Full text: Deutsches Kolonialblatt. XXIII. Jahrgang, 1912. (23)

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Die D 
briefen auf 4% iger Basis beschafft. ie Darlehen 
werden für folgende Zwecke gewährt: 
1. um bestehende Schulden zu tilgen, 
2. zur Ausführung von landwirtschaftlichen Zwecken 
und 
½. um Meliorationen ausguführen. 
Die Darlehen sind jährlich mit 6% zu verziusen, 
und nach 5 jähriger Frist beginnt die Rückzahlung des 
Lapitals in 50 halbjährlichen Raten. Das Kapital 
tann indessen auch früher in größeren Raten durch den 
Entleiher zurückge zahlt werden. 
Anlage 8. 
Genossenschaften in Deutsch-Südwestafrika. 
1. Der Südwestafrikanische Genossenschafts- 
verband zu Windhunk. 
Der Verband umfaßt die in Südwestafrika 
tärigen Genossenschaften. Er bezweckt: 
a) Die Förderung und Ausbreitung des Ge— 
nossenschaftswesens. 
Die Wahrung und Vertretung der gemein- 
samen Interessen besonders auf dem Gebiete 
der Verwaltung und Gesetzgebung. 
Die Beratung und Förderung der zugehörigen 
Genossenschaften und deren Mitglieder in 
genossenschaftsrechtlichen und wirtschaftlichen 
Fragen. 
Die Vornahme der gesetzlich vorgeschriebenen 
Revisionen bei den zugehörigen Genossen- 
schaften. 
Die geringste Zahl der Genossenschaften, welche 
der Verband umfassen darf, wird auf 2, die höchste 
auf 200 festgesetzt. Mitglieder lönnen werden ein- 
getragene Genossenschaften aller Art, ferner Kor- 
porationen und Geschäftsanstalten, welche gemein- 
nünigen Zwecken dienen. 
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Wirtschafts-Genossenschaften. 
2. Die Ein= und Verkaufs-Genossenschaft E. G. m. bö. O. 
zu Windhubk. 
3. Die Genossenschaft zur Verwertung landwirtschaft- 
licher Erzeugnisse E. G. m. b. H. zu Karibib i. Liqu. 
4. Laribiber Wasserleitung E. G. m. b. H. zu Karibib. 
5. Der Wirtschaftsverein E. G. m. b. H. zu Gibeon. 
6 Dic Ein= und Verkaufs-Genossenschaft E. G. m b. H. 
zu Omaruru. 
7. Die Verwertungegenossenschaft E. G. m. b. H. zu 
Okahandja. 
V. Die Ein= und Verkaufs-Genossenschaft E. G. m. b. H. 
zu Grootfontein. 
9. Einkaufsverein Karibib E. G. m. b. H. 
Aredit-Genossenschaften. 
Die deutsch-südwestafrikanische Genossenschaftsbank 
E. G. m. b. H. zu Windhnk. 
Die Spar= und Darlehnskasse E. G. m. u. H. Zzu 
Gibeon. 
Zu 2. Die Ein= und Verkaufs-Genossenschaft in 
Windhuk betreibt das Absatzgeschäft für alle Artren von 
Farmererzeugnissen. Der Mitgliederbestand betrug am 
11. 
  
