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Frankreichs. Die Aufbringung von Mitteln
für Kulturversuche beträgt bis 1909: Cotton
Growing Assceiation 9,4 Millionen Mark, Ko-
lonial-Wirtschaftliches Komitee 1,7 Millionen Mark,
Asscciation Cotonniere Coloniale 0,9 Millionen
Mark.
Die Produktion als Folge der Kulturversuche
beträgt bis 1908: englische Kolonien in Afrika
12,1 Millionen Mark, deutsche Kolonien in Afrika
2,8 Millionen Mark, französische Kolonien 0,5
Millionen Mark.
Die Beisteuer der englischen Industrie erfolgt
nach folgender Methode: 40 /“ pro 1000 Spin-
deln, 1 /4 pro Webstuhl, 1,25 /“ pro Fabrik-
arbeiter.
Die deutsche Industrie leistet infolge Beschlusses
der Baumwoll-Konferenz vom Oktober 1909 Bei-
träge zum Satze von 10 v. H. der Abgabe an
die Berufsgenossenschaft. Bis zum 18. April ist
die Summe von etwa 242 000 pro 1910,
1911 und 1912 gezeichnet. An diesem Betrag
ist der Verein deutscher Eisen= und Stahl-
Industrieller, Berlin, mit 1500 J4, der Verein
zur Wahrung der Interessen der chemischen In-
dustrie Deutschlands mit etwa 24 000 .& be-
teiligt. Für das Jahr 1910 beträgt demnach
die bis jetzt gezeichnete Beihilfe der Industrie
rund 80 O00 “, während 90 000 .“ veran-
schlagt sind. Beiträge stehen noch aus von einem
Drittel der Textilindustrie (3 317 064 Spindeln
und 189 880 Webstühle), von dem gesamten
Baumwollhandel und von der deutschen Textil-
Arbeiterschaft.
Der Staatssekretär des Reichs-Kolonialamts
hat in seinem jüngsten Vortrage vor dem Handelstag
das einheitliche Interesse von Handel,
Industrie und Arbeiterschaft an den Be-
strebungen zur Erreichung einer allmählichen Un-
abhängigkeit Deutschlands von dem amerikanischen
Baumwollmonopol nachgewiesen. Im eigenen
Interesse der beteiligten Kreise liegt es, mit-
zuwirken an der Lösung dieser großen Aufgabe,
die mit ausschlaggebend ist für die künftige
Stellung Deutschlands auf dem Weltmarkte.
Kus dem „TKropenpflanzer“.
Das soeben erschienene Maiheft des „Tropen-
pflanzer" bringt an erster Stelle einen illustrierten
Artikel „Zur Djati-Anpflanzung und Aus-
schlagkultur" von van der Haas-Bindjei
(Sumatra). Der Verfasser, der seit Jahren als
Oberförster in Holländisch-Indien tätig ist, weist
hier auf die allgemeine Bedeutung der Kultur
des Teakbaumes hin und betont insbesondere den
großen Wert der Verjüngung der Teakwälder
durch die Ausschlagmethode. Die Ausführungen
des Verfassers werden auch für unsere Jorst-
behörden in den Kolonien, wo mit der Teakkultur
bereits gute Anfänge gemacht sind, von Interesse
sein. In einem weiteren Artikel gibt Friedrichs=
Cordoba (Argentinien) einen ausführlichen Über-
blick über die wirtschaftliche Erschließung
Patagoniens, eines Landes, das vor etwa fünf-
zehn Jahren noch fast unbekannt war und in
kurzer Zeit einen großen wirtschaftlichen Aufschwung
genommen hat. Der deutschen Kolonisation stehen
hier noch weite Gebiete mit günstigen wirtschaft-
lichen Vorbedingungen offen.
Dieser Nummer ist als drittes Beiheft des
Jahres der Frühjahrsbericht über die „Deutsch-
kolonialen Baumwoll = Unternehmungen“
von Karl Supf, Vorsitzendem des Kolonial=
Wirtschaftlichen Komitees, beigegeben.
Aus fremden Kolonien und Droduktionsgebieten.
Der Kopramarkt in den Straits Settlements.
Die Zunahme der Kopraproduktion im Hinterindischen Archipel hat, wie erwartet, in den
letzten beiden Jahren zu einem Anschwellen der Ein= und Ausfuhrziffern in diesem Artikel geführt.
Aber nur das Jahr 1908 zeigte gegenüber dem Vorjahre ein größeres Wachstum von Import und
Export. Im Jahre 1909, wofür die Statistiken noch nicht vorliegen, dürfte eine noch weitere
Steigerung des Singaporer Handels nicht eingetreten sein.
In der amtlichen Statistik für 1908 zeigen einzelne holländisch-indische Koprahäfen eine
beträchtliche Zunahme der Ausfuhrziffern von 25 v. H. und mehr (Sumatra, Natunainseln usw.), während
die Staaten der Halbinsel (Johore, Kelantan, Tringganu, Selangor usw.), sämtlich kein sichtliches
Vachstum in der Produktion aufweisen.