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eines neuen, die Leistungsfähigkeit des Ogoonék über-
steigenden Transportweges nötig machen wird. Das
Projekt des Hauptmanns Cambier ist seinerzeit von
dem technischen Komitee für die öffentlichen Arbeiten
der Kolonien geprüft und gebilligt worden; es hat die
solgenden Trassierungsgrundlagen: Schienenweite 1 m,
Höchstgefälle 35: 1000, geringster Krümmungsradius
100 m. Die Trace entspricht erfreulicherweise den
gegenwärtigen Bedürfnissen der Kolonie.
Wie in Bangui, so muß in N'Djolé, dem Aus-
gangspunkte der Eisenbahn Gabuns und Endpunkte
der Seeschiffahrt auf dem Ogooné, ein Hafen zweiter
Klasse ausgebaut werden. Ein Kredit von 300 000
Franken ist für die Schaffung einer Hafenanlage vor-
gesehen worden, die drei Anlegeplätze umfaßt und das
Aus= und Einladen des Eisenbahnmaterials und der
für den lokalen Handel bestimmten Waren gestattet.
Die weitere Verlängerung der Gabun-Eisenbahn
bis zum Ozean wird zweifellos zur Anlage eines
großen, modern ausgestatteten Oafens im Astuar des
Gabun führen. Unter den gegenwärtigen Verhältnissen
sind für den Handelshafen von Libreville nur einige
praktische Ausbauarbeiten notwendig. Einige von den
seitens der hudrographischen Kommission empfohlenen
Verbesserungen zu einem Kostenaufwande von 258000
Franken sind schon, gestützt auf die Mittel der Anleihe
von 1909. vorgesehen worden und werden gegenwärtig
ausgeführt: so die Wasserversorgung, die Werkzeuge
für den Bau eines Leichterhafens, das Leitfener von
Gros-Bouqguet, das Blinkfeuer auf der Südostbank. In
dem neuen Anleiheprojekt ist eine Summe von 625000
Franken zur Vervollständigung des Ausbaues vorge-
sehen, so eine Aufschlepphelling für die kleinen Schisse,
die Straße Decauville von Libreville nach Tlini und
der Ban eines Schutenhafens.
Bei seiner anßerordemlich günstigen Lage inner-
halb des Asmars des Gabun, das künftighin Schiffen
bei Tage und Nacht zugänglich sein wird. wird der
Hafen von Libreville auf diese Weise für die kommer-
zielle Ausbentung des ganzen Comobeckens und der
gauzen Gegend an der Nordküste in sehr weitem Um-
fange ausgerüstet sein.
Ebenso ist der Hafen von Cap-Lopez ein Hafen,
wie für den Lokalhandel geschaffen. Er erhält seine
cigentliche Bedeutung durch die bevorzugte Lage an
der Mündung des Ogooné, am Ausgangspunkte eines
gewaltigen Deltas, das an unzähligen kleinen Seiten-
armen die forstwirtschaftliche Ausbeutung erlaubt.
Isoliert auf der sandigen Lagune gelegen, welche die
Landspitze von Mandji bildet, ist Cap-Lopez der von
den großen Dampfern besuchteste Punkt an der Gabun-
küste. Daher empfiehlt sich der Ausbau, um den Zu-
gang bei Tag und Nacht zu erleichtern und in der
Bucht das Löschen und Einnehmen der Schiffsladungen
unter den günstigsten Verhältnissen zu ermöglichen.
Die dringlichsten Einrichtungen sind bereits mit
den Mitteln der Anleihe von 1909 vorgesehen worden
und werden zur Zeit ausgeführt. Der Bau einer An-
legestelle mit Landungsbrücke, die Zollanlagen, die Be-
seuernug und Betonnung der Bucht usw. stellen eine
Ausgabe von zusammen 475 000 Franken dar. Die
aufgestellten Pläne sehen für die neuen Anlagen einen
Kredit von 704.000 Franken vor: für die Einrichtung
der Werft, die Anlage der Aufschlepphelling für die
kleinen Schiffe, die Einrichtung einer Wasserleitung
und verschiedene andere Ergängungsarbeiten. Die
vollständige Küstenbefenerung mit drei Leuchtfeuern bei
Pointe-Setté, Pointe-Pedras und Pointe-Matuti ist
mit 195 000 Franken vorgesehen, der Ausbau der Bach-
betten (Arroyos), die das Delta des Ogooué bis
N Dsol einerseits und bis zur Lagune von Fernan-UVaz
anderseits bilden, mit 125 000 Franken. Der Ankauf
wichtigen Flußmaterials (eines Backenmeisterschiffes,
einer Baggermaschine, von Schaluppen) ist mit 380 000
Franken, die fünfjährige Tätigkeit einer zur Fort-
führung der begonnenen Untersuchungen bestimmten
hydrographischen Kommission mit einer Million Franken
eingesetzt. Die Ausbauarbeiten der Reeden, Häfen und
Wasserläufe Gabuns ergeben eine Gesamtausgabe von
2 170 000 Franken.
