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plötzlich am 8. Mai 1910 durch den Tod entrissen wurde.
Dieses Ereignis hatte auf den Stand unserer Pflan-
zungen einen entschieden ungünstigen Einfluß, indem
während der bis zur Anstellung eines neuen Beamten
verlaufenen kontrollosen Zeit, die wegen der besonders
trockenen Witterung in diesem Jahre erst spät ausge-
säte Baumwolle durch Unkraut überwuchert wurde und
deswegen nicht den sonst zu erwartenden Ertrag bringen
wird. Inzwischen sind durch den jetzigen Leiter, Herrn
Knorre, die von Herrn Kulp angefangenen Gebäude
fertiggestellt und neue, besonders solche für Unter-
bringung des Viehes, errichtet worden.
Der zur Anlage und Leitung der Kautschukpflan zung
an der llsambarabahn hinausgesandte Herr König
wurde Anfang Juni durch HOerrn Dannenberg ersetzt.
Auch hier wurden entsprechende Gebände errichtet,
weiterhin Urwald geschlagen und Nautschuk angepflanzzt,
so daß wir Ende dieses Jahres mit einer Anpflanzung
von rund 100 ha rechnen können.
Der Vorsitzende unseres Aufsichtsrates, Herr
Dr. J. Graf Pfeil, weilte mehrere Monate in
Deutsch-Ostafrika und besichtigte bei dieser Gelegenheit
eingehend unsere Anlagen. Nach seinen Ansführungen
dürfen wir hoffen, sofern nicht besondere Zwischenfälle
eintreten, nunmehr einer günstigen Zulunft entgegen-
zugeben, da alle Grundbedingungen für eine gedeihliche
Entwicklung vorhanden sind.
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Die Bilanz per 31. Dezember 1909 ergibt bei
einem eingezahlten Grundkapital von 239 689. einen
Verlust von 35 938.¼, der auf neue Rechnung vor-
getragen werden muß. An Einnahmen verzeichnet die
Gesellschaft überhaupt nur 547 als Ernteertrag.
Der Landwert der Doa-Plantagen steht mit
108 284 JX und der Landwert Mwule mit 32 553.4
zu Buch.
Usambara-Raffeebau. Gesellschaft zu Berlin.“)
Das Geschäftsjahr ist seit dem Bestehen des Unter-
nehmens das zweite, welches mit einem Gewinn ab-
schließßt und welches erkennen läßt, daß sich in der
Bewirtschaftung unserer Kaffeepflanzung stabilere Ver-
hältnisse geltend gemacht haben. Wenn wir auch im
abgelaufenen Geschäftsjahre von neuem die Erfahrung
machen mußten, daß die klimatischen Verhältnisse im
Usambara-Gebirge für den arabischen Kaffeebaum
eigentlich nicht recht geeignet sind und daher die effek-
tiven Erträge meistens dem Blüten= und Fruchtansatze
nicht entsprechen, so dürfen wir doch anderseits an-
nehmen, daß bei dem jetzigen Baumbestande die Durch-
schnittsernten sich auf der Höhe der beiden letzten Jahre
halten und bei günstigen Regenperioden sogar bessere
Erträgnisse zu erwarten sein werden, eine Folge der
intensiven Bewirtschaftung mit animalischer Düngung
und Beschattung der Kaffeebäume.
Auch die Witterungsverhältnisse des Berichtsjahres
waren gerade während der Haupternte so unvorteilhaft,
daß größere Verluste durch Abfallen der Früchte un-
vermeidlich waren und auch die Qualität des geernteten
Kaffees sich als geringer erwies.
Die nicht einwandfreie Qualität des geernteten
Kaffees sowie die durch die Zollerhöhung herbeigeführte
schlechte Konjunktur im Kaffeehandel, der die billigeren
Sorten bevorzugte, drückte empfindlich auf den Preis
und erschwerte dadurch den Verkauf unserer nach Ham-
*) Aus dem Geschäftsbericht für das 16. Geschäfts-
jahr (1. April 1900 bis 31. März 1910).
burg verladenen 2231 Sack Hornschalkaffee erbeblich.
