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die sich annähernd durchschnittlich auf der Basis
von 60 M für 50 Kilo loko Hamburg bewegten.
Bezüglich der Ernteaussichten für 1910
und für die folgenden Jahre ist zu berücksichtigen,
daß von den insgesamt 216,77 ha (535,6 acres)
heute erst 34,40 ha (85 acres) mit etwa 18 000
6½-bis 7 jährigen Bäumen als knapp volltragend
bezeichnet werden können, auf welch ersteren wir
teilweise erst einen Durchschnittsertrag von 500 Kilo
pro Hektar erzielt haben. Weitere 93,09 ha
(230 acres) mit 52 000 Bäumen sind als in
den Ernteanfängen begriffen anzusehen und er-
gaben im Durchschnitt einen Ertrag von rund
200 Kilo trockenen Kakaos auf 1 ha. Der Rest
der Pflanzung mit 47 000 Bäumen trägt ent-
weder überhaupt noch nicht oder erst in so
geringem Umfange, daß von einem Erlös hier-
aus kaum die Rede sein kann.
Der bisher erzielte Erntehöchstertrag von
knapp 500 Kilo pro Hektar ist für samoanische
Verhältnisse im allgemeinen als gering zu be-
zeichnen; er steigert sich erfahrungsgemäß in
späteren Jahren noch auf mindestens 600 bis
700 Kilo Durchschnittsertrag pro Hektar. Ferner
wird in Zukunft natürlich eine entsprechende
Ertragssteigerung auf jenen 93,09 ha stattfinden,
welche im vergangenen Jahre erst etwa 200 Kilo
pro 1 ha brachten. Hierzu treten dann noch die
zuerst allerdings nur kleinen Erntemengen aus
den jungen, zum ersten Ertrage kommenden
Feldern.
Wenn also im Berichtsjahre die Steigerung
der Ernten im Vergleich zu der des Vorjahres
eine etwa 2½ fache war, so könnte für 1910
die Ernte auf das Doppelte etwa des Jahres
1909, also unter normalen Verhältnissen und
angesichts der oben gegebenen Anhaltspunkte auf
rund 70 000 Kilo, abgeschätzt werden. Ob in-
dessen diese Erntemenge tatsächlich erreicht wird,
erscheint neuerdings recht zweifelhaft; denn ab-
gesehen davon, daß die Frühjahrshaupternte in-
folge der vorjährigen Trockenheit schon eine Ver-
zögerung von etwa 2 bis 3 Monaten erleiden
mußte und erst im Mai/Juni 1910 zu erwarten
sein wird, melden die letzten Berichte von drüben,
daß infolge des neuerdings seit Wochen Tag und
Nacht niedergehenden Regens, welcher als eine
Reaktion der außergewöhnlichen Trockenheit in
1909 anzusehen ist, ein großer Teil der bereits
hängenden Früchte an den Bäumen verfaulte
und der neue Fruchtansatz sehr beeinträchtigt
wurde.
Wenngleich nun die Aussichten auf die in
den nächsten Jahren nach unserer Uberzeugung
noch merklich steigerungsfähigen Ernteerträge
unserer Kakaokulturen trotz der erwähnten
Faktoren, welche die Ernteergebnisse des ver-
gangenen Jahres ungünstig beeinflußt haben und
möglicherweise auch die des laufenden Jahres
beeinträchtigen werden, immerhin noch als be-
friedigend bezeichnet werden können, so glauben
wir doch im Hinblick auf die immer mehr zu-
nehmende Nachfrage nach Plantagenkautschuk,
unsere Kautschukkulturen ebenfalls weiter
ausdehnen zu müssen. Da wir Kautschuk in der
Hauptsache als Zwischenkultur pflanzen, welche
Methode für Samoa insbesondere Professor
Dr. Preuß lebhaft vertritt, so entstehen außer
den Kosten für die Beschaffung des Pflanz-
materials und für die Arbeit des Pflanzens zu-
nächst keine weiteren Extraauslagen, noch werden
solche in Zukunft zu berücksichtigen sein, ab-
gesehen natürlich von den Spesen, welche das
spätere Zapfen der Bäume verursacht.
Nach den Erfahrungen in anderen Plantagen-
kolonien ist eine Kautschuk-Zwischenkultur be-
sonders da, wo, wie bei uns, hauptsächlich Hevea
brasiliensis gepflanzt ist, nicht nur ein wert-
voller finanzieller Wertzuwachs, sie gewährt da-
neben auch für die Kakaobäume den nötigen und
infolge der Beschaffenheit der Kautschukbäume
auch unbedingt zuverlässigen Windschutz, den wir
bisher in Samoa trotz wiederholter Versuche mit
in anderen Gegenden bereits erprobten Schatten-
bäumen, z. B. Erythrinen und Albitien, in ge-
nügendem Maße nicht erreichen konnten. Die
Anzahl der Kautschuks beläuft sich jetzt auf rund
26 000. Die Bäume entwickeln sich gut, und
sind bereits einige Zapfversuche vorgenommen
worden, die aber infolge des geringen Alters
der Bäume guantitativ natürlich noch kein
nennenswertes Resultat haben konnten. Daß
die Qualität des auf Samoa gewonnenen Kaut-
schuks recht gut ist, ist inzwischen auf älteren
samoanischen Pflanzungen, z. B. der Samoa=
Kautschuk Co., festgestellt worden.
Hiernach halten wir auch die Aussichten auf
die späteren Erträge aus unseren Kautschuk-
kulturen für gut, umsomehr, als die letzteren
zum Teil jetzt schon mehrjährig find und dadurch
einen gewissen Vorsprung vor den heute mit
geradezu fieberhaftem Eifer anderweitig ange-
legten Kautschukpflanzungen haben.
Die Arbeiterverhältnisse waren im Be-
richtsjahre gut. Es gelang uns, von den 76
Stammarbeitern 52 zum Verbleiben in Samoa
zu bewegen; von dem Neutransport im November
1909 übernahmen wir 44 Mann. Infolge Un-
gleichheit der neuen Arbeitskontrakte mit den alten
— besonders im Hinblick auf die abweichende
Festsetzung der Arbeitszeiten — traten zunächst
allerdings Differenzen in die Erscheinung, die bei
uns aber glücklicherweise in kürzester Zeit gütlich
beigelegt werden konnten, wie überhaupt das