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Die Kakaoerträge der einzelnen Jahre sind
aus nachstehender Tabelle ersichtlich:
Zahl der 5-Größe der Durchschnitts-
Erntejahr ähr. u. älte- Ernte erlös
ren Hektare 50 Kilo-Säcke pro 100 kg
1907 110,.0 1329 182,50
1908 216.0 2698 106,14 =
1909 248,5 3886 101,80 --
Die Ernte wurde in Verbindung mit Sonnen-
trochnung in fünf Mayfarth-Dörr-Apparaten auf-
bereitet. "
Kautschuk. Bei der Kickria ist in diesem
Jahre mit Zapfversuchen in geringem Umfange
begonnen worden. Wenn auch ein abschließendes
Urteil, von wann ab und wie oft im Jahre die
Bäume anzuzapfen sind, noch nicht vorliegt, er-
scheint doch als feststehend, daß die Zapfarbeit
bei der Kickria im Vergleich zu der bei der
Hevea notwendigen erheblich geringer ist, ins-
besondere auch geringere Anforderungen an die
Geschicklichkeit der Arbeiter stellt. Die Probe-
zapfungen ergaben 53,75 kg Kautschuk. Es
wurde ein Preis von bis zu 12,50 „7 pro Kilo-
gramm erzielt. Inzwischen sind jedoch bessere
Aufbereitungsmethoden gefunden worden, sodaß
zu erwarten steht, daß der Preisunterschied
zwischen dem Kickriaprodukt und dem der Hevea
sich noch weiter verringert.
Kola. Die Kultur ist noch nicht in ertrags-
sahigem Alter.
Planten. Der Ertrag wurde größtenteils
zur Verpflegung unserer Arbeiter verwandt. Ein
kleines Quantum wurde verkauft.
Olpalmen. Eine Zählung ergab etwa 10000
tragende Olpalmen auf unserem Gebiet, deren
Früchte zunächst unseren Arbeitern zugute kommen.
Da bereits von anderer Seite Versuche zur maschi-
nellen Aufbereitung der Palmfrüchte im Gange
sind, werden wir deren Ergebnisse über die größere
oder geringere Zweckmäßigkeit der einzelnen dabei
angewandten Systeme abwarten, um alsdann
ebenfalls der Verwertung unserer Palmenerträge
näherzutreten.
Handelsabteilung.
Von der Hauptfaktorei Duala aus betrieben
wir Handel in der Umgegend von Duala, sowie
auf unserer Pflanzung. Geführt wurden
ausschließlich Artikel für Eingeborene.
wurden Palmkerne, Palmöl, Ebenholz, sowie
etwas Elfenbein, Kautschuk und Kakao. Das Er-
gebnis dieser Abteilung war Anfang des Jahres
weniger befriedigend, besserte sich jedoch gegen
Jahresende. Als Nebenbetrieb errichtete die
Handelsabteilung eine kleine Seifensiederei, die
fast
Exportiert
erst ausgangs des Jahres mit einer regelmäßigen
Produktion beginnen konnte.
1 uG
1
Auf der Pflanzung wurden ein neues Kranken-
haus, — das alte ist in ein Handwerkerhaus
umgebaut worden — ein Doysenterie-Isolierhaus,
ein Vorwerkshaus, drei Arbeiterhäuser und ein
kleines Magazin gebaut. Durchschnittlich waren
in der Pflanzungsabteilung 7 bis 8 Beamte an-
gestellt. Die Handelsabteilung beschäftigte durch-
schnittlich 4 europäische Beamte. Im Durchschnitt
beschäftigen wir 847 Arbeiter. Der Gesundheits-
zustand unter denselben war im allgemeinen
günstig.
Die Pflan zungsbahn wurde weiter ausgebaut
und mit der Legung eines Gleises nach dem
Mungofluß begonnen. Da es für die nächst-
jährigen Transporte nach dem Mungo ausreichen
dürfte, haben wir auch auf dieser Strecke das
Einschienensystem gewählt. Der Unterbau ist
jedoch bereits so angelegt, daß der Zufügung
einer Parallelschiene nichts im Wege steht, falls
gesteigerte Ansprüche späterhin ein zweischieniges
Gleis erforderlich machen. Insgesamt waren
Ende des Jahres 11,1 km Gleis betriebsfertig.
Bilanz.
Dem Pflanzungskonto wurden nur Kosten zu-
geschrieben, welche bei Bepflanzung und Erhaltung
der noch nicht tragenden Bestände direkt oder in-
direkt entstanden, während die Kosten zur Er-
haltung der tragenden Bestände, sowie der Ernte,
dem Produktenkonto belastet sind.
Von dem laut Bilanz, nach Abschreibungen
in Höhe von 21923 J, bei einem Gewinn-
vortrag von 4021 J/¾ verbleibenden Reingewinn
von 105 491 schlagen wir vor, 50 000
zur Dotierung des gesetzlichen Reservefonds zu
verwenden, 50 0O000 “ einem Reservefond für
Transportmittel zu überweisen und 5 491. auf
neue Rechnung vorzutragen.
Eine Dividende auf das nom. 2½ Millionen
Mark betragende Aktienkapital, auf das 254 750./
noch nicht eingezahlt sind, kann also nicht aus-
geschüttet werden. Aus der Bilanz ist zu ersehen,
daß die Pflanzungen Ende 1909 mit 1 692 534./
zu Buch standen, ferner die Faktoreigrundstücke,
Gebäude, Inventar, Flußfahrzeuge und Bahn-
anlage usw. mit zusammen 202 293.J. Die Pro-
duktenbestände der Handelsabteilung (61 427./0)
und der Pflanzung (134 036 .//0 sind inzwischen
größtenteils verkauft worden. Der Bestand der
Handelsabteilung an Waren in Rohprodukten
figuriert mit 91919 J/¼7 in der Bilanz. Kasse und
Bankguthaben bezifferten sich auf 235 620 .77.