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1907/08 1908/09 1909/10
Die Einnahmen stel- .- JØ Al
len sich auf 743000 864000 905000
Die Ausgaben auf. 457000 528000 551000
Mithin erzielter
Uberschuß rund 286000 336000 354000
Für 1909/10 sind die Einnahmen und Aus-
gaben in den Monaten Januar bis März ge-
schätzt.
Der im Berichtsjahre erzielte Überschuß der
Betriebseinnahmen gestattete die Zahlung des
vertraglichen Pachtzinses von 306 500 .¼.
Der verbleibende Betrag von 29 403,50
deckte fast die uns zustehende Betriebsentschädigung
von 30 000 F.
C. Kamerunbahnen.
Bei dem Bau der Manengubabahn (Nord-
bahn), die wir für die Kamerun-Eisenbahn-
Gesellschaft ausführen, wurden im Berichtsjahre
die Erdarbeiten bis Kilometer 131 fertiggestellt.
Der Oberbau wurde bis zur Dibombebrücke
bei Kilometer 115 vorgestreckt. Die Arbeiten auf
der Reststrecke sind bis Kilometer 147 im Gange.
Zwischen Duala und Lum (107 km) ist am
1. Juli 1909 der provisorische Betrieb aufge-
nommen, um Personen und Güter mit den Arbeits-
zügen zu befördern.
Voruntersuchungen über die Weiterführung der
Bahn über Kilometer 160 hinaus haben ergeben,
daß bei einer Fortsetzung des Unternehmens die
letzten 8—9 km der Manengubabahn möglicher-
weise nutzlos gebaut sein würden. Um dies zu
vermeiden, hat sich die Kamerun-Eisenbahn-Gesell-
schaft mit dem Reichs-Kolonialamt in Verbindung
gesetzt, den Endpunkt der Bahn zunächst bei
Kilometer 151 belassen und die Fertigstellung bis
Kilometer 160 solange hinausschieben zu dürfen,
bis über die Fortführung der Linie über diese
Stelle hinaus Klarheit gewonnen ist. Bis Kilo-
meter 151 hoffen wir die Bahn noch vor Okto-
ber 1910 eröffnen zu können.
Für die Kameruner Mittellandbahn von
Duala nach dem Nyong sind zwischen Duala
und Edea die umfangreichen Erdarbeiten auf
Bahnhof Duala und auf der Strecke bis Kilo-
meter 16 bis zum Dibamba fertiggestellt.
Ferner sind wir damit beschäftigt, für die
ganze Strecke zunächst das Spezialprojekt und den
definitiven Kostenanschlag aufzustellen.
Die speziellen Vorarbeiten zwischen Duala und
Edea können als abgeschlossen gelten. Die Pläne
befinden sich in der Ausarbeitung. Wir hoffen,
daß es uns gelingen wird, auch die Projektarbeiten
zwischen Edea und dem Nyong noch im Laufe
des Jahres 1910 zu beenden.
Die Brücken über den Dibamba (Lichtweite
320 m), den Sanaga-Nordarm (Lichtweite 240 m)
und den Sanaga-Südarm (Lichtweite 160 m)
sind teils an die Brückenbauanstalt Gustavsburg,
teils an die Firma Friedr. Krupp, Aktiengesellschaft,
Essen, teils an die Gute Hoffnungshütte vergeben
worden. Als Vollendungstermin für diese Bauten
wird der Herbst 1910 angenommen.
Diie Arbeiten auf der Strecke zwischen dem
Dibamba und Sanaga gestalten sich recht schwierig,
doch darf, falls genügend Arbeitskräfte vorhanden
sind, damit gerechnet werden, daß die Strecke
Duala — Edea zum Frühjahr 1911 vollendet ist.
D. Lüderitzbuchtbahn.
Im Berichtsjahre wurden die Restarbeiten
auf der Strecke von Aus nach Keetmannshoop
(228 km) beendet. Die ganze Linie wurde am
30. September 1909 von der Behäörde abge-
nommen.
Die Seitenlinie von Seeheim bis Kalk-
fontein (180,3 km) wurde ebenfalls im Berichts-
jahre fertiggestellt. Ihre behördliche Abnahme
erfolgte Ende Januar 1910.
Am 1. Oktober 1909 und am 1. Februar 1910
hat unsere Gesellschaft den Betrieb auf beiden
Strecken, sowie den Landungsbetrieb im Hafen
von Lüderitzbucht übernommen, und zwar zunächst
auf die Dauer von drei Jahren.
Laut § 15 des abgeschlossenen Vertrages ist
bezüglich der Deckung zukünftiger Betriebsfehl-
beträge, der an uns für die Betriebsführung zu
zahlenden Entschädigung und etwaiger Gewinn-
beteiligung an weiteren Üüberschüssen folgende Ver-
einbarung getroffen:
„Falls in einem Pachtjahre die Betriebsaus-
gaben der Bahn ihre Betriebseinnahmen über-
steigen, steht der Verpächter, d. h. der Fiskus,
der Pächterin für eine Roheinnahme aus der
Bahnlinie in Höhe von
700 000 für das erste halbe Betriebsjahr
(1. Oktober 1909 bis 31. März 1910)
und
1 400 000 / für jedes der folgenden Betriebsjahre
insoweit ein, daß er den Betrag etwaiger Minder-
einnahmen bis zur Höhe von
100 000 1/ für das erste halbe Betriebsjahr und
200 000 ./ für jedes der folgenden Betriebsjahre
aus eigenen Mitteln zuschießt.
Etwaige, durch die Zuschüsse des Verpächters
nicht gedeckte Betriebsausfälle des Verkehrsunter-
nehmens werden als Betriebsausgaben auf das
folgende Jahr übernommen.
Von etwaigen Betriebsüberschüssen erhält zu-
nächst der Verpächter den Ersatz seiner früheren
Zuschüsse. Der dann noch verfügbare Betrag fällt