Wir erzielten für diesen Posten einen Durchschninspreis
von 43 Pf. pro Pfund in der Schale gegen 49 Pf. im
Vorjahre. Eine kleine Partie Orokaffee konnte eben-
falls zu angemessenen Preisen in Hamburg unter-
gebracht werden, während ein größerer Posten Oro
noch auf der Pflangung und zum kommissionsweisen
Verkauf in Zanzibar lagert.
Die Gesamteinnahmen des Jahres einschl. eines
Gewinnvortrages von 7335 K und eines Gewinnes
auf Viehkonto beliefen sich auf 96 916.#4, während
sich die Gesamtausgaben auf 74 122 . K bezifferten.
Von dem verbleibenden Uoberschusse von 22 794.4K ver-
wendeten wir 7185 .K zu Abschreibungen, so daß ein
Reingewinn von 15 609.41 verbleibt, dessen Verteilung
wir in folgender Weise beantragen:
1. 10 v. H. in den Reservefonds mit
2. Vertragomäßige Tantieme an unseren
Verwallter 651
3. Vortrag auf neue Rechnung 13397 —
Die Arbeiterbeschaffung war nach wie vor
mit den größten Schwierigkeiten und Unkosten ver-
knüpft, und die Löhne sind gegen das Vorfjahr wieder
erheblich gestiegen. Wir zahlten einen Durchichnins=
lohn von 14,075 Rp. pro Monat gegen 12.7 Rp. im
Vorjahre. Zur Zeit der Kaffeeernte konnten wir une
durch Heranziehung der Arbeiter von unserer Kautschuk-
pflanzung, welche wegen der unmittelbaren Näbe der
lisambarabahn nicht in dem Maße unter der Arbeiternot
zu leiden hat, helfen und dadurch weitere Verluste ab-
wenden.
Unser Viehbestand hat sich im allgemeinen nicht
wesentlich verändert. Wir waren jedoch gezwungen,
die Rindviehhaltung in Grunewald wegen der Tiel###
wieder aufzugeben.
Auf der Kantschukpflanzung Grunewald ist im
verflossenen Jahre eine Probezapfung vorgenommen
worden, die ein marktgängiges Produkt ergab. Leider
ist infolge unzureichender Räucher= und Lagerräume
ein Teil des geernteten Kautschuks durch Brand zer-
stört worden, so daß der Gesamterlös nur 16551,96.4
beträgt. Noch heute stehen wir vor der mißlichen
Frage, wie wir uns gegen derartige Katastrophen
schützen sollen, da die Versicherungsgesellschaften sich
gegen solche Engagements bisher ablehnend verhalten-
Wir werden in Zukunft dafür sorgen, daß die Räucherei
von den großen Vorräten abgesondert gehalten wird.
Im April des laufenden Jahres hat eine größere
Japfung begonnen, die nach den bieherigen Berichten
ein gutes Resultat verspricht. Es sind zurzeit elwa
135 ha vornehmlich mit Manihot Glaciovii und dann
Hevea und Kickria bepflanzt. #
Die Pflan zung hat im abgelaufenen Geschäftsjahre
nach Abzug des Erlöses aus der Ernte in Höhe von
16 551,96 .# noch einen Zuschuß von 8132,91 .4 er-
fordert, den wir in Hinsicht auf die Entwicklung der
Plantage wieder zum Wertbestande zugeschrieben haben.
Unser Verwalter schätzt die diesjährige Zapfung
auf rund 150 Zentner, die bei Zugrundelegung der
jetzigen Kautschukpreise einen nicht unerbeblichen Be-
trieboüberschuß bringen würden. ·
In der Verwertung unserer Waldbestände sind
keine Fortschritte zu verzeichnen.
1
Aus der Bilanz per 31. März 1910 beben wir
hervor, daß die Pflanzungen in Bulwa und Mnhusst
nach jenen Abschreibungen mit 1 040 618 . zu Buch
stehen. Die Kassenbestände betragen 5025 K. Debrtoren
51 491.4, Effekten 1400.#4 und Lagerbestände 57557.1.
1 561 .%