Full text: Deutsches Kolonialblatt. XXIII. Jahrgang, 1912. (23)

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in den Kadsi läßt sich dagegen ohne allzugroße 
Kosten bewerkstelligen und ist auch schon deshalb 
leichter, weil zu den Arbeiten am Dume Dörfer 
zur Verfügung stehen. 
Ende Februar in der Höhe der Trockenzeit ist 
Gouvernementsgärtner Hübner in drei Kanus 
mit allen seinen Lasten, ohne auf sonderliche 
Schwierigkeiten zu stoßen, von der Dumestation 
nach Dumemündung gefahren, und zwar in der- 
selben Zeit, die er zu Land gebraucht hätte. 
Mit der Undurchführbarkeit des Maraprojekts 
ist der Ausbau der Straße Abong—-Mbang—Dume 
notwendig geworden. 
Die vorläufigen Betriebsergebnisse der Kameruner 
Unordbahn (Manengudbadahn) für die ersten sechs 
Oonate des Kalenderjahres 1912.“) 
Nachstehend veröffentlichen wir nach den vor- 
läufigen Ermittlungen die Betriebsergebnisse der 
Kameruner Nordbahn für die erste Hälfte (vom 
1. Januar bis 30. Juni 1912) ihres zweiten 
Betriebsjahres. 
  
  
  
  
  
  
Roheinnahmen Betriebs-Betriebs- 
ausgaben überschuß 
1911 " 1912 1912 1912 
l . 
M M. *x.. M4æ 
l 
Januar....33006’4679334971 11 822 
Februur6206 371442 9384 
März . 31 153 46 807]] 19 004 
Apri 35 141897379 29 558 27 821 
Mai. . . ... 37 593 53 934 36 141 17 793 
Juni . . . . . 37610| 47 101 28 697 18 404 
zusammen11 016 289 156184926104228 
Betriebs= 
zisser 
— 64 v. H. 
Den Roheinnahmen für die einzelnen Monate 
des laufenden Jahres sind die für die gleichen 
Monate des Vorjahres gegenübergestellt. Man 
erkennt, daß durchweg eine zum Teil namhafte 
Steigerung, im ganzen um 78 140 J“, das sind 
37 v. H., gegen das Vorjahr stattgefunden hat, 
so daß sich ein Betriebsüberschuß für die ersten 
sechs Monate von rund 104 000 .¼“ ergibt, 
während in den neun Monaten des vorigen 
ersten Betriebsjahres (vom 1. April bis 31. De- 
zember 1911) im ganzen nur ein Betriebsüber- 
schuß von 60 790 J¼ ergielt worden war. Man 
wird hiernach, wenn in der JFolge keine Rück- 
schläge eintreten, vom laufenden Betriebsjahre 
ein wesentlich günstigeres Ergebnis von der 
Bahn erhoffen dürfen, als das vergangene Jahr 
gebracht hat. « 
*) Agl. „D. Kol. Bl.“ 1911, S. 793; 1912, S. 717. 
  
Togo. 
Die wirtschaftliche Entwicklung im Jahre 1911. 
Die Deutsche Togo-Gesellschaft sschickt 
ihrem Berichte über ihr Geschäftsjahr 1911, über 
den an anderer Stelle gesondert berichtet wird, 
eine Darstellung der Wirtschaftslage im Schus- 
gebiete Togo voraus. 
Danach war die Witterung im Jahre 1911 
an der Küste und in Mittel-Togo erheblich regen- 
ärmer als im Vorjahre. Insbesondere trat die 
große Trockenzeit recht scharf auf und dauerte 
ungewöhnlich lange, noch in das laufende Ge- 
schäftsjahr hinein. Erst im Juni und Juli 1912 
haben reichlichere Regenfälle die Besorgnisse zer- 
streut. Das in den Nachbarkolonien auftretende 
Gelbfieber konnte zwar im allgemeinen ferngehalten 
werden; der Gesundheitsstand war trotzdem 
nicht ganz befriedigend. Besonders die Pocken 
griffen zeitweise recht bedenklich um sich, so daß 
energische Maßnahmen der Regierung zu ihrer 
Bekämpfung notwendig wurden. Die Wirt- 
schaftslage kennzeichnet der Bericht mit den 
Worten: Rekordausfuhr an Olpalmerzengnissen. 
gänzlicher Ausfall der Maisausfuhr, vorüber- 
gehende Lebensmittelteuerung im Frühjahr 1912. 
Die Ausfuhr über die Seegrenze stieg bei Palm- 
kernen im Kalenderjahr 1911 von 8200 t im 
Vorjahre auf die noch nie dagewesene Ziffer von 
13 200 t, bei Palmöl von 3000 t auf nabe zu 
4000 t. Auch Baumwolle (517 t gegen 470½ t, 
Kakao (231t gegen 137 t) und Kopra (189 #rQ 
gegen 136 t) zeigen erfreulichen Fortschritt. Kaut- 
schuk hielt sich mit 142 t gegen 135 t auf gleicher 
Höhe. Mais dagegen ging infolge gänzlicher 
Mißernte von 3400 t auf 100 t zurück; im Früh--- 
jahr 1912 wurde sogar Mais von den Handels- 
firmen eingeführt. Der Gesamtwert der Ausfuhr, 
abgesehen von. 1350 000 „ Bargeld (1,4 Millionen 
Mark im Vorjahre), stellte sich im Kalenderjahre 
1911 auf 7970 000 gegen 5 814 000 .(7(7 
i. V. Im ersten Vierteljahre 1912 betrug die 
Ausfuhr ohne Geld 2,2 Millionen Mark gegen 
1,8 Millionen Mark in der gleichen Zeit des Vor- 
jahres. Die Einfuhr mit 9,6 Millionen Mark im 
Jahre 1911 gegen 10, 8 i. V. zeigt allerdings 
einen Rückgang; dieser erklärt sich aber durch die 
Mindereinfuhr von 200 000./ Bargeld und von 
1,2 Millionen Mark Eisenbahnmaterialien. Bleiben 
diese beiden Artikel in beiden Jahren unberück- 
sichtigt, so erhält man eine Steigerung von 7,6 
auf 7,8 Millionen Mark. Im ersten Vierteljahr 
1912 setzte sich diese Bewegung fort. Die Ein- 
fuhr (ohne Geld) belief sich auf 2,9 gegen 1.9 
Millionen Mark in dem gleichen Zeitraum des 
Vorjahres; daran sind allein Baumwollwaren mit 
860 000 A gegen 530 000 .“ beteiligt.
	        
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