Full text: Deutsches Kolonialblatt. XX. Jahrgang, 1909. (20)

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Kus fremden Kolonien und Droduttionsgebieten. 
SEine Faserindustrie-RAusstellung auf Javo 1910. 
Das Niederländisch-Indische Landbau-Syndikat 
hält im Oktober des Jahres 1910 in Soura- 
baya auf Java einen Kongreß ab, mit dem 
eine Ausstellung der faserproduzierenden Pflanzen, 
der daraus gewonnenen Fasern und der zur 
Fasergewinnung im Gebrauch befindlichen Ma- 
schinen verbunden sein wird. Die Verhandlungen 
des Kongresses werden sich auf die Kultur der 
faserstoffliefernden Pflanzen und der Gewinnung 
der Fasern im Hand= und Maschinenbetrieb er- 
strecken. Es soll eine Verteilung von Medaillen, 
Diplomen usw. erfolgen. Der Kongreß erfreut 
sich der Unterstützung der Niederländisch-Indischen 
Regierung und der pekuniären Beihilfe von 
Handelsgesellschaften und Privatpersonen. 
Besondere Berücksichtigung bei den Beratungen 
wird der Anbau und die Gewinnung des Sisal- 
hanfes, des Manilahanfes und der Jute finden. 
Ein eingehendes Programm ist in Aussicht gestellt. 
—.. 
*"Handel und Schiffahrt der Straits Settlements 
und der Vereinigten WMalaienstaaten 1908. 
Die Einnahmen der Kolonie sind um 11, die 
der Vereinigten Malaienstaaten um 14 v. H. 
gegenüber 1907 zurückgegangen. Die Einnahmen 
der Kolonie beliefen sich auf 8 969 015 8 bei 
9 837 624 3 Ausgaben; die der Vereinigten 
Malaienstaaten auf 24 623 325 3 bei 25874573 3 
Ausgaben. Der Rückgang bei den Straits Settle- 
ments wird auf geringere Einnahmen aus Opium- 
lizenzen und Distriktseinnahmen, bei den Ver- 
einigten Malaienstaaten auf den Minderertrag 
der Zölle, hauptsächlich auf Zinn, zurückgeführt. 
Der Handel der Straits Settlements ist in 
der Einfuhr (296 612 747 38) um 32 672 000 8 
— rund 10 v. H. und in Ausfuhr (262 459 100 3) 
um 23 776 000 53 = 8, 3 v. H. zurückgegangen. 
Abnahmen weisen in der Einfuhr auf: Zinn und 
Zinnerze etwa 13 Millionen 8, Manufakturwaren 
etwa 14,2 Millionen 8, davon besonders Textilien 
und Baumwollwaren, ferner Produkte und andere 
Rohmaterialien sowie Nahrungsmittel. Bei der 
Ausfuhr weisen Abnahmen auf: Zinn über 
11 Millionen §, Produkte und andere Rohmate- 
rialien etwa 4,3 Millionen 8, bearbeitete Textilien 
3,9 Millionen 3, ferner andere Mannfakturwaren, 
lebende Tiere und Nahrungsmittel. Der Export- 
handel hat unter zu hohen Frachten zu leiden 
gehabt. Die umliegenden Gebiete verschiffen mehr 
und mehr direkt. 
  
Im Umladeverkehr kamen 289 500 Tonnen 
Güter (16 500 t weniger gegen das Vorjahr) 
und 114 700 Fässer und Kisten usw. Spirituosen 
(24 500 t weniger gegen das Vorjahr) an. 
Bei den Vereinigten Malaienstaaten fiel die 
Einfuhr um 8,3 v. H. und die Ausfuhr um 
18,6 v. H. Der Handel belief sich in Ein= und 
Ausfuhr auf 113 Millionen 3. Der direkie 
Handel mit England ist im Steigen; die Zu- 
nahmen der Einfuhr betrugen während der letzten 
drei Jahre 3,5, 6,9 und 10 v. H. Die Ausfuhr 
von Kautschuk stieg der Menge nach um 59 v. K. 
und dem Werte nach um 16 v. H. Die Kokosnuß-, 
Kautschuk= und Paddykulturen haben sich weiter 
ausgedehnt. Die Schiffahrt der Kolonie hat um 
2169 Schiffe und 1294 966 Registertonnen zu- 
genommen. 
(Nach einem Bericht des Kaiserl. Generalkonsulats 
in Singapore.) 
Stand der ägvptischen Baumwollernte im 
Juli 1909.-) 
Die Witterungsverhältnisse des Juli waren in 
Unterägypten für die Baumwollpflanzen günstig 
und haben bewirkt, daß der früher gemeldete 
Vorsprung gegen das Vorjahr fortdauert und 
sogar noch größer zu werden verspricht. Die 
Pflanzen sind im allgemeinen gesund und kräfrig. 
Die Würmer haben, obgleich sie um vieles zahl- 
reicher waren als Ende Juli des vergangenen 
Jahres, nur sehr geringen Schaden angerichtet. 
Nach den letzten Nachrichten sind sie in den meisten 
Distrikten infolge der großen Hitze verschwunden. 
Wasser ist reichlich vorhanden. 
Die Nachrichten aus Oberägypten lauten sehr 
zufriedenstellend; die Pflücke kann in diesem Teile 
des Landes jederzeit beginnen. 
(Bericht der Alexandria General Produce Asscciantion 
vom 5. August 1909.) 
Jur Krultur des Baumwollbaums in (Deziko. 
Die Kultur des Baumwollbaums (Caravoniea) 
ist bisher aus dem Versuchsstadium noch nicht 
herausgekommen, und Caravonica-Baumwolle 
spielt im Handel noch keine Rolle. Die Erfolge 
der Versuche zur Gewinnung dieser Spinnfaser 
lassen aber die Kultur des Baumwollbaums in 
verschiedenen Gebieten Mexikos als sicher lohnend 
erscheinen. Caravonica-Baumwolle wurde hervor- 
  
  
) Vgl. „D. Kol. Bl.-- 1909, S. 799f.
	        
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