Full text: Deutsches Kolonialblatt. XXIII. Jahrgang, 1912. (23)

W 267 20 
20,7 v. H., namentlich in Baumwollstoffen, Woll- 
stoffen und Metallwaren gestiegen, hat dagegen 
in Zucker abgenommen. Frankreich hat seine 
Einfuhr um 4,8 v. H. vermehrt, besonders in 
Textilwaren, während es in Mehl und alkoholischen 
Getränken weniger eingeführt hat. Die Steige- 
rung der italienischen Einfuhr beträgt 24 v. H. 
und erstreckt sich hauptsächlich auf Baumwollstoffe 
und Mehl. Die Einfuhr der Türkei hat sich um 
10 v. H. am meisten in lebenden Tieren, Holz 
und Seife verringert, wogegen sie in Getreide 
und Gemüsen sowie Textilwaren gestiegen ist. 
Rußlands Einfuhr hat sich um 41 v. H. fast 
ausschließlich in Zucker vermehrt. Deutsch- 
lands Einfuhr war um 18,9 v. H. größer. 
Sie hat namentlich in Textil= und Metallwaren 
und Kohlen zugenommen, ist aber in Mehl zu- 
rückgegangen. 
Deutschlands Einfuhr in den wichtigsten 
Artikeln hatte in 1000 LEE. folgende Werte: 
Metalle und Metallfabrikate 425,0, Textilwaren 
385,2 (darunter Baumwollengewebe 67,8 und 
Wollengewebe 86,9), verschiedene Artikel 209,6, 
Farbstoffe und Farben 103,7, Holz und Kohlen 
101,7, Geschirr und Glas 72,6. 
Die Ausfuhr wies 1911 (und 1910) fol- 
gende Werte (in 1000 EE.) auf: Tiere und 
tierische Erzeugnisse zu Genußzwecken 147,2 
(161,3); Felle und Waren daraus 178,8 (237,5); 
andere tierische Erzeugnisse und Abfälle 63,0 
(56,5); Getreide, Gemüse, Mehl usw. 4133,5 
(3222,5); Zucker, Kolonialwaren 251,2 (194,7); 
Spirituosen, Getränke, Ole 25,1 (28,2); Farb- 
stoffe, Farben 25,1 (27,5); Chemische Erzeug- 
nisse, Heilmittel, Parfümerien 47,2 (43,4); Baum- 
wolle, Textilwaren 23 102,9 (24 375,8); Metalle 
und Metallwaren 75,2 (54,3); Zigaretten 407,1 
(379.1). 
Der Wert der Baumwollausfuhr ist, ob- 
wohl 282 509 dz mehr versandt worden sind, 
wegen der niedrigeren Preise um 1 253 608 LE. 
gefallen. Es wurden 2 984 414 dz im Werte 
von 22 988 104 LE. ausgeführt, wovon die 
beiden wichtigsten Abnehmer, Deutschland 
270 694 dz für 2071 397 ELE., Großbritannien 
1 423 222 dz für 11 016 267 LCE. bezogen. Die 
Ausfuhr von Baumwollsamen hat sich im 
Werte um 878 992 2LE. vermehrt. Sie betrug 
4 620 185 dz im Werte von 3 038 985 E., 
woran Deutschland mit 1 383 936 dz für 
899 505 LE., Großbritannien mit 3 055 064 drz 
für 2 021 378 LE. beteiligt waren. 
Als die hauptsächlichsten Ausfuhrartikel 
innerhalb der einzelnen Warengruppen kommen 
im Jahre 1911 (und 1910) in Betracht (Wert 
1 LE. = 20,75. . 
  
in 1000 LE.): Eier 116,2 (125,4); Häute, roh 
153,3 (205,3); Reis 287,7 (288,2); Baum- 
wollsamen 3038,9 (2159,9); Olkuchen 355,.7 
(283,1); Zwiebeln 313,9 (264,8); Rohrzucker 
182,3 (113 5); Baumwolle 22 988,1 (24241,7); 
Wolle 94,0 (106,0); Zigaretten 407,1 (379,1). 
(Nach einem Berichte des Kaiserl. Konsulats 
in Alerandrien.) 
Außenhandel des belgischen Kongogeblets 1910. 
Der belgische Kolonialminister hat in der 
Dezembernummer 1911 der „Renseignements de 
T’office Colonial“ eine Statistik über den Außen- 
handel der belgischen Kongokolonie im Jahre 1910 
veröffentlicht. Nach dem zu dieser Statistik ge- 
hörenden Begleitbericht belief sich der Wert der 
Gesamtausfuhr auf 95 598 697,56 Fr., der 
Wert der Gesamteinfuhr auf 43 979 141,75 Fr. 
Von dem Gesamtwerte der Ausfuhr entfielen 
66 602 295,23 Fr. auf Produkte, die aus der 
Kolonie stammten, von dem Gesamtwerte der 
Einfuhr 36 846 508,18 Fr. auf Waren, die für 
den Verbrauch in der Kolonie bestimmt waren. 
Gegenüber dem Jahre 1909 ist eine aufsteigende 
Bewegung des Wertes des Außenhandels zu 
verzeichnen. Dies ist größtenteils auf das Steigen 
der Kautschukpreise zurückzuführen, die von 
1135 Fr. für 100 kg im Jahre 1909 auf 
1493 Fr. im Jahre 1910 gestiegen sind. Was 
dagegen die Menge anlangt, so ist hierin bei 
Kautschuk, Elfenbein und Kaffee ein Rückgang zu 
verzeichnen. Dagegen ist die Ausfuhr von Palm- 
nüssen, Palmöl, Kopal, Kupfererzen, Kakao, Reis 
u. a. gestiegen. 
Unter den Ausfuhrartikeln figuriert Kautschuk 
im Werte von rund 76 029 974 Fr. (davon aus 
der Kolonie 51 015 649 Fr.) an erster Stelle; 
es folgen Elfenbein für 9 361 045 (6 056 476) 
Fr., Palmnüsse für 3 101 301 (2 657 164) Fr., 
Rohgold für 2 514 922 (2 514 922) Fr., Palmöl 
für 2 015 743 (1 797594) Fr., Kopal für 
1 316 501 (1 314 348) Fr. und Kakao für 
1 071 373 (1071 373) Fr. 
Als Bestimmungsland steht Belgien mit 
einer Exportziffer von rund 69 747 150 Fr. (da- 
von aus der Kolonie 58 678 863 = 88 v. H.) 
weitaus an erster Stelle; es folgt Frankreich mit 
einer Exportziffer von 18 259 900 Fr., von denen 
aber nur 1 725 940 Fr. auf Produkte der bel- 
gischen Kolonie entfielen. Der Export nach den 
portugiesischen Kolonien stellt sich auf 3 692 235 
(aus der Kolonie selbst: 3 382 320) Fr. Daun 
folgen die Niederlande mit 1769 838 (726456) Fr. 
Der Rest verteilt sich auf die übrigen Länder, 
von denen Deutschland und Deutsch-Ostafrika
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.