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giesischen Kapitals. Die neuen Gesellschaften am
Incomati und Movene sind Gründungen von zucker-
interessenten aus Durban und Natal.
(Bericht des Kaiserl. Konsulats in Lourenzo Marques.)
petroleumfelder in Figypten.
Einem von dem Mineningenieur Ismalun ver-
faßten Aufsatz „La Situation minière d'’Egypte“,
der in der Egypte Contemporaine, einer von
der Société Khediviale d'’Economie Politique,
de Statistigue et de Legislation je viermal
jährlich herausgegebenen Zeitschrift, veröffentlicht
worden ist, wird folgendes entnommen:
Für die Gewinnung von Petroleum kommen
eschs Gesellschaften in Betracht:
1. The Red Sea OCilfields Ltd., gegründet
Januar 1910 mit einem Kapital von 450 000 2L
in Aktien von je 1L. Im Sommer 1911 hat
sie zusammen mit der Shellgruppe eine neue
Gesellschaft gegründet: The Anglo-Egxyptian
Oil Co. Das Arbeitsfeld ist Gemsah. Zur Zeit
sind 20 Europäer und 350 Eingeborene tätig,
sechs Bohrlöcher sind gefaßt, weitere fünf
werden gebohrt. Es sind auch Reservoire von
10 000 Tonnen Fassungsraum gebaut worden.
2. The Egyptian Oil Trust Co. Ltd., Juni
1907 und
3. The African Prospecting Co., auch 1907
gegründet.
Die zu 2. genannte arbeitet zwischen Gemsah
und Ras Dib, hat aber einen Teil ihrer Lände-
reien an die Red Sea Oilfields verkauft. Sie
hat ein Kapital von 1 000 000 K in Aktien zu
1 L. Nach der Abhandlung des Herru Ismalun
scheint auch die zu 3. genannte Gesellschaft in
naher Beziehung zur Anglo Egyptian Oil Co.
zu stehen. Was den Egxrptian Oil Trust be-
trifft, so hat sich die Anglo Egyptian Oil Co. Ltd.
am 5. Jannar dieses Jahres den Besitz seiner
Ländereien vertragsmäßig gesichert.
1. The Eastern Petroleum Co., gegründet
August 1909 mit 100 000 K in Aktien zu 1 L,
die um weitere 60 000 L im Jahre 1910 er-
höht sind. Arbeitsfeld ist Gemsah und die Insel
Jubal.
Auf dem Sinai arbeiten:
5. The Cairo Syrndikate Co. Ltd. vom
Dezember 1904, mit einem Kapital von 25 000 .
in Aktien zu 1 L und
6. The Sinai Pbetroleum Syndikate Ltd.
vom Oktober 1909, mit einem Kapital von
60 000 L in Aktien zu 1 K.
Auch zwischen diesen beiden scheint eine ge-
wisse Interessengemeinschaft zu bestehen.
Von diesen sechs Gesellschaften hat einen
nennenswerten Erfolg bisher lediglich die erst-
genannte aufzuweisen, doch dürfte auch dieses
Unternehmen einstweilen auf den Markt kaum
einen wesentlichen Einfluß ausüben können.
Immerhin muß jetzt mehr als früher damit ge-
rechnet werden, daß ägyptisches Petroleum Be-
deutung gewinnen kann.
(Aus einem Berichte des Kaiserl. Konsuluts in Cairo.)
Goldgewinnung in Koypten.
Dem in dem vorstehenden Artikel „Petroleum-
felder in Agypten“ erwähnten Aussatz des
Mineningenieurs Jsmalum wird noch folgendes
entnommen:
Für die Gewinnung von Gold kommen fünf
Minengesellschaften in Betracht:
1. The Barramia Mining and Exploration
Co., gegründet Februar 1909. Sie hat 1910
und 1911 je 10 v. H. den privilegierten Aktien
verteilen können. Das Geschäftsjahr geht vom
1. Juli bis zum 30. Juni. Im ersten Jahre
wurden 583 Tonnen Quarz gefördert, die 4544
Unzen Gold ergaben, im zweiten Jahre 1861
Tonnen Quarz, die 5436 Unzen Gold ergaben
im Werte von 18 689 L. Arbeitsfeld ist die
Mine Barramia, etwa 100 km östlich Edfu in
Oberägypten.
2. Nile Valley Co., gegründet 1901, reor-
ganisiert 1903, 1907 und 1908. Sie scheint
nicht sehr erfolgreich zu sein. Das Arbeitsfeld
befindet sich bei Um Gariat östlich Korosko in
Nubien.
3. Egyptian Gold Syndikate. Das Arbeits-
seld, Mine Sukkowi, liegt südlich Gabal Rossas.
Von Erfolg ist noch nichts bekannt.
4. African Reef Co. bei Um Tind; Näheres
ist nicht bekannt.
5. The Egypt and Sudan Syndikate, ge-
gründet 1901 und reorganisiert 1908; das Arbeits-
feld befindet sich bei Um Nabardi im Sudan.
Im Jahre 1910 wurden 14 662 Tonnen
Quarz gefördert, aus welchen Gold im Werte
von 24 812 L gewonnen wurde.
(Aus einem Berichte des Kaiserl. Konsulats in Kairo.)
* Uord-Migeria 1910/11.
Das Jahr war für die Entwicklung der Kolonie
günstig. Das friedliche Verhalten der Ein-
geborenen, das keine Strafexpedition erforderlich
machte, ist ein Beweis dafür, daß die Ein-
geborenen mit dem englischen Regierungssystem
zufrieden sind. Dieses System geht von dem
Grundsatz aus, die Eingeborenenverwaltung mög-
lichst den Häuptlingen zu überlassen und allmählich
ein eingeborenes Verwaltungspersonal heranzu-