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Die D
briefen auf 4% iger Basis beschafft. ie Darlehen
werden für folgende Zwecke gewährt:
1. um bestehende Schulden zu tilgen,
2. zur Ausführung von landwirtschaftlichen Zwecken
und
½. um Meliorationen ausguführen.
Die Darlehen sind jährlich mit 6% zu verziusen,
und nach 5 jähriger Frist beginnt die Rückzahlung des
Lapitals in 50 halbjährlichen Raten. Das Kapital
tann indessen auch früher in größeren Raten durch den
Entleiher zurückge zahlt werden.
Anlage 8.
Genossenschaften in Deutsch-Südwestafrika.
1. Der Südwestafrikanische Genossenschafts-
verband zu Windhunk.
Der Verband umfaßt die in Südwestafrika
tärigen Genossenschaften. Er bezweckt:
a) Die Förderung und Ausbreitung des Ge—
nossenschaftswesens.
Die Wahrung und Vertretung der gemein-
samen Interessen besonders auf dem Gebiete
der Verwaltung und Gesetzgebung.
Die Beratung und Förderung der zugehörigen
Genossenschaften und deren Mitglieder in
genossenschaftsrechtlichen und wirtschaftlichen
Fragen.
Die Vornahme der gesetzlich vorgeschriebenen
Revisionen bei den zugehörigen Genossen-
schaften.
Die geringste Zahl der Genossenschaften, welche
der Verband umfassen darf, wird auf 2, die höchste
auf 200 festgesetzt. Mitglieder lönnen werden ein-
getragene Genossenschaften aller Art, ferner Kor-
porationen und Geschäftsanstalten, welche gemein-
nünigen Zwecken dienen.
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Wirtschafts-Genossenschaften.
2. Die Ein= und Verkaufs-Genossenschaft E. G. m. bö. O.
zu Windhubk.
3. Die Genossenschaft zur Verwertung landwirtschaft-
licher Erzeugnisse E. G. m. b. H. zu Karibib i. Liqu.
4. Laribiber Wasserleitung E. G. m. b. H. zu Karibib.
5. Der Wirtschaftsverein E. G. m. b. H. zu Gibeon.
6 Dic Ein= und Verkaufs-Genossenschaft E. G. m b. H.
zu Omaruru.
7. Die Verwertungegenossenschaft E. G. m. b. H. zu
Okahandja.
V. Die Ein= und Verkaufs-Genossenschaft E. G. m. b. H.
zu Grootfontein.
9. Einkaufsverein Karibib E. G. m. b. H.
Aredit-Genossenschaften.
Die deutsch-südwestafrikanische Genossenschaftsbank
E. G. m. b. H. zu Windhnk.
Die Spar= und Darlehnskasse E. G. m. u. H. Zzu
Gibeon.
Zu 2. Die Ein= und Verkaufs-Genossenschaft in
Windhuk betreibt das Absatzgeschäft für alle Artren von
Farmererzeugnissen. Der Mitgliederbestand betrug am
11.
Jahresschluß 10; die Dividenden betrugen 1908, 100#
und 1910 6%. Im Jahre 1910 betrug der Geschäfts-
umsatz 262 357. K gegen 200 549 ¼# im Jahre 1909
und 151 345.% im Jahre 1908. Von dem Gesamt-
umsatz von 262 357.K& entfallen auf den Schlächterei-
betrieb 212 128 &. auf den Butterverkauf 41 943 .
und auf den Eierverkauf 7266.#K. Geschlachtet wurden
insgesamt 719 Stück Großvieh, 1945 Stück Kleinvich
und 430 Stück Schweine.
Zu 3. Die Haftsumme für den Geschäftsanteil
betrug 1000 .“4, jeder Genosse hatte das Recht, 20 Ge-
schäftsanteile zu erwerben. Die Genossenschaft zur
Verwertung landwirtschaftlicher Erzeugnisse zu Karibib,
deren Hauptzweck der Schlächtereibetrieb war, ist in-
folge des Fehlens geeigneter Persönlichkeiten zur Leitung
der Geschäfte in Liquidation getreten.
Zu 4. Gegenstand des Unternehmens ist der Bau
einer Wasserleitung und der Betrieb derselben. Das
erste Betriebejahr der Gesellschaft begann am 1. Jannar
1910. Die Zahl der Mitglieder am 1. Oktober 1910
betrug 21, das Kapital 15 500 A4. Die Haftpflicht
jedes Mitgliedes für jeden erworbenen Geschäftsanteil
ist auf 1000 ¼“ beschränkt.
Zu 5. Der Wirtschaftsverein zu Gibeon befaßt
sich sowohl mit dem gemeinsamen Einkauf von land-
wirtschaftlichen Bedarfsartikeln als auch mit dem Absatz
von landwirtschaftlichen Erzeugnissen, besonders von
Vieh. Der Geschäftsanteil beträgt 300 ., die Haft-
summe eines jeden Mitgliedes für jeden erworbenen
Geschäftsanteil 3000 .M. Die Genossenschaft hat noch
schwer unter den Verlusten aus den Schäden früherer
Jahre zu leiden. Es ist daher nicht ausgeschlossen,
daß der Verein in Liquidation tritt, um einer neuen
Ein= und Verkaufsgenossenschaft für den Bezirk Gibeon
Raum zu geben. Auf Grund eines Beschlusses der
anßerordentlichen Generalversammlung des Wirtschafts-
vereins vom 10. Mai 1910 wurden die Mitglieder zur
Sicherstellung der zu erwartenden Verluste mit einer
Umlage von 1500 ./ pro Kopf belastet, die einem
Betriebsfonds zugeführt wurden.
Zu 6. Die Ein= und Verkaufsgenossenschaft in
Omaruru vermittelt den Absatz von Erzengnissen des
Feldbaues, Tabak, Kartoffeln, Gemüse, sowie von Vieh
in einem eigenen Schlächtereibetriebe. Sie betreibt
serner das Geschäft des gemeinsamen Einkaufs von
Bedarfsartikeln. Der gesamte Umsatz des letzten Ge-
schäftsjahres (bis 31. Mai 1910) über Waren und
Schlächtereikonto beläuft sich auf 816 355 X. Der
Einkauf von Waren beziffert sich auf 409 906 ., der
Verkauf von Waren auf 282 287 K, der Einkauf an
lebendem Vieh auf 60 350 t, der Verkauf auf
63 811 +. Der gesamte Geschäftsbetrieb erbrachte
einen Bruttogewinn von 33 333 4, nach Abzug der
Unkosten verblieb ein Reingewinn von 7691 Ac. Der
Mitgliederbestand ist von 30 auf 60 eingetragene Mit-
glieder gestiegen. Weitere Anmeldungen sind zu er-
warten. Der Geschäftsanteil ist auf 5600 .XK festgesetzt.
Die Haftsumme für den Geschäftsanteil beträgt
15 000 „J.
Zu 7. Sie bezweckt die Verwertung landwirt-
schaftlicher Erzeugnisse und den Ankauf landwirtschaft-
licher Betriebsmittel. Zeder Geschäftsanteil beträgt
200 .. Die höchste Zahl der Geschäftsanteile ist 20.
Die Haftsumme beträgt 1000.¼4. Sie erösfnete ihren
Betrieb im Mai 10909 zunächst mit einer Schlächterei.
Da sich diese bei dem geringen Umsatz nicht lohntLe,
übernahm ein Schlächter auf eigene Rechnung die
Schlächterei mit der Verpflichtung, nur von der Ge-
nossenschaft Nieh zu kaufen. Es wurden von Mitte