MW 476 20
Sorten werteten im Verhältnis. Die Ankünfte
betrugen in 1000 Pfund: Arriba 466 (1. Hälfte
Januar 1909: 717), Balao und Naranjal 145
(186), Machala 157 (92), zusammen 767 (995).
In der zweiten Hälfte des Januar blieben
die Ankünfte außerordentlich klein, und infolge-
dessen stieg der Preis für Arriba, nach und
nach auf 23 Sucres pro spanischen Zentner. Das Er-
gebnis war in 1000 Pfd.: Arriba 372 (743),
Balao und Naranjal 126 (88), Machala 68
(60), zusammen 565 (891).
In der ersten Hälfte des Monats Februar
waren die Zufuhren anhaltend klein. Hier
wurde der Preis vom Syndikat noch immer
auf 23 Sucres für Arriba, für die anderen
Sorten entsprechend niedriger gehalten, obwohl
man drüben die hiesigen Notierungen nicht mehr
bewilligen wollte. Die Zufuhren stellten sich in
1000 Pfund, wie folgt: Arriba 461 (1237),
Balao und Naranjal 104 (121), Machala 35
(70), zusammen 600 (1428).
In der zweiten Hälfte des Februar blieb
die Marktlage ziemlich unverändert, die An-
künfte waren nach wie vor sehr klein; nach Be-
richten aus den Kakaodistrikten herrschte ein für
die Ernte ungünstiges Wetter, so daß an einigen
Stellen pazmazon (Fäulnis) auftrat. Die hier
bezahlten Preise blieben ungefähr dieselben,
nämlich 23 Sucres pro spanischen Zentner für
gute Mittelqualitäten Arribakakao, obwohl die
überseeischen Märkte noch immer mit dem
Kaufen zurückhielten. Die Ankünfte hatten
folgendes Ergebnis in 1000 Pfund: Arriba 576
(1248), Balao und Naranjal 35 (50), Machala
30 (26), zusammen 641 (1324).
Im Monat März waren die Kakaoankünfte
schon größer, obwohl sie bei weitem nicht die
Höhe des vorigen Jahres erreichten. Die Preise
blieben in der ersten Hälfte dieselben wie im
Vormonat, doch flaute die Nachfrage vom Aus-
lande ganz besonders ab. Die Berichte von
den Haciendas lauteten dagegen etwas günstiger,
so daß man auf eine gute Haupternte in den
Monaten April, Mai und Juni hoffte. Die
Ankünfte betrugen in 1000 Pfund: Arriba 1289
(2342), Balao und Naranjal 53 (57), Machala
21 (31), zusammen 1363 (2430).
Trotzdem die Zufuhren bedeutend hinter den
letzttährigen zurückblieben, löste sich das von
Sanchez Bruno geleilete Syndikat auf, da es
nicht genügend Unterstützung fand und die
Preise fielen am gleichen Tage sofort um 3 Sueres
pro spanischen Zentner, indem ankommende
Partien zuerst gar keine Käufer fanden und
schließlich zu 20 Sueres weggegeben wurden;
kleinere Partien fanden erst nach langen Bitten
Käufer zu 19 Sucres und die Preise fielen noch
weiter. Da die Mitglieder des Syndikats gleich-
zeitig große Plantagenbesitzer waren, so konnte
natürlich die rapid fallende Tendenz des Marktes
sie nicht unberührt lassen, so daß sie aufs neue
ihre Bemühungen begannen, indem sie aber
von vornherein eine niedrigere Preisbasis aufstellten.
Man verpflichtete sich schließlich, allen an den
Markt kommenden Arribakakao aufzukaufen, der
zu 21,50 Sucres pro spanischen Zentner keinen
Käufer fände.
Die Zufuhren betrugen in der zweiten Hälste
des März in 1000 Pfund: Arriba 1839 (4876),
Balao und Naranjal 84 (126), Machala 8 (75),
zusammen 1931 (5077).
Das Gesamternteergebnis bis Ende März
betrug 5 867351 Pfund gegen 12145 809 Pfund
im Jahre 1909, was also einen ganz bedeutenden
Minderertrag bedeutet.
(Bericht des Kaiserl. Konsulats in Guayaquil
vom 9. April 1910.)
Der Gummimarkt auf Cevion.)
Die Preise für Gummi sind seit Januar
weiter in die Höhe gegangen. Es werden zur
Zeit (20. April) gezahlt: für Nr. 1 Gummi 9,00
bis 9,25 Rs., für Nr. 2 Gummi je nach Qualität
7,00 bis 8,75 Rs., für Serap Gummi 6,50
bis 7,00 Rs.
Die Ausfuhr hat sich mehr als verdoppelt
und betrug für die Zeit vom 1. Januar bis
4. April 1910: 613 679 lbs gegen 252 039 lbs
in der gleichen Zeit des Vorjahres. Die Aus-
fuhrzahlen für die einzelnen Länder vergleichen
sich, wie folgt:
Deutschland 1910 66831bs (1909: 73061bs#,
Großbritannien 303 767 lbs (171 085 lbs),
Amerika 296 656 lbs (59 803 lbs), Belgien
4210 lbs (5806 lbs).
Das Angebot hat der Nachfrage bei weitem
nicht genügt, und es erklärt sich dadurch die
stetige Aufwärtsbewegung der Preise. Für die
nächsten 2 Jahre werden hohe Preise erwartet.
Für 1911 sind weitere Ernten verkauft zu
Preisen bis 6,25 Rs. pro lb englisch, lieferbar
in Colombo. Es sollen auch bereits Abschlüsse
für 1912-Ernten gemacht worden sein, jedoch ist
über die Preise nichts Genaueres bekannt ge-
worden. (Bericht des Kaiserl. Generalkonsulats
in Ralkutta vom 20. April 1910.)
— — —
Stand der Baumwollsaaten in Agypten
im Kpril 1910.
In Unterägypten ist das Bestellen der
Baumwollfelder normal verlaufen und fast ohne
) Vgl. „D. Kol. Bl.“ 1910, S. 192.