W 292 20
Gummiausfuhr über Dard 1909.
Nach einer Mitteilung des britischen Konsuls
in Par stellte sich die Gummiausfuhr über Pará
im Jahre 1909, wie folgt:
Fine Medium Coarse Caucho Zus.
t t t t t
Nach den Ver. Staaten
von Amerika, von:
Parä 1154 651 4134 716 9655
Manaos 5356 1149 1735 1898 10 138
Itacoatiara 4 2 4 2 12
Jquitos 23 2 8 72 105
Zusammen 9537 1804 5881 2688 19 910
Nach Europa, von:
Parä 5278 576 1869 1951 9674
Manaos 3 672 720 725 2240 7357
Itacoatiara 71 11 53 13 148
Jquitos 796 127 326 1102 25651
Zusammen 9 817 1434 2973 5606 19 830
Jusgesamt 19 354 3238 8854 8294 39740
Im Jahre 1908 betrug die Gummiausfuhr
über Parä 37 686 t und im Jahre 1907:
37 .514 t. (The Board of Trade Journal.)
Die kommerziellen und industriellen Verhältnisse
der Elfenbeinküfte.
Der stellvertretende Gouverneur der französi-
schen Elfen beinküste hat auf Anfrage eines fran-
zösischen Kapitalisten eine nähere Auskunft über
die dortigen wirtschaftlichen Verhältnisse erteilt,
die im Journal officiel de la côte d’lvoire ver-
öffentlicht worden ist. Einem im Bulletin der
Pariser Handelskammer vom 22. Jannar 1910
daraus wiedergegebenen Auszuge wird folgendes
entnommen: Seit mehr als fünfzehn Jahren
haben einige Handelshäuser an der Elfenbeinküste
sich niedergelassen und aus den natürlichen Hilfs-
quellen dieser Kolonie, den von den Eingeborenen
angebotenen Produkten, ihre Vorteile gezogen.
Diese Produkte, bestehend aus Elfenbein, Olen,
Palmkernen, Gold, Kautschuk usw., wurden an-
fangs gegen europäische Waren, wie Zucker, Tabak,
Branntwein, kleine Glasartikel und Spielwaren,
eingetauscht, später aber wurde das bare Geld
eingeführt. Die Eingeborenen lernten dasselbe
allmählich kennen, setzten ihre Waren in Geld um
und befriedigten auf diese Weise ihre Bedürfnisse,
die sich naturgemäß einstellten. Es sind indes
noch viele ungehobene und unbenutzte Schätze in
der Kolonie vorhanden, die neuen Kapitalien und
Unternehmungen noch ein ersprießliches Feld er-
öffnen. Dabei können die bereits bestehenden
Unternehmungen furchtlos dem Entstehen von
Konkurrenzunternehmungen ins Auge sehen. An-
zuempfehlen ist die Errichtung eines Geschäfts-
hauses, das direkte Verbindungen mit dem Mutter-
lande, sowie Filialen und Unterfilialen an den
wichtigsten Punkten der Kolonie unterhält. Der
Hafen Grand Bassam ist der wichtigste Handels-
platz der östlichen Küste. Er liegt an der Mündung
des großen Flusses Comoé, im änußersten Osten
der großen schiffbaren Lagune Ebrié, welche von
Osten nach Westen fast den vierten Teil der
Küstenlänge der Kolonie durchzieht, und vermittelt
auch den Verkehr mit der Kopfstation der Eisen-
bahn in Abidjan. Assinie erfreute sich noch
kürzlich einer bemerkenswerten Prosperität. Die
Kautschuk= und Holzkrise hat diesem Ort aber
einen empfindlichen Schlag versetzt; auch ist seine
Zukunft durch die Erschöpfung des Kautschuk lie-
fernden Waldbestandes bedroht. Grand Lahon
wird in etwa zwei Jahren durch einen Wasserweg
mit Bassam direkt verbunden sein. Der Ort ist
für Ausschiffungen nur von untergeordneter Be-
deutung, auch ist seine Sandbank besonders ge-
fährlich. Sein Hinterland aber, das Land Dida,
bietet eine Fülle von Naturprodukten, die augen-
blicklich nur mäßig ausgebeutet werden. Tabu,
der westlichste Hafen der Kolonie, an der Mün-
dung eines Flusses gleichen Namens, verdankt
seine Bedeutung der Sicherheit, die er den Schiffen
bietet, da seine Sandbank meist ungefährlich ist.
Auch ist seine Umgebung reich an Kautschuk und
Olbäumen. In der Nähe ist das reiche Tal des
Flusses Cavally, an dessen beiden Ufern, sowohl
auf der liberianischen als auf der französischen
Seite, man beachtenswerte Kulturen von Reis,
Kakao-, Kaffeepflanzungen und Maniok antrifft.
Die deutsche Woermann-Linie hat bereits den
Fluß bis Tiboto mittels zweier kleinen Schlepp-
dampfer erforscht; sie führt nach Ober-Liberia
Manufakturerzeugnisse und Branntwein ein und
Kautschuk, Kaffee, Kakao, Palmöl und Elfenbein aus.
Was die Industrie anlangt, so wurde von
Europäern daselbst bisher nur die Holzindustrie
betrieben. Die Eingeborenen stellten das Ol
aus Palmen und sonstigen fetthaltigen Stoffen,
ferner Palmkerne, Kantschuk sowie die Textilfaser,
wie Piassava und Raphiabast, her. Die Piassava-
faser geht ausschließlich über den Hafen von
Bereby. Der Raphiabast wird bisher noch nicht
ausgeführt und nur von den Eingeborenen ver-
arbeitet. Die Industrien der Eingeborenen sind
naturgemäß noch unausgebildet; sie müssen in
wirkliche Fabrikstätten umgestaltet werden. Der
Holzschlag wird noch nicht planmäßig betrieben.
Abgesehen von einer Sorte bis jetzt allein aus-
gebeuteter Mahagonihölzer könnten noch andere
wertvolle Kunsttischler= und auch gewöhnliche
Zimmermannshölzger in reichlicher Menge nach
Europa exportiert werden. Es sind etwa zwanzig
Arten Hölger zu verzeichnen, die benutzt werden
könnten, u. a. Eiche, Teakholz, Esche, Polisander,
Pockholz, Hölzer für Eisenbahnschwellen, Wagenbau