Full text: Deutsches Kolonialblatt. XXI. Jahrgang, 1910. (21)

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Der Anteil Frankreichs am Handel Tunesiens ist demnach erheblich größer als derjenige 
aller übrigen Länder zusammen, selbst wenn man Algerien den letzteren zuzählt. 
Sein Einfuhr- 
handel betrug 1909 60, 63 v. H. gegenüber 55,92 v. H. im Jahre 1908. Die Beteiligung Deutsch- 
lands am Einfuhrhandel war, wie aus obigen Ziffern zu ersehen, nicht ungünstig und machte fast 
3 v. H. aus. 
Die deutsche Einfuhr bestand hauptsächlich in Maschinen und Maschinenteilen, Metall- 
arbeiten, künstlichen Farben, bearbeiteten Häuten und Lederwaren, baumwollenen Geweben sowie 
Gold= und Silberarbeiten. 
Auf die einzelnen Warengruppen verteilte sich der Ein= und Ausfuhrhandel Tunesiens 
(Wert in 1000 Franken) in folgender Weise: 
Warengruppen 
Lebende Tiere 
Tierische Erzeugnisse 
Fische 
Tierische Erzeugnisse für Arzneien und Vorlünerie 
Mehlhaltige Nahrungsmittel 
Früchte und Körner. 
Kolonialwaren 
Pflanzliche Ole und Säfte. 
Holl= 
Faserstoffe und Kornfrüchte 
Farb= und Gerbstoffe 
Verschiedene Erzeugnisse und Abfälle 
Getränke 
Marmor, Steine, Erden und mineralische Brennstoffe 
Metalle à1’7Io-DD*D 
Chemische Erzeugnisse 
Gegenstände verschiedener Zusammensetzung 
Ton, Glas und Kristallwaren. .. 
Garne . .... 
Gewebe 
Papierwaren 
Häute und Felle. 
Metallwaren 
Vaffen, Pulver und Munition 
Möbel und Holzarbeiten 
Korb= und Flechtwaren. 
  
Einfuhr Ausfuhr 
1909 1908 1909 1908 
2 116,1 2 852,1 3 357.,7 3 254,2 
3 671,2 3 670,4. 5 071,0 2 531,4 
549.2 535.4 4 207, 2 3 006,0 
338,9 123,1 1 968,4 1 867.5 
24 071,1 21 512,5 27 562,1 6 850,9 
1 509,7 1 271,4 1 840,2 2 184,4 
7 163,5 6 681,8 156,6 18,0 
2 376,9 1 696,3 3 875,8 15 432.0 
2 865, 2 3 439,9 1 477.0 1 381,4 
157,2 212,1 4 849,1 4 167,4 
164,2 209,9 1 382,2 1 498.6 
890,5 948,1 355,9 377.6 
2 043,2 2 029,8 1 460.1 1 483,9 
6 855,1 7 930,1 30 901,5 31 817,5 
5 410,9 6 418.0 14 495.0 9971,1 
1 141,2 1 123,3 514,8 480.7 
2 147,1 2 042,8 266,0 752.7 
1 261,8 1 392,0 65,.7 81,6 
1 483.,6 1 928,2 44,9 65,0 
12 588,4 13 400.1 1 507,8 2 446, 2 
1 403, 8 1 318,6 63,4 41,.1 
2 102,3 2 393,8 31,0 19,0 
16 837,.0 20 616,7 462.9 350,.3 
1 039,6 562.2 0,4 4,9 
717,1 895,0 228,8 211,3 
379. 0 336,9 686,.7 496.7 
123 028,1 109 166,0 94 155,0 
Zusammen, einschl. der nicht aufgeführten Waren 114 446.7 
(Aus dem Berichte des Kaiserl. Konsulats in Tunis.) 
  
Ananaskultur auf Dortorico. 
Bald nach der Besitznahme Portoricos durch 
die Vereinigten Staaten wurde die Kultur von 
Orangen und Ananas dort durch amerikanische 
Einwohner begonnen. Die Ananaskultur wurde 
mit großem Eifer unternommen, da sie schnell 
Erräge abwirft; die Besitzer der Orangenplantagen 
konnten letztere mit den Erträgen der Ananas- 
anpflanzungen in die Höhe bringen. Orangen 
und Pompelmusen geben erst im fünften Jahre 
nach der Anpflanzung einen Ertrag, während 
Ananas schon 10 bis 14 Monate nach der An- 
Pflanzung geerntet werden können. 
  
Die einheimische Ananas, unter dem Namen 
„Pan de Asuere“ bekannt, ist eine sehr wohl- 
schmeckende Frucht, aber so empfindlich, daß sie 
die Versendung nicht verträgt. Deshalb lenkten 
die Farmer ihr Augenmerk auf drei Spielarten, 
die „Smooth Ceyenne“, die „Cabezona“ und 
die „Red Spanish“. Erstere vertrug auch den 
Versand nicht und ihre Kultur wurde deshalb 
aufgegeben, die Cabezona wird wenig gezogen, 
aber die Red Spanish wird in großem Umfange 
angebaut, weil sie den größten Ertrag bei bestem 
Geschmack, widerstandsfähigster Pflanze und den 
Käufern angenehmster Fruchtgröße ergibt. Die
	        
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