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wurde, wie bei einer gründlichen Umarbeitung
mit Handgeräten. Da aber bei Anwendung des
Pfluges die Bodenbearbeitung schneller auszu-
führen ist und die Eingeborenen selbst weniger
zu arbeiten brauchen, so dürfte, falls es gelingt,
die Eingeborenen zu ausgedehnterer Verwendung
dieser Pflüge zu bringen, eine bedeutende Zu-
nahme des Baumwollanbaus zu erwarten sein.
Weite Landstrecken sollen infolge ihrer günstigen
Bodenbeschaffenheit auch für die Verwendung von
Dampfpflügen durch kapitalkräftige Gesellschaften
geeignet sein.
Der Anbau von Kaffee hat in dem letzten
Jahre eine größere Ausdehnung erfahren; die
damit bestandene Fläche soll über 200 ha be-
tragen. Man hofft auch diese Kultur bei den
Eingeborenen beliebter machen zu können, um
dadurch die Gefahren, die bei einem einseitigen
Baumwollbau infolge ungünstiger Konjunkturen
oder Mißernten eintreten können, zu verringern.
Die Kaffeebäumchen haben sich im allge-
meinen gut entwickelt. Nur in einem Fall zeigte
sich ein Befall der Blätter durch Colletotrichum
coffeae. Durch Ausreißen und Verbrennen der
stark angegriffenen Bäume sowie durch Bespritzen
mit Bordelaiser Brühe in weniger schweren
Fällen hat man die Krankheit mit Erfolg bekämpft.
In geringem Maße ist neben Kaffee auch
Kakao von Pflanzern angebaut worden. Auch
der Frage des Anbaus kautschukliefernder
Pflanzen wendet man sein Augenmerk zu. Was
für Uganda vorzuziehen ist, ob Hevea oder Ma-
nihot, darüber sind die Meinungen noch stark
geteilt. Mit beiden werden die Versuche fort-
gesetzt. Genügende Erfahrungen auf diesem Ge-
biet liegen aber zur Zeit noch nicht vor. Erst
wenn die bestehenden Pflanzungen ein zapffähiges
Alter erreicht haben werden, wird sich auf Grund
der Zapfergebnisse ein entscheidendes Urteil ge-
winnen lassen. Das mit Hevea bestandene Areal
beträgt augenblicklich 584 ha, während mit Ma-
nihot nur 48 ha bepflanzt sind.
Die mit Tabak unternommenen Versuche sind
einstweilen eingestellt worden, sollen jedoch später
an anderen Orten wieder ausgenommen werden.
Versuche mit dem Anbau von Weizen werden
im Mbaledistrikt fortgesetzt. Wenn sie Erfolg ver-
sprechend auslaufen, ist die Anlage einer Mühle
geplant, deren Produkte besonders im belgischen
Kongo Absatz finden sollen.
Versuche, Reis unter Zuhilfenahme künstlicher
Bewässerung anzubauen, sind fehlgeschlagen. Man
ist deshalb bestrebt, den Upland-Reis als Ein-
geborenenkultur einzuführen, da dieser zu seinem
Gedeihen einer bedeutend geringeren Wassermenge
bedarf.
Wie bereits erwähnt, ist die Viehzucht im
Uganda-Protektorat stark verbreitet. Um die Be-
kämpfung der häufig auftretenden Viehseuchen
energisch betreiben zu können, ist ein ausgedehnter
Veterinärdienst geschaffen worden. Dank dieser
Einrichtungen ist es im Berichtsjahr fast durch-
weg gelungen, Ausbrüche von Rinderpest, Ost-
küstenfieber usw. auf ihren Herd zu beschränken
und auf diese Weise größere Schädigungen der
eingeborenen Viehzüchter zu vermeiden.
In gleicher Weise wurde auch das Studium
und die Bekämpfung der Pflanzenschädlinge durch
einen Regierungsentomologen mit dem erforder-
lichen Nachdruck betrieben.
Zum Schluß sei noch eines Versuches Er-
wähnung getan, der die Domestizierung eines
wilden Seidenspinners, Anaphe infracta, zum
Gegenstand hatte. Nachdem die Erforschung der
Lebensbedingungen und der Entwicklung der Tiere
sowie der Anbau geeigneter Futterpflanzen ge-
lungen ist, glaubt man, eine Züchtung mit Erfolg
betreiben zu können.
ie Besiedlungsfähigbelt des belgischen Kongo.
Geographisch zerfällt der belgische Kongo in
zwei große Teile, ein Hochland und ein Tiefland.
Das Hochland erhebt sich zu einer durchschnitt-
lichen Meereshöhe von 400 m und umfaßt etwa
2 300 000 qkrm. Im Tiefland südlich vom
Aquator unterscheidet man die Trockenzeit, von
Mitte Mai bis Mitte Oktober, und die Regenzeit
während der übrigen Monate. Die Temperatur
schwankt zwischen 13 und 36° C. Sie steigt
höher während der warmen Regenzeit, so daß
infolge der gleichzeitigen Feuchtigkeit eine drückende
Hitze entsteht. Dagegen herrscht während der
trockenen Jahreszeit ein fast ständiger Luftzug,
der die Hitze durch seine erfrischende Wirkung
erträglich macht. Im Hochland ist diese Ein-
teilung in zwei Jahreszeiten weniger scharf aus-
geprägt. Unter dem Aquator fällt das ganze
Jahr hindurch Regen, in stärkerem Maße jedoch
im November und Dezember. Das Temperatur-
mittel ist hier beinahe dasselbe wie im Nieder-
Kongo, aber infolge des starken Wassergehaltes
der Luft entsteht eine ungesunde feuchte Wärme.
In dem Gebiete nördlich des Aquators
(Bangala, Ubangi, Uelle) beginnt die Regenzeit
gegen Mitte Februar und erstreckt sich bis in den
November. Das Klima ist hier ebenso ungesund
wie im Nieder-Kongo und am Aquator. In den
südlichen Gegenden, besonders in Katanga, trifft
man Gebiete, wo die Temperatur durchschnittlich
22° C. beträgt und niemals 34° C. überschreitct.
Das Thermometer fällt mitunter bis auf # 5° C.
Als am wenigsten gesund gelten die Bezirke
Nieder-Kongo (Hauptstadt Boma) und Mittel-