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Plantagen in der Hand einer Gesellschaft, welche
jetzt regelmäßige Ernten erzielt.
Auf die Branntwein-Industrie sind von
der Regierung hohe Abgaben gelegt worden.“)
Infolgedessen ist die Quantität des Branntweins
zurück= und über 100 Branntweinbrennereien sind
eingegangen. Alle Plantagen wurden zunächst
genau vermessen und verzeichnet, da die heimische
Regierung Schritte unternimmt, alle der Brant-
wein-Industrie in der Provinz dienenden Plan-
tagen zu übernehmen. Im Innern von Ben-
guella und Mossamedes wird der Branntwein
von Süßkartoffeln, in anderen Bezirken von
Zucker gebrannt.
Um die Hochebene von Benguella zu be-
siedeln, sind bereits im vergangenen Jahr von
der Regierung für die Ansiedlung von Euro-
päern Vorbereitungen getroffen worden. Die
günstigsten Stücke Land wurden ausgewählt und
für sofortige Bebauung vorbereitet. Die nötigen
Fonds für die Errichtung von Häusern für An-
siedler, die ohne Mittel einwandern, sollen im
Etat angefordert werden. Zahlreiche Arten von
Pflanzen und Saaten sind eingeführt und werden
versuchsweise angebaut. Die wichtigsten Produk-
tionszweige für die Ansiedler werden die VBiehzucht
und der Getreidebau sein. Die im Bau begriffene
Eisenbahnlinie wird die Produkte zur Küste schaffen,
wo ein leichter Absatz gesichert ist.
Der Schiffsverkehr war in Angola im
Jahre 1909 folgender:
Eingang:
Nationalität: Fahrzeuge: Tonnage:
Portugiesische 318 644 204
Britische 36 80 206
Deutschhhe 506 101 372
Anderer Nationen 34 4 674
zusammen 444 830 456
Ausgang:
Nationalität: Fahrgenge: Tonnage:
Portugiesische 317 643 172
Britische 38 83 777
Deutsche 5006 101 372
Anderer Nationen 34 5 263
zusammen 435 833 584
(Nach Nr. 4614 Annnal Series. LDiplomatie and
Consulur Reports. Portugal. Angoln. Trade etc. 1911.)
– — –
* Süd-Uigerien im Jahre 1910.
Entwicklung Süd-Nigeriens im
Jahre 1910 ist nach dem „Report für 1910“
Auf Grund von Beschlüssen der Brüsseler Spiri-
ruosenkonterenz.
Die
t
eine außerordentlich günstige gewesen. Besonders
tritt dies in dem Finanzabschluß der Kolonie
zutage. Die Gesamteinnahme belief sich auf
1933235 E, was gegenüber dem Voranschlag
eine Steigerung um 372904 L und gegenüber
dem Vorjahre ein Mehr von 571 344 K darstellt.
Etwa 75 v. H. der Gesamteinnahme machten die
Zölle aus, welche mit 1 440 284 L eine Steige-
rung um 452 713 & im Vergleich zum Vorjahre
(987 571) aufwiesen. Von den Zöllen entferflen
69,4 v. H. auf Spirituosen, 9,2 v. H. auf Baum-
wollgewebe und 6,9 v. H. auf Rohtabak. Unter
den Einnahme-Positionen sind noch besonders die
Einkünfte aus den Eisen= und Straßenbahnen
mit 265 661 LK (193 729) hervorzuheben.
Die Gesamtausgaben einschließlich der extra-
ordinären Ausgaben im Betrage von 397 696 L
beliefen sich insgesamt auf 1989 979 & gegen-
über 1 648 680 L im Vorjahre.
Die Einfuhr betrug 5122370 à (4529604),
die Ausfuhr 5258 451 K (4114 237), der
Gesamthande l einschließlich der Gouvernements-
sendungen und des Durchgangsverkehrs von und
nach Nord-Nigerien 10 380 821 L (8643 841).
Der Anteil von Nord-Nigerien an den vor-
erwähnten Ziffern beläuft sich bei der Einfuhr
auf 258 608 L (171.581), bei der Ausfuhr auf
288 311 LK (264 357), insgesamt auf 546 919 L
(435 938).
Die Hauptausfuhrartikel sind Palmkerne
mit 172 998 Tons (158 849) im Werte von
2 450 814 L (1 815 967), ferner Palmöl mit
76850 Tons (82 130) im Werte von 1742234 L
(1447163). An Kautschuk wurden 2634 023 lbs
(1388u009), an Kakao 6 567181 lbs (5019150)
mit einem Mehrwerte von 202000 K bzw.
30 000 ES ausgeführt. Dagegen war in der
Ausfuhr von Baumwolle mit 2 478 336 lbs
(5 032 916) und Mais 5096 Tons (10 163) ein
Rückgang im Gesamtwerte von 42 500 L zu
verzeichnen.
Die Einnahmen aus dem Eisenbahnbetriebe
beliefen sich auf 253 605 L, die Eisenbahn-
Betriebsausgaben auf 157 868 L, die Nettoein-
nahme auf 95 737 L. Der Bahnbau machte
weitere Fortschritte, es wurden hierfür 512348 L
verausgabt. Die Zahl der beförderten Passagiere
betrug 387 667 gegen 285 203 im Vorjahre,
die Fahrpreise brachten eine Einnahme von
50 324 LK gegen 39 579 & im Jahre 1909. Von
den Passagieren gehörten 379 824 der dritten
Klasse an. Der Tonnengehalt der beförderten
Güter betrug 207 210 Tons, die Einnahme aus
dem Güterverkehr 191 953 LK gegen 165 150 Tons
und 154126 L im Vorjahre.