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schenkel) und sechs Soldaten verwundet worden
waren. Gleichzeitig kam die Nachricht, daß ich
am 31. Mai auf Befehl des Kommandos den
Oberbefehl übernommen und die 10. Kompagnie
in die Linie Ndenge — Oundi zur Grenzsperre
detachiert hätte.
Am 5. Juni traf die 10. Kompagnie in Ako-
nolinga ein und erhielt die telephonische Weisung,
nicht an der Grenze stehen zu bleiben, sondern
in das Aufstandsgebiet einzurücken, mit Angosu
Fühlung zu suchen und im Einvernehmen mit
der 9. Kompagnie zu handeln. Am 7. wurde
Feldwebel Kühn mit 17 Mann der 10. Kom-
pagnie nach Oundi detachiert, um festzustellen,
wie die dortigen Omwangs sich verhielten bzw.
um gegen sie vorzugehen. Am 10. Juni mar-
schierte Vizefeldwebel Sussieck von der 9. Kom-
pagnie mit einem Maschinengewehr nach Dume
ab. Gleichzeitig traf bereits Sanitätssergeant
Thierbach von der 9. Kompagnie aus Angosu
mit einem Schreiben der 10. Kompagnie in Ngamba
ein, so daß auf diesem Wege die Verbindung der
beiden Kompagnien hergestellt war. Die Erkenntnis
von der Wichtigkeit dieser Verbindung und der
selbständige Entschluß des Sanitätssergeanten Thier-
bach bei der Gefährlichkeit des Geländes zwischen
Angosu und Ngamba, das bisher nur von Haupt-
mann Marschner mit Maschinengewehr und der
ganzen Kompagnie fechtend passiert war und in
dem später (am 14. Juni) die Patrouille Bunda
schwere Verluste erlitt, war von einschneidender
Bedeutung für den Fortgang der Expedition.
Die 9. Kompagnie suchte am 11. durch einen
eingeborenen Boten Verbindung mit dem Feldwebel
Kühn in Oundi, die auch am 14. erreicht wurde.
Am 14. traf die 10. Kompagnie in Angosu ein.
Am 11. glaubte Hauptmann Marschner an-
nehmen zu sollen, daß der Widerstand der Makas
nachlasse; er meldete mir dies und teilte es auch
der 10. Kompagnie mit, die im Schreiben vom
14. dagegen feststellte, daß ihre Patrouillen überall
auf Widerstand gestoßen seien. Hauptmann
Marschner hatte geglaubt, die 10. Kompagnie in
Dume konzentrieren und von dort aus auf die
Kakas und Bajas, die zu Besorgnissen Veranlassung
gaben, einwirken zu können. Die 10. Kompagnie
stellte wegen des Widerstandes, den sie überall
nördlich der Straße Ndenge —Dume fand, am
14. den Vormarsch auf Dume in Angosu ein und
vereinigte sich dort mit der Abteilung des Sani-
tätssergeanten Thierbach. Der 9. Kompagnie stellte
sie für Dume am 14. eine Patronille, bestehend
aus dem Gefreiten Bunda und sechs Mann, zur
Verfügung, welche zunächst nach Ngamba marschie-
ron sollte. Auf dem Wege Angosu— Ngamba,
den auch Sanitätssergeant Thierbach am 10.
passiert hatte, wurde die Patronille dauernd von
überlegenen Kräften angegriffen, wobei der Soldat
Adamu feiel, zwei Soldaten schwer, einer leicht
verwundet wurden.
Am 15. wollte der Führer der 10. Kompagnie,
der in Unkenntnis über das Geschick der Patrouille
Bunda war, zu einer spystematischen Absuchung
der großen Sümpfe bei Nangabetun auf der-
selben Straße nach Ngamba die 10. Komoagnie
ansetzen und ging mit dieser bis auf ungefähr
anderthalb Stunden an Ngamba heran; hier
wurden die Patrouillen in den Sumpf vorgetrieben,
und der Kompagnieführer mit Sanitätsfeldwebel
Gebhardt und Sanitätssergeant Thierbach so-
wie sochs Soldaten trat den Rückmarsch nach
Angosu an. Der Fehler im afrikanischen Bulch,
drei Europäer zusammen dem Gegner zu zeigen,
veranlaßte die Makas, die Europäer bei einem
Sumpfübergang wiederholt energisch anzugreifen;
sie wurden durch das gut gezielte Feuer abge-
wiesen.
Am 15. übergab Hauptmann Marschner, eml-
gegen seiner früheren Absicht, die Kompagnie in
Ngamba dem Oberarzt Rösener und marschierte
nach Dume, von wo Oberleutnant Schiovver
zur Beruhigung in das Baja= und Kaka-Gebiel,
das nach dem Angriff auf Dume unruhig zu sein
schien, abgeordnet wurde. Am folgenden Tae
wurde von mir, nachdem ich am 14. von Jaunde
in das Aufstandsgebiet abmarschiert war, über
Abongmbang und das Südmaka-Gebiet der Kriegs.
zustand verhängt. Das Gouvernement konnte be
einem Aufstand der Makas rechtsseitig vom Nlong
keine Gewähr für die Sicherheit der Warentrans
porte auf der Wasserstraße und des Verkehrs auf
der Straße Abongmbang — Akonolinga über Angen
—.Ndenge übernehmen.
Vom 15. bis 22. Juni arbeitete die 10. Kem-
pagnie mit Patrouillen, namentlich in den Sünwien
bei Nangabetun und den Wasserläufen nach Weste-
folgend. Bei den Patronillengängen wurde der
Gefreite Djombul und Soldat Momo-Ibi ver-
wundet. Die Verluste des Gegners waren na-
mentlich im Westen bedeutend. Patronillen unier
dem Kompagnieführer und Sanitätsfeldwebet
Gebhardt gingen am 17., während die Pamonillen
nach Westen bis zu vier Tagen unterwegs waten.
Am 23. traf ich in Angosu ein und trat am
25. mit Sanitätsfeldwebel Gebhardt und vier
Soldaten den Marsch nach Dume an, das am
27. erreicht wurde. Vom 27. bis 30. Juni wur-
den mit Gefangenen und solchen Maka-OHäuptlingen,
die sich freiwillig gestellt hatten, eingehende Ver
höre abgehalten, um die Ursachen und die Au-
dehnung des Aufstandes festzustellen. Es erschienen
zahlreiche Abgesandte und Häuptlinge aus Kaka
und Baja, auch die Betugge-Makas, nord-
westlich Bertua, zu denen nach Meldungen des