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Ceiba pentandin oder Kapokbaum kommt auch in
Namernn häufig vor. Der Export dieses Holzes steigert
sich seit einem Jahre ganz bedeutend. Im letzten
Vierteljabre verschiffte Ramerun bereits mehr als
Franzosisch-Rongo von diesem Holze.
In Britisch-Nigerien hat der größere Erport noch
nicht eingesetzt, auch kommt dort nach meinem Dafür-
halten der Wollbaum nicht so häufig wie in Kamerun
und seinen südlichen Nachbarländern vor.
Der Wollbaum hat infolge seiner gewaltigen
Dimensionen, seiner Leichtigkeit bei trockenem Holg,
seinen vorzüglichen Eigenschaften als Blindholz, das
bei richtiger Behandlung „tot“ ist, einen unbegrenzten
Absatz. Während des Flößens konnte ich beobachten,
daß dieses Holz im waldgrünen Zustand ein großes
spe zifisches Gewicht besitzt.
Die Rinde muß für den Transport beim Woll-
baumblock sorgfältig erhalten bleiben.
Die Blöcke sollen vor dem Transport zum Schutze
der Rinde besonders beim Verstauen im Schiffsraum
mit fingerbreiten Blechbändern, die aufgenagelt werden,
spiralenförmig umwickelt werden.
Int die Rinde abgerissen, so wird das Holz leicht
stockig, fault oder springt, sobald trockeneres Klima ein-
wirkt. Wegen des großen Wassergehalts im wald-
grünen Zustande darf der Wollbaumblock auch nicht
lunge in den Tropen lagern, sondern muß möglichst
bald verschifft werden.
Außer diesen Hölzern, die bei den Eingeborenen
besonders wegen ihrer Schwimmfähigkeit geschätzt werden,
kommt ein auch in Kamerun sehr bekanntes, nicht
schwimmendes Holz zum Versand, die zu den Moraceen
gebörige Chlorophora excelsa oder afrikanische Eiche,
Bang. Abang, Momangi, Mwule.
Als Ersatz für Teakholz und Eiche erzielt die Busch-
eiche in guten Dimensionen einen Preis von erstklassigem
Eichenholg.
Da Chlorophora excelsa, das im Handel Kambala
oder Jroko genannt wird, auch von den weißen Ameisen
nicht angenommen wird, ist sein Holz als Bau= und
Nutzbholz von größter Bedeutung für die Tropen. Die
Eingeborenen fertigen aus der Rinde, besonders der
jungen Bäume, unter fortwährendem Klopfen und
DOinzuschütten von Wasser, Bekleidungsstücke.
Das Holz verwenden die Farbigen zur Fertigung
von Türen zu ihren Hütten. Für den Kanubau wird
es nicht benutzt, da es schwerer als Wasser ist. Diese
Buscheiche konnte ich im französischen Kongo und in
Spanisch-Guinea, wo sie den Kauflenten unbekann war,
nur selten feststellen. Da zum Transport Schwimmer
nötig sind, wird das Holz auch ungerne von den Ein-
geborenen gebracht. Die Menge, die jährlich von der
Westküste erportiert wird, ist deshalb im Verhältnis
zu den eigentlichen Mengen der Hauptexporthölzer sehr
gering.
Das ziemlich häufig an einzelnen Stellen zur Ver-
schiffung gelangende afrikanische Pappelholz. Olung in
der Pangwesprache, ist jedenfalls identisch mit ekuka,
ekuk in der Bakwirisprache oder bokuka in der Duala-
sprache.
Das leichte, sehr einfache Holz kann nach den
bisherigen Feststellungen als Alstonia congensis (Apocy-
naccae) angesprochen werden.
Die Engländer verwenden es ebenfalls häufig, und
zwar zur Möbelfabrikation. „sed in the manufac-
tiure of furniture.. Nach meinen Beobachtungen werden
zwei verschiedene, jedenfalls verwandte Holzarten als
Tckuk bezeichnet.
Einige weitere Export-Hölzer in Gabun, deren
botanische Bestimmung ebenfalls nicht feststeht. sind
Ndong-Viola, ein Okolla ähnliches Holz, das wic Okume
bezahlt wird, ferner die Hölzer Ngoumaranga und
Ngoumana, die wie Ndong Viola als Blindholz Ver-
wendung finden. Sie erzielen ebenfalls den Preis
von Okume.
