Full text: Deutsches Kolonialblatt. XXIII. Jahrgang, 1912. (23)

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lange Natall « 9-—111,-,(1 
kurzcklkatal...... 6½ — 8½ 
lange Transvaal je nach 6½— 8½. 
kurze Trausvaal Güte und 51v—. 7½ 
lange OrangefreistaatErgiebigkeit 6½0— 8⅛½ 
kurze Orangefreistaat. 5½— 7 
lange East Griqualand 634—101„ 
  
Die Preise daheim in Deutschland beliefen sich 
cit europäischer Hafen und einschließlich Waschspesen 
für das Kilo auf: 
Janunar 1911 1 Dezember 1911 
lange etwa 1.10—4,30. lange etwa 1.20—4,10. 
kurze 3,80.½ kurze = 3,80.1 
Der Markt in Kapwolle war zu Cnde Jannar 
etwas flau, stieg dann bis Mai um etwa 7½ v. H. 
und blieb in Durban bis zum Jahresschluß un- 
verändert, während er in Europa seit September 
ruhiger war. 
Auch an Menge der Wollproduktion bleibt 
Südafrika hinter den großen Wolländern Australien 
und Argentinien weit zurück. Während der gesamte 
Wollerport Südafrikas für 1911 von der Statistik auf 
rund 127 Millionen engl. Pfund im Werte von etwa 
,6 Millionen L angegeben wird, betrug der austra- 
lische Erport an Schweißwolle 1908 rund 472 Mil- 
lionen Pfund im Werte von 18 Millionen L und 1909 
rund 529 Millionen Pfund im Werte von 20,6 Mil- 
lionen L. 
In Südafrika hat man erst in den letzten Jahren 
angesangen, der Wollschafzucht mehr Aufmerk- 
samkeit und Sorgfalt zuzuwenden. Australien ist 
das Land der Schafzüchtereien im großen Stile, 
bei denen sowohl auf die Zucht selbst als auch 
auf die Behandlung der Wolle für den Verkauf 
größere Sorgfalt verwendet werden kann. In 
Südafrika entstammt ein großer Teil der Wolle 
kleineren Farmbetrieben, bei denen die Methoden 
zum Teil noch veraltet und rückständig sind. 
Dazu kommt, daß der größte Teil der Wolle zu- 
nächst durch die Hände der ländlichen Store- 
besitzer geht, die sie von den Farmern aufkaufen 
und in der Regel wenig Sachkenntnis hinsichtlich 
der Sortierung, Verpackung usw. haben, so daß 
die Wolle häufig in kleinen Losen und in un- 
ansehnlichen, ungleichen und in der Güte und 
Sorte oft gemischten Ballen zum Verkauf gelangt. 
Versuche, hierin Wandel zu schaffen und die 
Wolle der verschiedenen Schafzüchter durch land- 
wirtschaftliche Verkaufsorganisationen auf den 
Markt zu bringen, wie dies vor einigen Jahren 
von der „Unie“ im Orangefreistaat angestrebt 
wurde, haben sich nicht bewährt. Die Farmer 
ziehen es im allgemeinen vor, sofort nach der 
Schur ihr Geld in voller Höhe zu erhalten, als 
nur etwa einen Vorschuß zu bekommen und auf 
die Endabrechnung monatelang warten zu müssen. 
Zudem stehen sie, wie es scheint, nicht selten, 
ähnlich vielen unserer Landwirte daheim in 
Deutschland, zu jenen ländlichen Storebesitzern in 
einem Kreditverhältnis, das ihnen die Wahl einer 
anderen Verkaufsart erschwert. 
  
Immerhin bewegt sich die Wollproduktion 
Südafrikas ihrem Umfang und ihrer Qualität 
nach zweifellos in aufsteigender Linie. Die 
Regierung ist bemüht, durch Belehrung wie durch 
eigene Einfuhr guten Zuchtmaterials auf Ver- 
besserung der Rasse hinzuwirken, und auch in den 
Kreisen der südafrikanischen Farmer selbst be- 
ginnt sich die Erkenntnis mehr und mehr Bahn 
zu brechen, daß es sich bezahlt macht, in der 
Zucht ein größeres Kapital an Geld, Mühe und 
Sorgfalt anzulegen, als dies früher häufig der 
Fall war. 
(Bericht des Kaiserl. Konfulats in Durban.) 
Stand der Baumwollsaaten in Agypten im 
Juni 1912. 
In Unterägypten war das Wetter den 
Baumwollsaaten im allgemeinen günstig. Die 
jungen Pflanzen sind überall gesund, kräftig und 
behaupten den früher gemeldeten Vorsprung von 
vierzehn Tagen gegenüber dem Vorjahre. Von 
allen Seiten her wird eine Vermehrung von 
Würmern gemeldet; nichtsdestoweniger ist bisher 
ein unbedeutender Schaden angerichtet worden 
infolge der Wachsamkeit der Regierung und des 
tätigen Eingreifens der Pflanzer. Über unge- 
nügendes Wasser wird noch mehr geklagt, indes 
hat sich die Lage durch das Steigen des Wasser- 
spiegels in den Provinzen des oberen Nils ge- 
bessert. 
In Oberägypten und Fayoum war das 
Wetter ebenfalls günstig; die Würmer traten dort 
in geringen Mengen auf und ebenso wurden 
über ungenügendes Wasser Klagen laut. 
(Bericht der Alexandria (lencral Procucce Associntion 
vom 30. Juni 1912.) 
Der Cissaboner Kahaomarht im Juni 1912.) 
Während des Monats Juni ist der Lissa- 
boner Kakaomarkt trotz größerer Zufuhren ruhig 
gewesen. Dennoch hat sich der Preis auf 
485000 Reis gehalten und ist sogar gegen Ende 
des Monats besser geworden, so daß teilweise 
schon 13100 Reis bezahlt worden ist. 
Im Juni 1912 (und 1911) betrug die Zu- 
fuhr 60 364 (32 802), die Ausfuhr 63294 (42096), 
der Vorrat am 30. 96013 (87575) Sack. 
(Bericht des Kaiserl. Konsulats in Lissabon.) 
*) Vgl. „D. Kol. Bl.“ 1912, S. 620. 
*“") Agl. „D. Kol. Bl.“ 1912, S. 620.
	        
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