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An den Sanitätsdienst wurden erhebliche
Anforderungen gestellt. Bei den weißen Ange-
stellten wurden 1320, bei den farbigen Angestellten
2999 Krankheitsfälle behandelt.
Betriebsunfälle, bei denen Menschen ver-
letzt wurden, find nicht vorgekommen.
Der Wagenpark wurde vermehrt um 20
offene Güterwagen zu 15 t und 4 große gedeckte
Güterwagen zu 12t# Ladegewicht. Der Betriebs-
mittelpark umfaßte Ende des Geschäftsjahres:
33 Lokomotiven, 2 Motorwagen, 30 Wassertender,
328 Wagen.
Das Anwachsen des Güterverkehrs und gleich-
zeitig das Bedürfnis einer schnelleren Durchfüh-
rung des Personenverkehrs hat auf den Strecken
Swakopmund—Tsumeb zu einer Trennung des
Güter= und Personenverkehrs geführt. Es
verkehren in jeder Richtung täglich ein Personenzug
zwischen Swakopmund und Usakos, wöchentlich
zwei Personenzüge zwischen Usakos und Tsumeb
und täglich ein gemischter Zug zwischen Usakos
und Karibib. Außerdem wurden zwischen diesen
letzten beiden Stationen wöchentlich zwei Nach-
mittagszüge eingelegt. Ferner verkehrten täglich
durchschnittlich sechs bis sieben Güterzüge. Die
Reisegeschwindigkeit der Personenzüge beträgt
33,6 km in der Stunde.
Befördert wurden mit der Bahn 27 531
(19706) Personen und 58606 (62019) t Güter.
Die Einnahmen betrugen zusammen
3274 120 (4 409 146) .¼, davon aus dem Per-
sonen-- und Gepäckverkehr 298594 (235647) .J,
aus dem Güter= und Viehverkehr 2 923 232
(4089 256) .¼, sonstige Einnahmen 52 293
(84242)./“. Die Ausgaben erforderten 1784.057
(2071 811 nach Dotierung des Erneuerungs-
fonds).“ Der Reingewinn beträgt 1490 062
(2337 335) /¼. Der Betriebskoeffizient stellt
sich auf 54,5 v. H. (39,5 v. H.). Diese Erhöhung
ist lediglich eine Folge der vorher erwähnten
Tarifermäßigung. Die Betriebsausgaben sind
hinter denen des Vorjahres zurückgeblieben.
Die Verhandlungen mit dem Reichs-Kolonial-=
amt über den Verkauf und die Pachtung
unserer Bahn sind zum Abschluß gelangt auf
der Basis eines Kaufpreises von 22 000 000 /¼4
und der Pachtung des Betriebes unsererseits zu-
nächst auf zehn Jahre fest, mit unserer Option
auf weitere 20 Jahre. Die dem Fiskus zu zah-
lende Pacht beträgt für die ersten zehn Jahre im
Durchschnitt 5,15 v. H. des Kaufpreises. Zu den-
selben Bedingungen haben wir auch die von der
South West Africa Company, Limited, London, an
den Fiskus für 2330 875,24 ./“¾ durch uns mit-
verkaufte Otavi — Grootfontein = Eisenbahn
vom Fiskus gepachtet, wogegen uns die South
West Africa Company einen jährlichen Zuschuß
von 7500 2LK auf zehn Jahre gewährt. Im Zu-
sammenhang mit diesen Abmachungen, welche vom
1. April 1910 ab in Kraft getreten sind, haben
wir uns mit der Kolonialverwaltung dahin ver-
ständigt, daß diese vom gleichen Zeitpunkt ab den
Betrieb auf der Staatsbahnstrecke Swakopmund —
Karibib einstellt, wogegen wir einen gewissen
Anteil der Betriebseinnahmen auf dieser Strecke
an den Fiskus abtreten.
Durch Vorschüsse, die uns von befreundeten
Banken und Firmen auf die in Jahresraten er-
folgenden Zahlungen seitens des Fiskus auf den
Kaufpreis der Bahn gemacht worden sind, haben
wir uns in den Stand gesetzt, zum 1. Juli 1910
80 v. H. unseres Grundkapitals mit 80 ¼“ auf
den einzelnen Anteil zurückzuzahlen.
Zur Bergbaubilanz ist zu bemerken: Die
Abschreibungen sind durchweg in der Höhe des
Vorjahres erfolgt, nur beim Material und In-
ventar ist eine Erhöhung auf 440 000 (140 000)./¼%
erfolgt, um namentlich dem Abgang infolge der
starken Abnutzung der Erzsäcke Rechnung zu tragen.
In der Eisenbahnbilanz braucht der Er-
neuerungsfonds in diesem Jahre nicht dotiert zu
werden, da dieser Fonds die im Kauf= und Pacht-
vertrage mit dem Fiskus vorgesehene Höhe von
1 000000 “ bereits um 27049 .“ überschritten
hat. Die Debitoren von 483 931 . setzen sich
aus einer Forderung an den Fiskus in Höhe
von 385 302 “ sowie von 98628 “ gestundete
Frachten, welche inzwischen eingegangen sind,
zusammen.
Die in der Generalbilanz aufgeführten
Debitoren von 2 828902.7¼ setzen sich zusammen
aus 1 050 401 für Bankguthaben und im
übrigen aus ausstehenden Beträgen für verkaufte
Erze. Diese letzteren Beträge sind inzwischen
zum größten Teil eingegangen. Die Kreditoren
von 4 105 374 J¼ bestehen aus dem Guthaben
der Reichspostkasse in Höhe von 811 900 . für
Eingänge an Postgeldern, einer vorübergehenden
Schuld in Höhe von 3007727 J¼, die in den
ersten Tagen des April 1910 aus der Zahlung
der ersten Quote des Reiches zur Abzahlung des
Kaufpreises der Eisenbahn ausgeglichen wurde,
sowie den noch im abgelaufenen Geschäftsjahr zu
zahlenden Erzfrachten und Materiallieferungen.
In der Generalbilanz erscheinen das Bergbaukonto
mit 6706 123“ und das Bahnkonto mit
18773 206 .7.
Nach Abschreibungen von 715.000 J/ verbleibt
ein Reingewinn von 3629 364 zu nach-
stehender Verteilung: Rücklage 336 537 NJJ , 10
v. H. Dividende —= 2 000 000 1¼, Tantieme
162 162 /, Anteil der Genußscheine 1000000./X
und Vortrag 130 665 ./7.