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infolge der Kontraktverlängerung der alten, akkli-
matisierten und eingearbeiteten Leute die Ein-
stellung von frisch anzuwerbenden Arbeitern des
neuen Kulitransportes unterbleiben konnte.
Die Resultate des Warengeschäftes waren
leider ungünstige, zumal sich der Umsatz um ein
Viertel gegenüber dem Umsatze des vorigen Jahres
verringerte. Die Direktion in Apia sucht diesen
Umstand aus dem Fortfall des Opiumgeschäftes
(das von der Gesellschaft früher übernommene
Opiummonopol ist von derselben nicht wieder er-
worben worden) und aus dem im allgemeinen
ungünstigeren Geschäftsgange zu erklären.
Beeinflußt wurde das Resultat u. a. auch durch
den Rückgang der Koprapreise und die hierdurch
verursachte geringere Kaufkraft der Bevölkerung,
fernerhin durch die allgemeine politische Lage auf
Samoa, welche die Eingeborenen sichtlich veran-
laßte, ihre Einnahmen aus den Koprapflanzungen
nur zum kleineren Teile wieder in Waren umzu-
setzen bzw. hierfür anzulegen, alles das in der
Absicht, erheblichere Summen aus dem Kopra-
Geschäftsverkehr zurückzuhalten, um diese für ihre
politischen Zwecke zu verwenden. Endlich haben
wir zwei Verkaufsstationen (Aleipata und Saleuf)
aufgegeben, und zwar auch in Rücksicht auf die
von der Zentralleitung vorgesehene Reduktion des
im Warengeschäft investierten Anlagekapitals.
Das Gewinn= und Verlustkonto weist nach an
Einnahmen: für Apia 31018 /“, darunter auf
dem Warenkonto 21 673 % für Tapatapao
26432.7, darunter auf dem Kakaokonto 22015.7,
für Berlin auf dem Zinsenkonto 3334 J/(; an
Ausgaben: für Apia 39 541 J//, für Tapatapao
63 425.¾ und für Berlin 15 051 /¾. In der
Vermögensbilanz erscheint auf der Aktivseite:
Apia mit 204 524 /7, worunter 99 300 77 beim
Warenkonto, Tapatapao mit 637 383 ./¼, wovon
auf das Pflanzungskonto 519 785.J und auf
das Grundstückskonto 51 000¾ entfallen, und
Berlin mit 107 036 /¼, wovon 67 458.“ Bank-
guthaben sind; auf der Passivseite: Apia mit
12729 J/¾, Tapatapao mit 826 /7, Berlin mit
935 389., wovon 904 800 7 beim Kapital-
konto und 30 181 /“ beim Reservekonto.
Aus fremden Kolonien und Droduktionsgebieten.
Wirtschaftliche Lage und Baumwollernte Agyptens.
Nachdem die letzten zwei Jahre ägyptischen
Wirtschaftslebens vollständig unter dem Zeichen
der Krise gestanden hatten, scheint nun doch all-
mählich die wirtschaftliche Erholung einzutreten.
Seither hat sich die Lage weiter gebessert und in
hiesigen Finanzkreisen blickt man allgemein mit
großem Vertrauen in die Zukunft.
Das Interesse für Agypten scheint in Europa
wieder rege zu werden. In ägyptischen Werten
ist, von London und Paris ausgehend, eine ener-
gische Haussebewegung zu verzeichnen. Auch an
der Alexandriner Börse finden verhältnismäßig
bedeutende Umsätze statt.
Die Baumwollernte, die ja bekanntlich das
wesentlichste Moment im ägyptischen Wirtschafts-
leben darstellt, verspricht dieses Jahr sehr gut zu
werden. Im Monat Juli hatte man zwar eine
Zeit lang Besorgnisse gehegt wegen des Auftretens
des Baumwollwurms an vielen Orten. Jusbe-
sondere wurden in der hiesigen Presse die Ge-
fahren, denen die diesjährige Ernte dadurch aus-
gesetzt sei, in den schwärzesten Farben geschildert
und der Regierung vorgeworfen, daß sie nicht
hinreichend energische Maßregeln gegen den Baum-
wollwurm ergreife. Gegenüber dieser pessimistischen
Auffassung hat der stellvertretende Adviser im
Ministerium der öffentlichen Arbeiten versichert,
daß zu besonderen Befürchtungen durchaus kein
Anlaß vorliege. Der Baumwollwurm greife jedes
Jahr im Juli, in der Zeit der größten Trocken-
heit, um sich und verschwinde meist wieder mit
dem reichlicher werdenden Wasser. Tatsächlich
sind in letzter Zeit die Klagen auch wieder ver-
stummt. Sehr wesentliche Dienste im Kampfe
gegen den Baumwollwurm hat dabei allerdings
für die Regierung die große Hitze der letzten
Wochen geleistet, die außerdem bewirkt hat, daß
die Ernte aller Voraussicht nach durchschnittlich
vier Wochen früher als letztes Jahr stattfinden
kann und so den gefährlichen Herbstnebeln viel
weniger ausgesetzt ist.
Die Preise sind mit 18 Talari pro Kantar
(1 Kantar —= 45 kg; 1 LE — 5 Talari) außer-
ordentlich gute; sie haben diese Höhe namentlich
unter dem Einflusse der schlechten amerikanischen
Baumwollernte erreicht.
Falls diese guten Ernteaussichten sich ver-
wirklichen, so ist auch eine erhebliche Besserung
der Lage des Bauernstandes zu erwarten, der
seit dem vergangenen Jahre tief in Schulden steckt.
Mit der Verschuldung des Fellachen hat sich in
letzter Zeit die Presse wieder vielfach beschäftigt
anläßlich einer Anzahl Prozesse und Expropria-
tionen, die die „Agricultural Bank“ vornehmen ließ.