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der Hunsteinspitze und erreichte diese auch nach
einem anstrengenden fünftägigen Marsch.
Die Höhe der Hunsteinspitze wurde auf 1350 m
Meereshöhe festgestellt. Der Rundblick von diesem
Punkte dürfte das Kartenbild nach Süden hin
um ein beträchtliches ergänzen. Anfangs August
brachen die Herren Ledermann und Bürgers
ebenfalls nach der Hunsteinspitze auf, um in ihren
Wissenschaften dort zu arbeiten. Vorher hatten
die Herren Bürgers und Reesicke nach einem
zweitägigen Marsch nach Nordwesten vom Haupt-
lager ein Dorf Knome erreicht und dort eth-
nographisch gearbeitet. Mitte August unternahmen
die Herren Roesicke, Behrmann und ich mit
der „Kolonialgesellschaft", die am 1. August im
Hauptlager wieder eingetroffen war, eine Fahrt
stromabwärts bis zum Dorfe Kararau, um
systematisch sämtliche Seitenwässer des Flusses zu
untersuchen und mit den Anwohnern weiter in
Fühlung zu treten. Die meisten Seitenwasser
erwiesen sich bei der Befahrung teils als Alt-
wasser, teils als unschiffbare Flüßchen, die bei
der Hinauffahrt durch Sumpfgras der Fahrt bei
einigen Kilometern ein Ende machten. Nur das
auf der Peihokarte, ungefähr 7 sm unterhalb des
Dorfes Kararau als Lagum eingezeichnete Neben-
wasser wurde als ein großer Nebenfluß, der
„Südostfluß“ festgestellt und zirka 50 km auf-
wärts befahren und ausgenommen. Von einem
am Flusse liegenden Hügel füllte auch hier Herr
Behrmann eine Lücke im Kartenbild aus. Der
Südostfluß ebenso wie dessen Nebenfluß, der
„Südwestfluß", werden, wenn es die Zeit erlaubt,
Seine Sammlung beträgt jetzt schon über 1700
Nummern. Am 27. August kamen die Herren
Ledermann und Bürgers von der Hunstein-
spitze zurück. Herr Ledermann, dem vom
Gouverneur der im Gutta= und Kautschuksammeln
erfahrene Malaie Si Oedin, der schon bei der
Schlechterschen Expedition war, als Hilfe überlassen
worden ist, hat auf dem Hunsteingebirge Kaut-
schuk Siama und am Fuße der Hunsteinspitze
reiche Bestände von Guttabäumen festgestellt.
Nach Angabe des Si Oedin sind hier reichere
Bestände, als er bisher in Kaiser-Wilhelms-Land
gesehen hat. Eine Probe des Kautschuks ist an
das Kolonial-Wirtschaftliche Komitee abgesandt
worden.
Am heutigen Tage sind sämtliche Expeditions=
mitglieder zu einem größeren Vorstoß, der vom
Aprilfluß nach Süden hin angesetzt werden wird,
aufgebrochen. Da die vorhandene Anzahl von
Trägern für Landvorstöße zu gering ist und der
erbetene Nachschub von dem Gouvernement noch
nicht gestellt werden konnte, wird die „Kolonial=
gesellschaft“" nach Friedrich-Wilhelms-Hafen gehen,
um dort auf die nochmals dringend erbetenen
Polizeisoldaten und Träger zu warten.
Das Verhältnis zu den Eingeborenen ist auch
weiterhin durchaus gut geblieben. Feindseligkeiten
sind nicht vorgekommen. Die Maluleute haben
jetzt großes Zutrauen, besonders zu Herrn Reesicke,
der sich in ihrer Sprache mit ihnen verständigen
kann. Ein älterer Mann aus Malu begleitete
uns auf der zehntägigen Flußfahrt nach Kararau,
und auch jetzt ist wieder ein älterer Mann mit
noch näher untersucht werden. Eingeborene auf der „Kolonialgesellschaft“". Der Gesundheits-
fanden sich auch an diesem Nebenfluß. HerrF zustand der Europäer und der Eingeborenen läßt
Roesicke hatte inzwischen — die „Kolonial= nichts zu wünschen übrig.
gesellschaft" lag während der Vorstöße nahe bei Stollé, Bergassessor.
dem Dorf Kararau — ein reiches Arbeitsfeld.
Samoa.
Nachwelsung der beil dem Sollamt Kpla im II. Viertel des Rechnungsjahres 1912 fällig gewordenen
Nollbeträge.
(Val. „D. Kol. Blatt“ 1912, Nr. 18, S. 865.)
9 Gesamtbetrag der fällig gewordenen Zölle Gegen den gleichen
###me * Zeitraum des
der 1912 * 19141 Vorjahres
Zollstelle Einfuhr s Ausfuhr s Zusammen Einfuhr Ausfuhr s Zusammen mehr weniger
EEEIEEEIIIEIIEEIEIIIIDEIIIIIEEIIEILEIEIEIIIII
Apia 203 319 87 —203319 8768 211 31 — 168211 31135 108561 — —
Betrag des
I. Viertels. . 1202 116 29 —1202116 291148971711 — 148971 71153 144581 — —
Summe des l. u.
II. Viertelse 40 436 16 105 436 1631718302 —817 183 02888253 5S —