Full text: Deutsches Kolonialblatt. XXIII. Jahrgang, 1912. (23)

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wovon auf die Ausfuhr elwa 41,3 Millionen 
Franken entfielen. Von diesen letzteren hatte der 
Spezialhandel 27 Millionen aufzuweisen. Unter 
Hinzurechnung der für das erste Halbjahr 1911 
in Betracht kommenden Summen ergibt sich für 
das Gesamtjahr 1911 ein Ausfuhrbetrag von 
insgesamt 75 Millionen Franken, wovon auf den 
Spezialausfuhrhandel 54 Millionen entfallen. 
Ein Vergleich der beiden Halbjahre 1911 zeigt, 
daß der Spezialausfuhrhandel in beiden Halb- 
jahren fast genau die gleiche Höhe erreicht hat, 
während der Gesamtausfuhrhandel in der zweiten 
Hälfte 1911 den Ausfuhrhandel in der ersten 
Hälfte um 3 Millionen Franken übersteigt. Immer- 
hin bleibt der Gesamtausfuhrhandel des Jahres 
1911 mit 79 Millionen Franken ganz erheblich 
hinter dem Betrage des Jahres 1910 zurück, wo 
er über 96½ Millionen aufswies. 
Eine günstigere Entwicklung zeigt der Ein- 
fuhrhandel. Dieser betrug in der zweiten Hälfte 
1911: 34 Millionen Franken, so daß die Gesamt- 
einfuhr des Jahres 1911: 59 Millionen Franken 
zeigt. Der größte Teil dieses im Vergleich zum 
Jahre 1910 bedeutend gewachsenen Einfuhr- 
handels entfällt auf den Spezialeinfuhrhandel, 
der im Jahre 1911: 50 Millionen Franken 
(1910: 37 Millionen Franken) betrug. 
Der Gesamtkongohandel des Jahres 1911 
ist dem des Jahres 1910 fast gleichgeblieben, 
wenn auch unter anderen Voraussetzungen. Der 
Zunahme des Einfuhrhandels steht eine bedeutende 
Abnahme des Ausfuhrhandels, der auf eine ver- 
minderte Kautschukausfuhr zurückzuführen ist, 
gegenüber. 
* kohle in Süd-Migerien. 
Schon früher wurden in dem Niger-Delta 
große Vorkommen von Braun= und Steinkohle 
festgestellt. Eine im Jahre 1907 ausgesandte 
bergmännische Expedition hatte die Aufgabe, die 
Ausdehnung und Beschaffenheit dieser Kohlenlager 
eingehender zu untersuchen. Ihre Arbeit war 
von Erfolg gekrönt. Es wird darüber berichtet: 
Die Tätigkeit der Erpedition begann bei Si- 
luko, einem Ort am Westrande des Niger-Deltas, 
etwa 70 km von der Küste entfernt. Von hier 
aus begab sie sich in allgemein östlicher Richtung 
über Benin, Issele Uko, Assaba an den 
Hauptarm des Niger. Vom linken Nigerufer ging 
es weiter südöstlich in den Nike= und Udi- 
Distrikt bis an den Ostrand des Niger-Deltas. 
Von Udi aus begab sich die Expedition nordwärts 
etwa 200 km bis Okwoga und dann westlich 
nach Ida an den Niger zurück, von wo die Rück- 
reise zu Schiff erfolgte. 
  
Von Benin ging ein Teil der Expedition 
nördlich über Issele an den Niger, ohne etwas 
Bemerkenswertes wahrzunehmen. Der andere 
Teil ging südlich über Agbor zur Untersuchung 
der dortigen Kohlenvorkommen. 
Bei Okpanam wurden vier Bohrlöcher ge- 
trieben. Es wurde dabei festgestellt, daß das 
Hauptflöz eine Mächtigkeit von 17 bis 23 Fuß 
besitzt. Es ist Tagebau möglich und nur wenig 
Abraum vorhanden. Die chemische Untersuchung 
der Braunkohle von Okpanam ergab eine aus- 
gezeichnete Beschaffenheit. Sie eignet sich vorzüg- 
lich zur Brikettfabrikation und als Feuerungs- 
material für Dampfmaschinen. Anderwärts em- 
hielten die Kohlen zu viel Erde oder ergaben zu 
viel Asche. Außerdem wurde noch eine ganze 
Anzahl weiterer Vorkommen entdeckt. 
Besonders aber in der Gegend von Udi finden 
sich zahlreiche Braunkohlenvorkommen, und zwar 
am meisten bei Ofam, nämlich etwa zehn Floöze, 
von denen eines sich über fünf Meilen hinzieht 
und vorzügliche Kohlen aufweist. 
Die Kohlen des Udi-Distrikts sind schwarz und 
ziemlich fest. Sie stehen in der Mitte zwischen 
Braunkohle und gewöhnlicher Steinkohle und sind 
von gleichmäßiger Beschaffenheit. Man kann fie 
als Steinkohle bezeichnen. Nach der geologischen 
Beschaffenheit ist es sehr wahrscheinlich, daß noch 
weitere Kohlenlager vorkommen. 
In der Nähe von Nike wurde eine Anzahl 
Flußläufe untersucht, um festzustellen, ob die Flöze 
des Udi-Distrikts auch dort zutage treten. Das 
Resultat war befriedigend. Es steht außer Zweifel, 
daß die Flöze sich durch bedeutende Landstrecken 
in abbauwürdiger Stärke hinziehen. # 
Schließlich ist noch zu erwähnen, daß auf 
dem Rückweg nach dem Niger in der Nähe von 
Ibegwa große Eisenerzlager entdeckt wurden. 
(Report on the results ot the minerul 
surrer of Southern Nigeria. 1910.) 
Handel und Schikfahrt der Fis#l-Inseln 1911. 
In den Jahren 1908 bis 1911 stellte sich der Wert 
der Einfuhr und Ausfuhr und des Gesamthandels der 
Kolonie Fiji, wie folgt: 
* Einfuhr Ausfuhr Gesamthandel 
Jahr 4. " 6. 
1908. 662 654 878 393 1 541.047 
1909. 636 250 947 136 1 583 386 
1910 828 029 1 (0005 818 1 833 847 
1911. 854 193 1 275 235 2129 428 
Münzen und Edelmetalle sind in der Ausfstellung 
nicht mit einbegriffen. 
Der Gesamthandel der Kolonie hat im Jabre 
1911 die bicher erreichte höchste Wertziffer um mebr 
als eine Viertelmillion L übertroffen. Die Einfuhr ist 
um 26 164 L, die Ausfuhr um 269 417 8 gestiegen. 
An dem Gesamthandel der Kolonie im Jabre 1911 
waren in der Hauptsache beteiligt: Großbritannien mu
	        
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