  
Jahresschluß 10; die Dividenden betrugen 1908, 100# 
und 1910 6%. Im Jahre 1910 betrug der Geschäfts- 
umsatz 262 357. K gegen 200 549 ¼# im Jahre 1909 
und 151 345.% im Jahre 1908. Von dem Gesamt- 
umsatz von 262 357.K& entfallen auf den Schlächterei- 
betrieb 212 128 &. auf den Butterverkauf 41 943 . 
und auf den Eierverkauf 7266.#K. Geschlachtet wurden 
insgesamt 719 Stück Großvieh, 1945 Stück Kleinvich 
und 430 Stück Schweine. 
Zu 3. Die Haftsumme für den Geschäftsanteil 
betrug 1000 .“4, jeder Genosse hatte das Recht, 20 Ge- 
schäftsanteile zu erwerben. Die Genossenschaft zur 
Verwertung landwirtschaftlicher Erzeugnisse zu Karibib, 
deren Hauptzweck der Schlächtereibetrieb war, ist in- 
folge des Fehlens geeigneter Persönlichkeiten zur Leitung 
der Geschäfte in Liquidation getreten. 
Zu 4. Gegenstand des Unternehmens ist der Bau 
einer Wasserleitung und der Betrieb derselben. Das 
erste Betriebejahr der Gesellschaft begann am 1. Jannar 
1910. Die Zahl der Mitglieder am 1. Oktober 1910 
betrug 21, das Kapital 15 500 A4. Die Haftpflicht 
jedes Mitgliedes für jeden erworbenen Geschäftsanteil 
ist auf 1000 ¼“ beschränkt. 
Zu 5. Der Wirtschaftsverein zu Gibeon befaßt 
sich sowohl mit dem gemeinsamen Einkauf von land- 
wirtschaftlichen Bedarfsartikeln als auch mit dem Absatz 
von landwirtschaftlichen Erzeugnissen, besonders von 
Vieh. Der Geschäftsanteil beträgt 300 ., die Haft- 
summe eines jeden Mitgliedes für jeden erworbenen 
Geschäftsanteil 3000 .M. Die Genossenschaft hat noch 
schwer unter den Verlusten aus den Schäden früherer 
Jahre zu leiden. Es ist daher nicht ausgeschlossen, 
daß der Verein in Liquidation tritt, um einer neuen 
Ein= und Verkaufsgenossenschaft für den Bezirk Gibeon 
Raum zu geben. Auf Grund eines Beschlusses der 
anßerordentlichen Generalversammlung des Wirtschafts- 
vereins vom 10. Mai 1910 wurden die Mitglieder zur 
Sicherstellung der zu erwartenden Verluste mit einer 
Umlage von 1500 ./ pro Kopf belastet, die einem 
Betriebsfonds zugeführt wurden. 
Zu 6. Die Ein= und Verkaufsgenossenschaft in 
Omaruru vermittelt den Absatz von Erzengnissen des 
Feldbaues, Tabak, Kartoffeln, Gemüse, sowie von Vieh 
in einem eigenen Schlächtereibetriebe. Sie betreibt 
serner das Geschäft des gemeinsamen Einkaufs von 
Bedarfsartikeln. Der gesamte Umsatz des letzten Ge- 
schäftsjahres (bis 31. Mai 1910) über Waren und 
Schlächtereikonto beläuft sich auf 816 355 X. Der 
Einkauf von Waren beziffert sich auf 409 906 ., der 
Verkauf von Waren auf 282 287 K, der Einkauf an 
lebendem Vieh auf 60 350 t, der Verkauf auf 
63 811 +. Der gesamte Geschäftsbetrieb erbrachte 
einen Bruttogewinn von 33 333 4, nach Abzug der 
Unkosten verblieb ein Reingewinn von 7691 Ac. Der 
Mitgliederbestand ist von 30 auf 60 eingetragene Mit- 
glieder gestiegen. Weitere Anmeldungen sind zu er- 
warten. Der Geschäftsanteil ist auf 5600 .XK festgesetzt. 
Die Haftsumme für den Geschäftsanteil beträgt 
15 000 „J. 
Zu 7. Sie bezweckt die Verwertung landwirt- 
schaftlicher Erzeugnisse und den Ankauf landwirtschaft- 
licher Betriebsmittel. Zeder Geschäftsanteil beträgt 
200 .. Die höchste Zahl der Geschäftsanteile ist 20. 
Die Haftsumme beträgt 1000.¼4. Sie erösfnete ihren 
Betrieb im Mai 10909 zunächst mit einer Schlächterei. 
Da sich diese bei dem geringen Umsatz nicht lohntLe, 
übernahm ein Schlächter auf eigene Rechnung die 
Schlächterei mit der Verpflichtung, nur von der Ge- 
nossenschaft Nieh zu kaufen. Es wurden von Mitte
	        
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