Das Programm der Arbeiten, die auf die spezielle
Nutzbarmachung der Kolonien zu verwenden sind, be-
ziffert sich so im gangen auf eine ZJumme von 48 799 000
Franken.
Eine dritte Art von Arbeiten umfaßt die Ver-
waltungseinrichtungen (elektrische Linien, Funken-Sta-
tionen) und die Okkupationseinrichtungen (Posten, sani-
täre Formationen, Schulen!. Sie sind von nicht
geringerer Wichtigkeit als die zuvor angegebenen
Arbeiten, da allein die regelrechte Okkupation die Nun-
barmachung und kommerzielle Ausbentung des Landes
gestattet. Die Auleihe von 1900 hatte die ersten
Arbeiten dieser Art ins Ange gefast. Das begonnene
Werk verlangt vollendet und ausgebaut zu werden.
Der Erfolg der Versuche mit der drahtlosen Tele-
graphie zwischen Brazzaville und Lvango erlanbt, die
Schaffung eines vollständigen Netzes von Funken-
Stationen in Angriff zu nehmen. Außer dem zentral-
posten von Bangui, dessen Aulage vom Mutterlande
angeordnet worden ist, ist ein Netz von Posten zweiter
Ordnung geprüft worden. Für die Wahl der neuen
Posten ist die Zugänglichkeit der Plätze und die Trans-
portmöglichkeit für das schwere Material, die Trace
der schon vorhandenen Telegraphenlinien, die Schwierig-
keit, in der betreffenden Gegend andere Mittel für
elektrische Verbindung zu benutzen, und der Wunsch.
die zwischen den hauptsächlichen Plätzen des Landes
hergestellten Verbindungen zu verdoppeln, bestimmend
gewesen.
Ohne der notwendigen Verstärkung der Posten von
Brazzaville und Pointe-Noire und der Beistener der
Kolonie für die Errichtung des Hauptpostens in Bangui
zu gedenken, sind sieben neuce Posten in Liranga,
Ouesso, Okoyo, Kandjama, Lope.z, Mobaye und Sin-
dara mit einem Gesamtkostenaufwande von 2300 000
Franken vorgesehen worden, wozu eine andere Aus-
gabe von 1 600 0000 Franken hinguzufügen ist, die für
den Bau von 2600 km Telegraphenlinien ausgeworfsen
ist. Diese sind damm bestimm, die Verbindung zwischen
den Pläuen N' Djolé und Kandjamg. Okoyo und France-
ville, Sindara und Monila, Mobaye und Zémio, Rafai
und Abeché herzustellen.
Ein Teil der Okkupationseinrichtungen hat bereits
in den Jahren 1910, 1911 und 1912 auf Grund der
Kredite der früheren Anleihen geschaffen werden können.
Ende 1912 werden mit diesen speziellen Mitteln im
ganzen 33 Okkupationsposten, 1 Hospital, 10 sanitäre
Formationen, 3 Handwerkerschulen und 6 Elementar-
schulen angelegt sein. Nach IJnanspruchnahme einer
zweiten und neuen Ausgabe auf diese Anleihe blieb
noch eine Summe von 1 830 500 Franken verfügbar.
dic der Fortführung der gesamten Arbeiten dienen
wird. Das jetzige Programm führt das vorangebende
zu Ende. Es sieht 20 Elementarschulen, 20 sanitäre
Formationen, 16 Impfstationen, 40 Verwaltungs-
stationen und verschiedene andere Verwaltungsein-
richtungen vor und erfordert einen Gesamtkredit von
5 Millionen Franken, der auf die einzelnen Kolonien
gleichmäßig verteilt werden soll.
Im ganzen beanspruchen so die Einrichtungen der
Verwaliung eine Gesamtausgabe von 8900000 Frantken.
Die Ausführung cines solchen Arbeitsprogramme.