Full text: Deutsches Kolonialblatt. XXIII. Jahrgang, 1912. (23)

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giesischen Kapitals. Die neuen Gesellschaften am 
Incomati und Movene sind Gründungen von zucker- 
interessenten aus Durban und Natal. 
(Bericht des Kaiserl. Konsulats in Lourenzo Marques.) 
petroleumfelder in Figypten. 
Einem von dem Mineningenieur Ismalun ver- 
faßten Aufsatz „La Situation minière d'’Egypte“, 
der in der Egypte Contemporaine, einer von 
der Société Khediviale d'’Economie Politique, 
de Statistigue et de Legislation je viermal 
jährlich herausgegebenen Zeitschrift, veröffentlicht 
worden ist, wird folgendes entnommen: 
Für die Gewinnung von Petroleum kommen 
eschs Gesellschaften in Betracht: 
1. The Red Sea OCilfields Ltd., gegründet 
Januar 1910 mit einem Kapital von 450 000 2L 
in Aktien von je 1L. Im Sommer 1911 hat 
sie zusammen mit der Shellgruppe eine neue 
Gesellschaft gegründet: The Anglo-Egxyptian 
Oil Co. Das Arbeitsfeld ist Gemsah. Zur Zeit 
sind 20 Europäer und 350 Eingeborene tätig, 
sechs Bohrlöcher sind gefaßt, weitere fünf 
werden gebohrt. Es sind auch Reservoire von 
10 000 Tonnen Fassungsraum gebaut worden. 
2. The Egyptian Oil Trust Co. Ltd., Juni 
1907 und 
3. The African Prospecting Co., auch 1907 
gegründet. 
Die zu 2. genannte arbeitet zwischen Gemsah 
und Ras Dib, hat aber einen Teil ihrer Lände- 
reien an die Red Sea Oilfields verkauft. Sie 
hat ein Kapital von 1 000 000 K in Aktien zu 
1 L. Nach der Abhandlung des Herru Ismalun 
scheint auch die zu 3. genannte Gesellschaft in 
naher Beziehung zur Anglo Egyptian Oil Co. 
zu stehen. Was den Egxrptian Oil Trust be- 
trifft, so hat sich die Anglo Egyptian Oil Co. Ltd. 
am 5. Jannar dieses Jahres den Besitz seiner 
Ländereien vertragsmäßig gesichert. 
1. The Eastern Petroleum Co., gegründet 
August 1909 mit 100 000 K in Aktien zu 1 L, 
die um weitere 60 000 L im Jahre 1910 er- 
höht sind. Arbeitsfeld ist Gemsah und die Insel 
Jubal. 
Auf dem Sinai arbeiten: 
5. The Cairo Syrndikate Co. Ltd. vom 
Dezember 1904, mit einem Kapital von 25 000 . 
in Aktien zu 1 L und 
6. The Sinai Pbetroleum Syndikate Ltd. 
vom Oktober 1909, mit einem Kapital von 
60 000 L in Aktien zu 1 K. 
Auch zwischen diesen beiden scheint eine ge- 
wisse Interessengemeinschaft zu bestehen. 
Von diesen sechs Gesellschaften hat einen 
nennenswerten Erfolg bisher lediglich die erst- 
  
genannte aufzuweisen, doch dürfte auch dieses 
Unternehmen einstweilen auf den Markt kaum 
einen wesentlichen Einfluß ausüben können. 
Immerhin muß jetzt mehr als früher damit ge- 
rechnet werden, daß ägyptisches Petroleum Be- 
deutung gewinnen kann. 
(Aus einem Berichte des Kaiserl. Konsuluts in Cairo.) 
Goldgewinnung in Koypten. 
Dem in dem vorstehenden Artikel „Petroleum- 
felder in Agypten“ erwähnten Aussatz des 
Mineningenieurs Jsmalum wird noch folgendes 
entnommen: 
Für die Gewinnung von Gold kommen fünf 
Minengesellschaften in Betracht: 
1. The Barramia Mining and Exploration 
Co., gegründet Februar 1909. Sie hat 1910 
und 1911 je 10 v. H. den privilegierten Aktien 
verteilen können. Das Geschäftsjahr geht vom 
1. Juli bis zum 30. Juni. Im ersten Jahre 
wurden 583 Tonnen Quarz gefördert, die 4544 
Unzen Gold ergaben, im zweiten Jahre 1861 
Tonnen Quarz, die 5436 Unzen Gold ergaben 
im Werte von 18 689 L. Arbeitsfeld ist die 
Mine Barramia, etwa 100 km östlich Edfu in 
Oberägypten. 
2. Nile Valley Co., gegründet 1901, reor- 
ganisiert 1903, 1907 und 1908. Sie scheint 
nicht sehr erfolgreich zu sein. Das Arbeitsfeld 
befindet sich bei Um Gariat östlich Korosko in 
Nubien. 
3. Egyptian Gold Syndikate. Das Arbeits- 
seld, Mine Sukkowi, liegt südlich Gabal Rossas. 
Von Erfolg ist noch nichts bekannt. 
4. African Reef Co. bei Um Tind; Näheres 
ist nicht bekannt. 
5. The Egypt and Sudan Syndikate, ge- 
gründet 1901 und reorganisiert 1908; das Arbeits- 
feld befindet sich bei Um Nabardi im Sudan. 
Im Jahre 1910 wurden 14 662 Tonnen 
Quarz gefördert, aus welchen Gold im Werte 
von 24 812 L gewonnen wurde. 
(Aus einem Berichte des Kaiserl. Konsulats in Kairo.) 
* Uord-Migeria 1910/11. 
Das Jahr war für die Entwicklung der Kolonie 
günstig. Das friedliche Verhalten der Ein- 
geborenen, das keine Strafexpedition erforderlich 
machte, ist ein Beweis dafür, daß die Ein- 
geborenen mit dem englischen Regierungssystem 
zufrieden sind. Dieses System geht von dem 
Grundsatz aus, die Eingeborenenverwaltung mög- 
lichst den Häuptlingen zu überlassen und allmählich 
ein eingeborenes Verwaltungspersonal heranzu-
	        
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