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Vom Mai bis Oktober ist niemals so viel Regen
auf einmal gefallen, daß die Pflanzen wirklich dabon
profitieren konnten. Trotzdem weiden heute Schafe,
Pferde und Rinder auf Paspalum, das ohne Regenfall
im Frühjahr (September bis Okiober) gewachsen ist.
Die Tiere sind in gutem Futterzustande und werden
immer besser, und das Gras wächst auch immer besser
trotz der langen Dürreperiode. Das ist beste
Beweis für die Güte dieser Grassorte. Ob dt Gra
sich noch einen weiteren Monat halten wird, wenn 6
Dürre andauert, kann ich nicht sagen, aber heute ist
es noch in vorzüglichem Zustande. Diese Paspalum-
Weiden find, zwei, drei und vier Jahre alt.
Auf einer Koppel von 150 Acres, die bis Anfang
August iberhaam keine Vegetation zeigte, begannen
lleine Sprosse in Paspalum in der ersten Augtwa
hervorzusprießen und wurden gierig von den Schafe
gefressen. Auf diesem Felde weiden * seit über
einem Monat 100 Rinder außer den Schafen, und die
Tiere sowohl wie das Gras bessern sich von Tag
zu Tag
9s habe beobachtet, daß Phalaris Bulbosn täglich
1 Zoll ! 5 em) wächst, bis es 6 Zoll (15 cm) lang ist,
dann wächst es sehr langsam weiter. Darum lasse ich
die damit bestellten Weiden bald nach Beginn des
Wachstums von den Schafen abweiden. Es ist über-
haupt am besten, sie gar nicht in die Höhe wachsen
zu lassen.
Im Juni 1911 wurde ein Feld von 150 Acres
eingesät, und die Saat ging mit den September-Regen
gut auf. Im Januar war der Graswuchs schon so
üppig, daß ich 90 einjährige Kalben, 20 Kühe, 2 Mauke
tiere, 60 Foblensenin, 40 Ochsen und mehrere Ge-
brauchspferde darauf weiden lassen konnte. Die ge-
nannten Tiere weideten sechs Wochen nur auf diesem
Felde, und trotzdem kam das Gras in Samen. Das
heißt, 240 Stück Großvieh haben sechs Wochen auf
150 Acres mit nur vier Monate altem Grase geweidet
und waren nicht imstande, das Gras herunterzufressen.
Auf einem Stück Land von 300 Acres, das in
vier Koppeln von je 75 Acres eingeteilt ist, haben sich
00 Pferde, 92 Rinder und 840 Schafe aut genährt.
9 eine dieser 75 Acres großen n habe ich
1 Schafe hineingetrieben, nachdem die große Herde
gerausgenommen war. Diese fraßen dann dort vom
September bis Jonnar, und trotzdem wuchs das Gras
noch gut. Das Feld blieb dann bis zum 26. April
unbeweidet, und an diesem Tage wurden 492 Schafe
darauf gelassen, welche bis Mitte September dort
weideten. Ehe an dieser Stelle eine Dauergrosweide
angelegt wurde, hätte das Veld nicht ein Schaf p
Acre und Jahr ernähren lönnen. während jetzt 10 Sne
per Acre darauf leben könn
Phalaris Bulbosa gibt sen reichen Ertrag, daß man
von jeder dieibgen Pflanze in der Zeit vom März
bis November zweimal je ein Bündel Grünfutter
schneiden kann. Die Tiere fressen das Gras nicht so
gern wie andere Gräser, aber es ist doch ein ausge-
seichnetes Futtergras; man weidet es am besten ab,
obald die ersten Halme aus dem Boden heraussprießen,
und läßt es niemals in die Höhe wachsen, weil es die
Tiere nicht gerne nehmen, wenn es älter wird.)
Von einem 70 Acres großen Felde sind zwei
Drittel mit Tall tescue- Gras bestellt, der Rest mit
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P-
B
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1
·
*) Redner hatte einige zweijährige Pflanzen von
Fhalaris Bulbosa, die mit einem Ballen Erde ausge-
hoben und in Blechtöpfe gesetzt waren, mitgeHracht.
