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Oberhäuptling, ein alter Mann, der großen Ein-
fluß auf seine Leute hat. Die Bevölkerung hat
viele Gewehre. Die Leute waren früher Elefanten-
jäger und wissen ihre Waffen einigermaßen zu
gebrauchen. Es werden Mais, Ulezi-Hirse, Süß-
kartoffeln angepflanzt. Rindvieh und Ziegen sind
in der Rukwa-Ebene reichlich, beim Hosio wenig
vorhanden. Bei dem Jumben Mkomere gibt es
infolge von Tsetse kein Rindvieh, doch einige
Ziegen. Der Ssongwe-Fluß hält ständig Wasser.
In der Trockenzeit ist er klar, in der Regenzeit
lehmig. Bei dem Hauptdorf des Gajaminso liegt
ein Fährboot. Der Luika= und Lupa-Fluß laufen
nur in der Regenzeit. In der Trockenzeit haben
sie Wasser in großen Tümpeln. An den Flüssen
gibt es reichlich Wild aller Arten. Bei den Hosio
und Mkomere werden rote Hirse, Mais und Süß-
kartoffeln angebaut. Dicht bei dem Hosio ist das
Grenzdorf von Ukangulu unter einem Manangwa,
eine große Siedlung. Beide zusammen können
eine Kompagnie gut verpflegen. Die Wawungu
bauen Rundhütten aus dicken Gräsern mit wenig
Holzstützen. Zäune werden aus Gras gemacht.
Die Dörfer sind offen und haben nur eine
Palisadenbefestigung für Rindvieh. Außerhalb der
Siedlungen ist das Land wüst und äde, überall
mit dichtem Dorn, abwechselnd mit Buschwald
bewachsen. Im Kriege verstecken sich die Leute
in den Schluchten des Randgebirges nördlich des
Rukwa und im Dornbusch. Der Boden gibt
wenig her und die Siedlungen am Luika werden
dauernd verlegt.
Usafua (West). Usafua wird durch die
Niederung von Ussangu in zwei Teile geteilt.
Der westliche Teil untersteht dem Häuptling
Sumba. Der östliche, durch den die Hauptstraße
Neu-Langenburg—Merere führt, untersteht mehreren
Jumben. Im westlichen Teil liegt die Mission
Utengule am Msofus-Fluß bei dem Jumben
Malisgo. Sowohl bei Sumba wie auch bei
Maliögo gibt es reichlich Verpflegung, haupt-
sächlich Mais. Rindvieh ist viel vorhanden. Der
Hauptteil der Wasafua wohnt in den Bergen.
Die Leute bauen hauptsächlich Mais an, auch
Süßkartoffeln und Ulezi und sind infolge ihrer
Ernährung ein wenig besser zu gebrauchen, als
die Wasokiri. Sie werden aber in der Ebene
leicht krank. Große Lasten auf langen Märschen
können sie nicht tragen. Sie wohnen teils in
Dörfern, teils in Einzelsiedlungen. Die Hütten
sind Rundhütten aus Gras, fast ohne Holzstützen.
Im nordwestlichen Teile von Usafua, auf dem
Plateau, welches auf den Karten den nicht
ristierenden Namen Tja-Langwa führt, wohnen
Wasafua unter zwei Jumben, Sinakule und
Kimamule. Kimamule hat eine direkte Ver-
bindung mit Merere — eine Straße, die viel
benutzt wird und nach Westen weiter über Uten-
gule nach Bismarckburg geht. Das Plateau ist
5der Dornbusch mit elendem Boden. Der süd-
östliche Zugang zum Tja-Langwa-Plateau geht
von Ruiwa aus, von wo er etwa 700 m steil
bergauf führt. Vom Sumba aus ist Sinakule
in etwa vier Stunden zu erreichen. Geschlossene
Siedlungen mit Befestigungen gibt es nicht. Den
Wasufua genügt im Kriegsfalle ein Ausweichen
in die schwer zugänglichen Gebirgsschluchten. Bei
dem Jumben Maliögo liegt die frühere Stein-
festung des alten Merere; ein großer Steinwall
mit Graben und Euphorbien. Der Wall steht
nur noch zum Teil und die Gräben sind ver-
schlemmt.
Usafua (Ost). Der östliche Teil Usafuas liegt
an der nördlichen Iringastraße. Anscheinend ist
dort kein Oberhaupt, sondern es find nur einzelne
Jumben vorhanden. Das Land ist gut bevölkert
und gut bebaut. bberall ist fließendes Wasser.
Die bewohnten Teile sind durch tiefe Schluchten
voneinander getrennt. Die Verpflegung könnte
bei Vorherbestellung ausreichend sein, doch sind
die Leute sehr scheu und es dauert lange Zeit,
ehe genügend Essen bereit ist. Ein Lagerplatz ist
nicht an der Straße; die meisten Karawanen
liegen auf oder dicht an der Straße. Von der
Paßhöhe zweigt sich eine nur 1 m breite Barra-
barra nach Nordwesten ab, die sich später wieder
abzweigt nach Utengule zu, nach Ruiwa zu und
im Bogen zum Kahemere führt. Auch dieser
Teil Usafuas ist gut bevölkert und angebaut.
An einer Stelle, dicht beim Golelemali, liegt eine
große Parzelle alten Urwaldes mit ungeheuren
Bäumen. Leider fällen die Eingeborenen diese
fortgesetzt, um Grund für ihre Ulezi-Pflanzungen
zu erhalten, die auf neu gerodetem Boden am
besten gedeihen. Die Wasafua bauen Rundhütten,
gewöhnlich aus Bambus, welches dort reichlich
vorkommt; die Dörfer liegen sehr versteckt im
Dornbusch und sind schwer zu erkennen. Manche
Dörfer, besonders die der Jumben, bestehen aus
Hüttengruppen, in die eine geringe Palisadierung
für das Rindvieh eingebaut ist. Rindvieh gibt
es in großen Mengen. Außerdem werden Mais,
Ulezi, Bohnen und europäische Kartoffeln und
Erbsen angebaut. Auf den Höhen und Rücken
von Ost-Usafua sind große Strecken hervorragender
Viehweiden mit Quellen und fließenden Bächen
vorhanden. In der großen Regenzeit ist das
Land allerdings fast ununterbrochen in Nebel
gehüllt. Der Boden besteht fast aus reiner
vulkanischer Asche mit einer geringen Humusschicht.
Am Sirafluß, westlich der Einmündung des
Lupa-Flusses, liegt das Gebiet des Häuptlings
Mwanda, der selbständig ist.
Das Land ist klein, aber gut bevölkert und