Full text: Deutsches Kolonialblatt. XXII. Jahrgang, 1911. (22)

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1. Von Bamum über Dom — Kargaschi nach 
Jabassi; er dient vor allem dem Haussahandel. 
2. Von Dom über Balom nach Bangangte; 
er scheint kaum mehr benutzt zu werden. 
3. Von Bamum über Baka nach Bangangte; 
hier soll auf einem nahe am Nun gelegenen Markt 
Sonntags lebhafter Verkehr sein. 
4. Von Bamum über Bassangum—Banga- 
sonssim nach Bangangte; auch hier herrscht Sonn- 
tags reger Verkehr auf einem südlich des Nun 
befindlichen Markt, vornehmlich wird Kola ge- 
handelt. Ich halte diesen Weg für die Route 
Ramsay 1902; auf dem Nordufer war er aus- 
gebaut, ist aber jetzt verfallen. 
5. Endlich von Bassangum nach Banssa; die 
Straße wird wieder meistens von Haussas benutzt. 
Zu erwähnen ist von dem bereisten Lande 
sonst vor allem der große Wildreichtum einzelner 
Teile. Auf dem nördlichen Nunufer soll es bei 
  
Banja viele Büffel und Antilopen geben; ich sah 
ferner Antilopen bei Baka und Bale. 
Auf dem Südufer wimmelte es von Banga- 
fonkang bis Wonang geradezu von Flußpferden, 
und an vielen Stellen sah ich frische Büffel- 
fährten; auch Antilopen waren hier fast überall 
sehr zahlreich. Krokodile dagegen habe ich selbst 
gar nicht, meine Leute nur zweimal bemerkk. 
In dem ganzen Gebiet fällt bei Nacht außer- 
ordentlich starker Tau. Es war morgens immer 
so naß, als ob es in der Nacht heftig geregnet 
hätte. 
Die Ufer des Nun sind im ganzen betrachtet 
Landschaften, die ihrer Erschließung und Ver- 
wertung harren; es wird aber noch mancher 
Erkundung bedürfen, um festzustellen, auf welche 
Weise beides am besten erfolgt. Fördernd wirken 
wird die sicher vorhandene Fruchtbarkeit und der 
Wasserreichtum des Landes; ein großes Hindernis 
wird dagegen stets seine schwache Bevölkerung 
bilden. 
Logo. 
Vorläusige Übersicht über die Bewegung des Handels des Schutzgeblets Togo im Ralender- 
Jjahre 1910 im Vergleiche mit 1909. 
  
1910 1909 Zunahme Abnahme 
· W al- al- »l- 
Einfuhr 12 122 896 11235293 887 603 — 
Ausfuhr 7222( 123 7 372 056 — 149 933 
Gesamthandel 19 345 019 18 607 349 737 670 — 
Deutsch-Südwestafrika. 
Unternehmung gegen Kanjemls und eEingeborenen- 
Werften im Sandsield. 
Der frühere eingeborene Soldat Herero Kan- 
jemi trieb seit Anfang 1904 nach Ermordung 
der Besatzung von Otjituo bei Grootfontein im 
Sandfelde sein Unwesen. 
Für die bei Otjituo und am Omatako-Revier 
ansässigen Farmer bildete er eine ständige Gefahr. 
Die Eingeborenen der Farmer standen mit ihm 
in dauernder Verbindung und bildeten bei Dieb- 
stählen seine Helfershelfer. Seine Werft war der 
Zufluchtsort vieler Eingeborenen, die etwas auf 
dem Kerbholz hatten. Die ungemein schwierigen 
Geländeverhältnisse im Sandfeld — dichter Busch 
und Mangel an Wasserstellen — vereitelten sämt- 
liche bisher gemachten Versuche kleiner Patrouillen 
vom Bezirksamt Grootfontein, des „Kapitäns des 
Sandfeldes“, wie er unter den Eingeborenen all- 
gemein hieß, habhaft zu werden. 
  
Auf die Anfang dieses Jahres sich mehrenden, 
auch in der Presse wiedergegebenen Gerüchte, daß 
1000 und mehr Hereros im Sandfeld ihr Dasein 
fristeten, wurde seitens des Gouverneurs eine 
größere Unternehmung der Landespolizei unter 
Führung des Hauptmanns Holländer in das 
Sandfeld für Mai d. Is. angeordnet. 
Die von der Abteilung des Hauptmanns 
Holländer über Okosondusu an das Omatako- 
Revier entsandten Patronillen brachten verschiedene 
Hereros ein, unter anderen den Onkel Kanjemis, 
sowie einen Buschmann, der die Werft Kanjemis 
kannte. 
Dieser Buschmann führte die Abteilung an die 
Werft. Da er sich nachts nicht hatte orientieren 
können, wurde die Werft erst um 8 Uhr vor- 
mittags erreicht. Durch einen von Kanjemi auf 
den Führer abgegebenen Schuß (aus einem Ge- 
wehr 88) war die Möglichkeit geschwunden, ohne
	        
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