Die Pflanzen wiesen eine fast ungla e Bestockung
z Jede hatte wohl an 100 nnäherne 1 m hohe
alme.
Scheaf-Burnet und Cocksfsoot. Auf diesem Feld weideten
900 Schafe vom Mai bis Ende Juli des laufenden
Jahres und wurden ohne Beifutter fett. Der Boden
ist mittelgut und die Weide nur 15 Monate alt.
In einer 40 Acres großen Pferdekoppel, auf der
d46 anze Jahr Pferde geweidet eatten. wurden 458
5 den Winter hindurch gefütte
räser, die sich den 5*5 grün halten,
ain mit Erfolg als Fruscchtefen (Vorbrände)
Verwendung finden. Mischung von Jall fescue
(Riesenschwengel) und HPi#ets- -ngus Ocmalblätzeriger
gerich), in einem 60 m breiten Streifen rings um
ein Weidefeld ausgesät, gibt sicheren Schutz gegen ver-
—4 Grasfeuer. an spart auf diese Weise all-
hrlich die Arbeit, welche durch Anlage eines Vor-
brandes entsteht.
a#n Paspalum im Frühjahr mit Mais zu-
sammen auf neukultiviertem Lande einsäen. Wenn der
Mais 3 bis 5 Sack per Acre Ertrag bringt, bezahlt
er nicht nur die Aussaat des Grases, sondern auch die
notwendige Einzäiemng. Dieses System kann aber
nur bei Paspalum-Gras angewendet werden, weil nur
dieses mit sicherer Aussicht auf Erfolg im Frühjahr
gesät werden kann.
Es folate ein prnr voltrag über dasselbe Thema
von Herrn M. J. Joubert, einem Regierungssach-
verstähdigen. Er teilt die 9 in natürliche, Dauer-
und vorübergehende Weiden
Auf die natürlichen Beiden, welche die größten
Flächen des Landes bilden, müsse in erster Linie Rück-
sicht genommen werden. Die Gefahr, durch Überstocken
der Farmen bee, natürliche Weide zu ruinieren, sei
jedem Farmer annt, und er wolle hierüber nicht
mehr sprechen, sendern nur darauf hinweisen, daß es
richtig sei, nicht zu viel, aber ausgesucht gutes Vieh
zu halten und das Beld in eine genügende Anzahl
Koppeln einzuteilen.
Eine Dauerweide, welche ihrem Zweck entsprechen
solle, müsse ein ausreichendes Grünfutter im Spät-
sommer, Winter und zeitigen Frühjahr liefern. Dauer-
weiden müssen auch bei niedrigerer Temperatur wachsen
können und widerstandsfähig gegen Trockenheit sein.
mnd, welches mit Dauerweiden oder vor-
übergehenden Weiden eingesät werden solle, müsse
spätestens nach den ersten Regen gepflügt und von
Zeit zu Zeit geeggt werden. Man le möglichst im
ersten Jahre kein Vieh auf die neuen Weiden bringen,
sondern das Gras solle zu Hen geschnitten werden,
und zwar so zeitig, daß es mit kräftigem Wuchs in
den Winter hineingehe. Nach seber Ernte oder nach
jedeswoligem Abweiden sei kräftiges Eggen angebracht.
r Vortragende gibt vrrshibet Grasmischungen
an, de- er für besonders geeignet für Dauerweiden
hält, z. B. für Distrikte mit über 25 Zoll (750 mm)
Regenfall:
Phalaris bulbosa Slbe
Festuca gigante -
Dactylus glomeraaa 2 -
Plantago lanceolata. 4=
Onobrychis sativa -
2
wozu man * einige lbe Luzerne nehme.
Auf brackigem #e#en empfehle sich die Aussaat
von Salzbüschen. Der Oldman-Salzbusch (Artiplex
nemulario) sei der beste.
o der Regenfall sehr gering sei, könne man
nicht viel von Dauerweiden erhoffen; in solchen Di-
strikten solle man den Boden mindestens ein halbes
Jahr vor der Einsaat brachen und nach dem Trocken-
farmprinzip behandeln. Her sei es am besten, Roggen
und Raps anzubauen. iese Pflanzen seien wider-