Full text: Deutsches Kolonialblatt. XXII. Jahrgang, 1911. (22)

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1909 zwar in der Menge etwas zurückgegangen, 
dagegen im Verhältnis zur Gesamtausfuhr um 
2,1 v. H. gestiegen. 
(Aus einem Berichte des Kaiserl. Generalkonsulats 
' in Rio de Janeiro.) 
  
Gummiausfuhr Brasikllens 1906—1910. 
Die Gummiausfuhr Brasiliens in den Jahren 
1906 bis 1910 belief sich auf folgende Mengen 
(und Werte): 1906: 34 960 t (210 284:551 8), 
1907: 36490 (217504:288 8), 1908: 38206 0. 
(188357:9838), 1909: 390274t (301939:9578), 
1910: 40 000 t (376 971:860 8). 
Welchen hervorragenden Platz in der Gesamt- 
ausfuhr Brasiliens der Gummi einnimmt, zeigt 
ein Vergleich mit dem Kaffee, dem wichtigsten 
Ausfuhrartikel des Landes. Die Ausfuhrwerte 
für Kaffee betrugen im Jahre 1906; 418399:742 8, 
1907: 453 754:571 3, 1906: 368 285:424 8 
1909: 533 869:700 3, 1910: 385 493:560 3. 
Für die fünf Jahre zusammen ergaben sich 
für Gummi: 1295 058:639 3, für Kaffce 
2159 802:797 3, demnach für Gummi rund 
60 v. H. des Wertes der Kaffeeausfuhr. 
Die Gesamtausfuhr Brasiliens im Jahre 1910 
bewertete sich auf 939 413:449 3; hiervon ent- 
fallen auf Gummi 40,13 v. H., auf Kaffee 
41,04 v. H. 
(Nach der Revista Commercial c Financeira.) 
  
Kautschuhhultur auf Formosa. 
Das Generalgouvernement von Formosa macht 
seit einigen Jahren Versuche, Kautschukpflanzen 
auf der Insel anzubauen. Zuerst wurden Ver- 
suche in der Provinz Shinchiku gemacht; diese 
erlitten aber im Jahre 1908 eine Unterbrechung, 
da in der dortigen Gegend Kämpfe mit der 
wilden Eingeborenenbevölkerung ausbrachen. Im 
Jahre 1909 wurden Kautschukpflanzen verschiedener 
Gattungen in der Provinz Kagi angebaut. Nach 
den bisherigen Ergebnissen scheint sich die Gattung 
„Manihot# am besten für Formosa zu eignen. 
Die Bäume dieser Gattung wachsen sehr rasch an, 
so daß sie in zwei bis drei Jahren 30 Fuß hoch 
sind und einen halben Fuß Durchmesser haben. 
Mit dem „Castilloa-Kautschukbaum sind ebenfalls 
günstige Erfolge erzielt. Der - Hevea--Baum 
und „Ficus elastica-, von welcher der indische 
Gummi gewonnen wird, scheinen dagegen auf 
Formosa nicht zu gedeihen. Ein abschließendes 
Urteil über die Aussichten der Kautschukkultur auf 
Formosa läßt sich nach so kurzer Versuchszeit auf 
beschränktem Gebiete noch nicht geben. 
(Bericht des Handelssachverständigen bei dem 
Kaiserl. Generalkonsulat in Yokohama.) 
  
Kautschukausfuhr aus den Verelnigten Malalen- 
staaten. 
Die Ausfuhr von Kautschuk aus den Verei- 
nigten Malaienstaaten betrug nach der amtlichen 
Statistik in den ersten sechs Monaten des Jahres 
1911 im ganzen 8349 397 lbs gegen 5276791 lbs 
und 2463241 lbs in den entsprechenden Monaten 
der Jahre 1910 und 1909. 
Die Ausfuhr aus der ganzen Halbinsel, die 
über die drei Häfen Singapore, Penang und 
Port Swettenham gegangen ist, beläuft sich für 
die ersten sechs bis sieben Monate 1911 nach den 
Zusammenstellungen einer Singaporer Kautschuk- 
firma auf im ganzen 11615 259 lbs (diese Statistik 
berücksichtigt die Ausfuhr bis zum 30. Juli bei 
Singapore, bis zum 24. Juli bei Penang und bis 
zum 7. Juli bei Port Swettenham). 
Im einzelnen verteilt sich die Ausfuhr auf die 
drei Häfen, wie folgt: 
  
  
1911 1910 1909 
Ibs Ibs Ibs 
aus Singapore 8 148 720 1787 117 1474 849 
Penang 2 471 744 1 096 074 1 470 960 
* Port Swettenham 5 994 795 4 060 587 — 
zusammen 11 615 259 6893 778 2945 809 
11615259 lbs kommen etwa 5185 Tons gleich. 
Man nimmt in Singapore vielfach an, daß 
die Kautschukproduktion in diesem und in den 
folgenden Jahren nicht so groß sein wird, wie es 
gewöhnlich vorausgesagt worden ist. Viele Gesell- 
schaften haben bisher nicht das produziert, was 
nach den Angaben ihrer Prospekte und ihrer Be- 
richte erwartet werden konnte. An der geringen 
Ernte sind teils die außerordentliche Trockenheit 
dieses Jahres, ferner schlechte Arbeiterverhältnisse 
auf manchen Plantagen und schließlich die nach- 
teiligen Folgen des zu frühen Zapfens der Bäume 
während der Boom3Zeit schuld. 
(Bericht des Kaiserl. Generalkonsulats in Singapore 
vom 10. September 1911.) 
Twassaland. 
Handelsverkehr mit berauschenden 
Getränken. 
Ein Gesetzentwurf zur Regelung der Einfuhr, 
Herstellung, Verwendung und des Verkaufs von 
berauschenden Getränken ist am 24. Juli 1911 
genehmigt worden und als „Intoxicating Liquor 
Ordinance, 1911“ (Nr. 10/1911) in Kraft ge- 
treten. (The Board of Trade Journal.)
	        
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