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Verhältnis zwischen unserm weißen Aussichts-
personal und unseren chinesischen Arbeitern ein
durchaus harmonisches gewesen ist.
Mit Rücksicht auf den Umstand, daß es ge-
lungen ist, den Umsatz wieder auf die durch-
schnittliche Höhe der früheren Jahre zu bringen,
konnte im Berichtsjahre ein besseres Resultat aus
dem Warengeschäfte erzielt werden.
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Der Jahresabschluß ergibt einen Verlust
von 37 980 (im Vorjahre 40 710 .7), der
wieder der Pflanzungsrechnung belastet werden
soll. Die Verwaltung begründet diesen Vorschlag
damit, daß für die überhaupt noch nicht oder
nur gering tragenden Felder zur Zeit immer
noch ein großer, in bestimmtem Umfange unwirt-
schaftlicher Aufwand von Unkosten erforderlich ist,
der, wie man immerhin hoffen dürfe, in den Er-
trägnissen kommender Jahre seine Ausgleichung
finden werde. In der Bilanz stehen den mit
18 122 ¾ ausgewiesenen Kreditoren gegenüber
an Bankguthaben, Waren, Kasse und Debitoren
zusammen 208 207 .7.
Aus fremden Kolonien und Droduktionsgebieten.
* Baumwollbau in Uganda.
Der Baumwollbau ist in Uganda lediglich
Eingeborenenkultur; nur etwa 250 Acres werden
als Versuchsstation durch das Gouvernement be-
pflanzt. Im Jahre 1904 wurde die erste Saat
durch die Regierung an Eingeborene verteilt, und
zwar 1½ Tonnen. Man benutzte damals ägyp-
tische Sorten, je ½ Tonne Abassi, Affifi und
Ashmouni, welche Sorten man aber inzwischen,
als für die Verhältnisse nicht geeignet, wieder
hat fallen lassen. Durch Verfügung des Gou-
verneurs vom März 1908 darf nur noch ameri-
lanische Upland angebaut werden, die die besten
Erträge gibt. Wird irgend jemand nachgewiesen,
daß er eine andere Sorte anbaut, so wird diese
Baumwolle verbrannt bzw. konfisziert.
Seit dem Jahre 1904 hat sich der Export
von Baumwolle enorm schnell gehoben, wie die
nachstehenden Ziffern zeigen:
Der Export betrug:
im Jahre 1904 ·05: 9 To. Wert 235 L
: 10905 06: 43 = - 1 089.=
. 1906.07: 175= = 6292.
: 1907/08: 645 = (entkernte)
213 = (nicht entk.) 49 690.
· 1908/09: 512 = (lentkernte)
640 = (l(nicht entk.) 41223=
Für das Jahr 1909/10 wird der Export auf
über 2000 Tonnen geschätzt. Bis Ende Februar
1910 betrug derselbe 606 Tonnen entkernte und
1368 Tonnen nicht entkernte Baumwolle. Also
in dem kurzen Zeitraum von kaum fünf Jahren
hat sich der Export der Menge nach verhundert-
fünfund zwanzigfacht und dem Werte nach fast
verzweihundertfacht.
Der höhere Wert der Ausfuhr 1907/08
gegen eine fast gleiche Quantität 1908/09 lag in
der besseren Konjunktur in Europa und Amerika.
Die Uganda-Regierung tut natürlich alles,
um diese Kultur zu vergrößern und zu befestigen,
der Export wird weiter stark steigen, sobald die
Jinja-Kakindubahn fertiggestellt ist.
Die Saat erhalten die Eingeborenen frei
durch das Gouvernement von den Bezirks-
kommissaren (Distriktkommissioners). Ausdrücklich
erwähnt sei, daß nur von der Regierung ver-
teilte Saat ausgesät werden darf; die Einfuhr
von Baumwollsamen ist verboten.
Im Jahre 1907 war die Baumwollkultur
schwer bedroht. Das Mischen aller Qualitäten
— die Eingeborenen säten natürlich alle Sorten
bunt durcheinander — hätte fast zu einem großen
Fehlschlag geführt. Die Krisis wurde aber durch
das rigorose Eingreifen der Regierung glücklich
überwunden. Sie veranlaßte die „Uganda Cotton
Ordinance vom März 1908“.
Die Ausfuhr der Baumwolle ist entkernt und
auch unentkernt gestattet.
In Ankoli, also dem Teil des Uganda-Pro-
tektorates, der an das deutsche Gebiet stößt, ist
der Baumwollbau wenig aufgenommen worden,
ebenso wie in Unyoro. Er sagt den Eingeborenen
anscheinend nicht zu. Zum Teil findet dies aber
auch wohl seine Erklärung in den augenblicklich
noch fehlenden Transportmitteln, denn einen
langen Trägertransport kann Baumwolle natür-
lich nicht vertragen.
Die Uganda-Bahn berechnet die folgenden
Frachten für Baumwolle:
Unentkernt 237,20 Rup. per 10 Tonnen
(nicht weniger) von Entebbe nach Mombassa.
Entkernte und gepreßte Baumwolle:
Ganz gepreßt (25 lbs auf den Kubikfuß)
1,79 Rup. per 100 lbs,
3/ gepreßt (20/25 lbs auf den Kubikfuß,)
2,13 Rup. per 100 lbs,
½ gepreßt (15/20 lbs auf den Kubikfuß)
2,65 Rup. per 100 lbs für die ganze Strecke
von Entebbe nach Mombassa, 759 engl. Meilen.