Ich füge hier aus der Zahl der bereits be-
stimmten Gabun-Erporthölzer jene bei, deren Vor-
kommen in unserem Schutzgebiete bereits bekannt oder
wahrscheinlich ist. Es sind dies Alfzelia afrirana
(Leguminose). Pentaclethra macrophylla (Leguminose),
mehrere Rothölzer von Pterocarpusarten, die unter
dem Handelsnamen Padonk gehen, Irvingia gabuncnsis,
der Andokbaum der Pangwe, Oldfielda africana,
Sterculia acuminata und besonders Cunilcedra (Acaujou
du Sénegal) oder Khay## senckalensis (Meliacce).
Von den Hölzern, die außerdem, ebenfalls in ge-
ringen Quantitäten, von Französisch-Kongo zur Ver-
schiffung gelangen, sind besonders zu erwähnen:
„Duka“ (botan. unbekannt), ferner „Noyer“ oder
afrikanisches Nußbaumholz, wird in starken Dimensionen
und behauen zur Verschiffung gebracht. „Moabi“, eine
Sapotacee (Tieghemella lleckelii).
Wenn ich von der Neunung der vielen Hölzer, die
außerdem noch zum Erxport gelangen, Abstand nehme,
so geschieht dies unter Oinweis auf die bereits oben
angedenutete Tatsache, daß ein großer Holzerport in
Tropenwäldern sich gewöhnlich nur auf einige wenige
Hölzer gründet. Diese Erscheinung zeigt sich bei allen
größeren Holzerportländern, wie Brasilien, Java und
ich fand sie auch auf meiner ganzen Reise im vollen
Umfang bestätigt. Okume ist in der Holzgausfuhr-
statistik von Frangösisch-Kongo, Spanisch-Guinea mit
seinen Mengen und deren Wert — rund 80 v. H. vom
gauzen Erport — die unbedingt ausschlaggebende
Holzart.
Da Kamerun diese eine, den dortigen Holgerport
begründende Holgart nicht besitzt, ist diese Feststellung
bei der späteren Beurteilung der Bestandsverhältnisse
unseres Schutzgebietes von Wichtigkeit.
Die Art der Fällung und der Anfarbeitung konnte
ich ebenfalls bereits während meines Aufenthaltes auf
der Sibangefarm und später besonders in den Fällungs-
gebieten am Muni---Fluß beobachten.
Fällungsregeln bestiehen nicht. Schwächere Stämme
wie Okume mit einem Durchmesser von eiwa m
werden in Brusthöhe gefällt. Bei stärkeren Bäumen
(Okolla) und besonders bei starkem Pfeilerwurzelansatz
wird ein etwa 1½ bis 2 m hohes, einfaches Gerüst
gebaut, auf welchem der Holzfäller bei seiner Arbeit
steht. Baumwollbäume werden trotz der starken Tasel-
wurzeln meist am Boden gefällt, weil diese Arbeit
immer noch einfacher ist, als das Bauen eines hohen
Gerüstes, das bei dem späten Ansatz des glatten
Stammes zu viel Arbeit verursachen würde.
Ein Fällen mit Säge kennt der Farbige dort
überhaupt nicht. Die Zurichtung der Hölgzer ist die
denkbar einfachste. Die Blöcke werden in Länge von
3 bis 5 m aus dem brauchbaren Stamme heraus-
geschlagen. Das oberste Stück des Baumes bleibt
gewohnlich liegen und verrottet, da es nicht mehr die
von den Regierungen vorgeschriebenen Dimensionen be-
sitzt. Die Europäer haben bereits die Holz bringenden
farbigen Holgsäller instruiert, daß bestimmte Höl zer,
und zwar sind es die „dunklen" Hölzer wie Nsamn-
gilla, Khak#n. Okolla wegen der groseen Bohrwürmer=
gefahr entrindet werden. Andere Hölzer wie Okume
werden mit Rinde verschifft, da die unseren Bostrichiden
(Borkenkäfer) ähnlichen walzenförmigen kleinen Käfer,
die O kume befallen, nicht in das Kernholz gelangen.
Das Baumwollbaumholz muß, wie bereits oben
ausgeführt, mit Rinde verschifft werden.