großhuis
und Neitsas lernt man die sog. Dünen kennen:
tiefsandige Streifen von sehr großer Längen-
ausdehnung und von einem halben bis zu meh-
reren Kilometern Breite. Die Dünen erheben
sich indessen nicht über die Landschaft, sie sind
durchweg mit wertvollen Hölzern bestanden und
wechseln mit noch breiteren Streifen kalkbrocken-
bedeckter Schwarzerde ab. Typisch für die letztere
Formation sind der Tamboti, der durch seine ge-
waltige Krone imposante Marulebaum (Sclerocarya
Schweinfurthiana), drei Kommiphoraarten, mäch-
tige Ficus Dinteri Wrbg, Combretum apicu-
latum, Terminalia porphyrocarpa, Peltophorum
africanum, Omupanda usw., während die Dünen-
streifen durch Terminalia sericea (Omuseasetu),
den herrlichen, schlankstämmigen Pterocarpus
erinaceus, vier noch nicht bestimmte Kombretum-
arten, Burkea africana, Ochna Aschersoniana,
Strychnos innocua, Bauhinia macrantha, charak-
teristisch sind.
Der Bestand an technisch wertvollen Hölzern
ist in Neitsas bedeutend, was ich auf verschiedenen
Ausflügen feststellte. Besonders ist auch der Vorrat
an Sanseviera stellenweise sehr beträchtlich, so daß
eine Entfaserungsmaschine sehr wohl ununter-
brochene Beschäftigung haben würde. Wo sich
eine Gelegenheit bot, wie hier, die Farmer über
die Sansevierafasergewinnung, von der die meisten
gar keine Ahnung hatten, aufzuklären, habe ich
dies stets getan und jederzeit Interesse gefunden.
In Neitsas handelten Buschleute die prachtvollen,
bis 10 cm großen Apfel der Strychnos innocuas
ein, von denen eine ganz vorzügliche Marmelade
gekocht wurde. Hier entdeckte ich im Dünensande
einige Gruppen eines wundervollen Baumes mit
roßkastanienartigen Blättern und pflaumengroßen