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lungen angesehen werden. Die Nachzucht, be-
sonders die weiter im Innern des Landes auf-
gewachsene, erweist sich als hart und widerstands-
fähig und kann, was ihre Entwicklung anbetrifft,
sich in jeder Hinsicht mit den Tieren der Kap-
kolonie messen.
An zur Zucht geeigneten Tieren im fort-
pflanzungsfähigen Alter (d. h. drei Jahren und
darüber) standen 1910 der Kolonie 30 Paare
zur Verfügung. Ungefähr 50 Vögel verschiedenen
Alters wurden im Jahre 1909 an Farmer und
Züchter abgegeben. Der Verkaufspreis schwankte
je nach Alter zwischen 25 bis 100 Fr. für das
Stück. Im März 1910 gelangten abermals
50 Tiere im Alter von 4 bis 18 Monaten zum
Verkauf. Für die jüngsten wurden 150 Fr., für
solche von 6 Monaten 220 Fr. pro Stück be-
zahlt, während die 18 Monate alten pro Paar
600 bis 650 Fr. Erlös brachten. Voraussichtlich
werden sich die Preise auf der genannten Höhe
behaupten, da die Nachfrage groß ist und die
Möglichkeit einer Neueinfuhr infolge des von der
Kapregierung erlassenen Ausfuhrverbots für Strauße
und deren Eier zurzeit nicht besteht.
Die Straußenfarm Tuléar, im Südwesten
der Insel gelegen, konnte 1909 für den Verkauf
von Federn, die an den Londoner und Pariser
Markt geliefert wurden, bereits 6022, 50 Fr.erzielen.
Seither ist die Menge und Güte der gewonnenen
Federn beträchtlich in die Höhe gegangen.
Trotz der gewaltigen Ausdehnung der Straußen-
zucht, die im Kapland während der letzten Jahre
stattgefunden hat, besteht kaum die Gefahr, daß
infolge eines Uberangebots die Preise für Federn
merklich sinken werden, weil entsprechend der
Steigerung der Produktion ein ebenso großer
Mehrverbrauch eingesetzt hat.
So wie die Verhältnisse heute liegen, stellt
die Straußenzucht einen reichen Gewinn ab-
werfenden Betriebszweig dar. Doch wäre die
Annahme falsch, wenn man glauben wollte, daß
die Straußenzucht als besonders leicht und mühelos
zu betrachten sei. Eingehbende Spezialkenntnisse
in Verbindung mit dem nötigen Kapital und
großer Rührigkeit und Sorgfalt sowohl des Leiters
als des Personals sind für erfolgreiche Straußen-
zucht unerläßliche Vorbedingungen.
Veeheinkuhrverbot für die kolonie Dozambique.
Die Landwirtschaftsinspektion in Lourenco
Marques macht im „Boletim Official de Mocam-
bique“ Nr. 9 vom 2. März d. Is. unter Wieder-
holung der Bekanntmachung vom 28. Juni 1911
folgendes bekannt:
Es ist gänzlich verboten, nach irgendeinem
Punkte der Kolonie Mozambique irgendwelche
Tiere einzuführen, die aus den nachgenannten
Ländern stammen, weil in jenen Gebieten ver-
schiedene Tierseuchen, wie Eastcoastfieber, Try-
panosomiasis und Peripneumonia, vorkommen:
Indien, Mauritius, Persien, Britisch-Birma und
Assam, China und angrenzende Länder einschließ-
lich Korea, Französisch-Indo-China, Hongkong,
Unabhängige Malayenstaaten, Niederländisch-Ost-
indien und Philippinen. Die Einfuhr von Rind-
vieh aus folgenden Herkunftsländern ist gleichfalls
verboten: Swaziland, Natal, Britisch-Betschuana-
land und Rhodesia. Die Einfuhr von Rindvieh,
Schafen, Ziegen und Schweinen aus Europa ist
wegen der dort herrschenden Maul= und Klauen-
seuche verboten.
* Der RKolonialhandel der Vereinigten Staaten
von Nordamerika im Jahre 1911.
1. Philippinen.
Der Gesamterport des Jahres (mit Ausnahme
von Gold und Silber) betrug 39 778 629 § und hielt
den hohen Stand vom Jahre 1910 aufrecht. Der
Import (abgesehen von Gold und Silber) erlangte
die bisher noch nicht erreichte Höhe von 49 833 722 S.
Baumwolle und Baumwollenwaren wurden im
Werte von 10395 480 S eingeführt und betrugen 20 v. O.
des ganzen Imports. Die Vereinigten Staaten nahmen
mit 4 192 849 X die erste Stelle ein, an zweiter folgten
britische Maren mit 3 523 224 J. Der Baumwollhandel
mit anderen Ländern als den Vereinigten Staaten
war im ganzen geringer als 1910. Die Einfuhr von
Aieh nahm sehr zu und be #ifferte sich auf 1490550 *
gegen 871 966 § im Vorjahre. Die Zunahme des
Reisimports hielt auch im Jahre 1911 an, dic ein-
geführte Menge war größer als in den Jahren seit
1905. Der Wert dieser Einfuhr betrug 6 560 030 kF,
also 1 238 668 § mehr als im Jahre 1910, während
der niedrige Preis des Vorjahres nicht aufrecht erhalten
werden konnte. Weigenmehl wurde auch in großen
Mengen eingeführt: infolge des niedrigen Preises
betrug der Wert dieses Imports jedoch nur 1422279 F,
also weniger als im Jahre 1910. Eisen, Stahl und
Manufakturen wurden für 5 887185 X. Kohlen
für 1548 437 eingeführt.
Der Wert der ganzen Einfuhr aus den Vereinigten
Staaten betrug 19 483 658 8 oder 40 v. H. des Ge-
samthandelo.
In dem Gesamterport von 39 778 629 F behielt
Manilahauf den ersten Platz, nahm jedoch sowohl
an reellem Wert wie auch — angesichts der großen
Gewinne in Kopra und Zucker, welche beide neue
hohe Rekorde aufftellten — an relativer Bedeutung ab.
Der Erport von Hauf betrug 163 033 long tons im
Werte von 16.141 340 S. Die dichte Annäherung im
Preis von gutem Hanf und Sisal wurde 1911 nicht
aufrecht erhalten.
Infolge der Ermutigung, die die Zuckerindustriec
durch freie Zzulassung zum amerikanischen Markt und
den günstigen Preis von 1910 erhielt, stieg der Erport
von 125 699 auf 147016 long tons. Davon gingen
126 889 lonkg tons nach den Vereinigten Staaten,
20 127 lonx tons nach anderen Ländern. Der Wert
dieses Handels betrug 8014 360 s, also ungefähr
1 000 000 § mehr als im Jahre 1910.