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Reservefunkenstation in der Taulilniederung be-
stimmte Installation wurde sofort auf das Last-
auto verpackt und am 10. September über
Herbertshöhe nach Toma gebracht. Hier wurden
alsbald Anstellungen getroffen, um den weiteren
Transport mit Ochsenwagen bis zum Platz B zu
bewerkstelligen. Beim späteren Montieren der
Anlage zeigte es sich jedoch, daß an dem Empfangs-
apparat der Summer fehlte und daß kein einziger
Detektor vorhanden war.
Die Verteilung der bewaffneten Macht war
folgende:
In Bitapaka lagen der Hauptmann der Re-
serve Wuchert und der Leutnant der Reserve
Kempf mit etwa 10 weißen und 75 farbigen
Polizeisoldaten. Auf dem Wege von Bitapaka nach
Kabakaul waren an zwei Stellen kurze Schützen-
gräben hergestellt. Auch waren einige Landminen
gelegt.
In Tobera zwischen Bitapaka und Toma war
eine Relaisstation mit zwei weißen und einigen
farbigen Soldaten eingerichtet.
In Herbertshöhe lagen der Oberleutnant
Maier, der Oberleutnant der Reserve Katzer,
der Leutnant der Reserve Paetsch mit dem Gros
der bewaffneten Macht, nämlich 10 bis 12 weißen
und 140 farbigen Soldaten.
In der wesleyanischen Missionsstation Ralu-
ana lag ein kleiner Beobachtungsposten unter dem
Leutnant der Reserve von Maessenhausen.
Auf der katholischen Missionsstation Wuna-
didir lag ein Beobachtungsposten von
8 Weißen.
In Toma befand sich der Leutnant der Re-
serve von Blumenthal mit einigen farbigen
Soldaten.
Der Befehlshaber der bewaffneten Macht,
Rittmeister von Klewitz, lag mit dem Leutnant
der Reserve Fiebig und etwa 6 weißen und
20 farbigen Soldaten in Paparatawa, 10 Mi-
nuten vor Toma.
Die weißen Angehörigen der bewaffneten
Macht waren voll von frischem Mut und Unter-
nehmungsgeist. Indessen zeigte sich, daß die in
allen Berufs= und Rangklassen des Zivillebens
strhenden Personen des Beurlaubtenstandes auch
bei der größten Opferfrendigkeit des einzelnen für
sich allein als bewaffnete Macht kaum verwendet
werden können, wenn es an festgefügten Kadres
für ihre militärische Einreihung fehlt.
Der Angriff der australischen Flotte.
Am 11. September um 4¼ Uhr früh kam
von Rabaul die telephonische Meldung, daß zwei
Torpedoboote in den Hafen eingelaufen und
wieder ausgelaufen seien. Bald folgte die austra-
lische Flotte, der Dreadnonght „Australia“, die
Kreuzer „Melbourne“, „Sydncy“ und „Encounter“,
das Kanonenboot „Protector"“, zwei Unterseeboote
und vier Torpedobootszerstörer, außerdem kamen
im Laufe des Tages ein riesiges Truppentransport-
schiff, die „Berrima“ mit einer Brigade austra-
lischer Milizsoldaten an Bord, ein Lazarettschiff
und mehrere Kohlendampfer, im ganzen 14 Schiffe.
Ich ließ telephonisch die Funkentelegraphenstation
Bitapaka und den Rittmeister von Klewitz benach-
richtigen. Letzterer erschien alsbald in Toma und
übernahm die Leitung der militärischen Aktionen.
Ich beschränke mich hier auf eine Darstellung
der Ereignisse im allgemeinen, wobei auch nach-
trägliche Mitteilungen von britischer Seite ver-
wendet worden sind.
Gegen 7 Uhr morgens landete ein britischer
Kreuzer Matrosen in Herbertshöhe, welche die
britische Flagge hißten. Der Postbeamte hatte
beim Landen der Matrosen die Telephone in
Herbertshöhe zerstört. Gegen 9 Uhr kam indes
von einer anderen Stelle der Küste über Tobera-
die telephonische Meldung, der britische Admiral
habe schriftlich ein Ultimatum gestellt, welches
durch Boten heraufgesandt werde. Er erwarte
Antwort bis 3½ Uhr nachmittags. Inzwischen
rangierten sich die Kriegsschiffe vor Herbertshöhe
und Rabaul. Man war, wie britische Stabs-
offiziere mir nachträglich mitgeteilt haben, damals
über die Lage der Funkenstation und das ganze
Gelände nur so weit orientiert, daß man wußte,
daß die Funkentelegraphenstation Bitapaka
35 Meilen von Rabaul und 5 Meilen inlands
belegen sei. Alsbald kam die telephonische Meldung
von Bitapaka nach Toma, daß in Kabakaul
bereits geschossen werde. Ein Torpedoboots-
zerstörer hatte in Kabakaul einen Offizier und
25 Mann gelandet, welche die Weisung hatten,
landeinwärts zu marschieren, Bitapaka zu suchen
und die Funkentelegraphenstation zu besetzen. Sie
wurden nach dem Landen beim Vormarsch von
farbigen Patrouillen beschossen. Die Abteilung
Bitapaka war nämlich inzwischen mit dem Last-
automobil der Gesellschaft für drahtlose Telegraphie
in der Richtung nach Kabakaul ausgerückt und
hatte die Patronillen vorgeschickt. Die britische
Spitze wußte nun, daß sie auf dem rechten Wege
war. Sie signalisierte sofort um Verstärkung, und
die britischen Kriegsschiffe landeten alsbald in
Kabakaul noch zwei Abteilungen von je 80 Mann
und eine Abteilung von 200 Mann mit Maxims
und Gatlings. Diesen Mannschaften hat der
britische Admiral bereits nachrufen lassen: --Do
not walk over the road, it is mined and
trenched.= Unsere Maßnahmen waren also
sofort verraten worden.
Gleichzeitig mit der ersten Landung in Kaba-
kaul war eine Abteilung von 30 Mann in