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der Einfahrt des Flusses an der Innenbarre
und an den Einmündungen der verschiedenen
Wasserläufe in den Hauptstrom gelegt. Weiter
wurde die Einfahrt an der Außenbarre durch
Versenken einer Anzahl Dampfer gesperrt.
Von den in Duala vereinigten etwa 300 deut-
schen Männern wurden aus Mangel an Munition
und Gewehren etwa nur 80 zum militärischen Dienst
bei der Schutztruppe eingezogen. Das Regierungs-
hospital wurde nach dem Ortsteil Deido verlegt, auch
die Frauen und Kinder wurden dort in der katho-
lischen Kirche und sonstigen massiven Häusern zum
Schutz vor etwaiger Beschießung untergebracht. In
Neu-Bell wurde ein Verbandplatz eingerichtet. Die
Verproviantierung der Bewohner Dualas wurde
organisiert, indem der in den Faktoreien lagernde
Proviant aufgekauft und in einem Hauptlager im
Innern aufgestapelt wurde. Von dort wurden
periodisch Proviantsendungen an das in Duala
errichtete Proviantamt befördert, wo der Proviant
nach besonderen Bestimmungen an die Weißen
ausgegeben wurde. Auch sonst waren Bestim-
mungen zur Sicherheit der Stadt getroffen, im
besonderen solche über Alarm sowie über Ver-
bot der Bewegung der Duala, von denen einzelne
dem Feind bei seiner ersten Landung in Victoria und
seinen senstigen Bewegungen im Kamerunästuarium
Führerdienste geleistet hatten. Es mußten auch
am 15. September sechs Schwarze hingerichtet
werden, weil sie in der Stadt im Ortsteil Akwa ge-
plündert und, als ein Beamter sie daran hinderte,
diesen tätlich angegriffen hatten. Die Duala im
Ortsteil Deido, wo die Frauen und Kinder unter-
gebracht waren, mußten diesen räumen, da man
ihnen ebenfalls nicht trauen konnte; sie zogen zu
einem großen Teil in die Neusiedlung.
Inzwischen wurde am 1. September zum
erstenmal ein englisches Kriegsschiff zwischen Fer-
nando Po und Duala gesichtet. Am 9. September
erschienen drei englische Kriegsschiffe an der
Kamerunmündung, von denen eines auf den
Regierungsdampfer „Herzogin Elisabeth“, der in
voller Fahrt in den Hafen lief, ohne Erfolg
feuerte. Das Kanonenboot „Dwarf“ kam, um
zu loten, am 10. September an die Barre heran,
an der die Dampfer versenkt worden waren.
Am 11. September ging es über diese Stelle
hinweg und eröffnete das Feuer auf Duala, das
etwa 15 Minuten dauerte, aber keinen Schaden
anrichtete. Das Schiff mußte sich dann, von unseren,
am Hoffmannsweg aufgestellten Geschützen getroffen,
zurückziehen. Am 13. Septembererschien die „Dwarf"
wieder an der Sperre, nachdem in den beiden
vorhergehenden Nächten die in der Manokabucht
liegende „Cumberland“ durch eine von uns ent-
sprechend ausgerüstete Barkasse vergeblich an-
gegriffen worden war; Mondschein und englische
Wachtboote hatten den Erfolg vereitelt. In den
folgenden Tagen lagen der „Dwarf“ und der „Joy“
an der Sperre, ohne sie zu überfahren. Am 15. Sep-
tember erfolgte eine Minenexplosion in der Mitte
des Flusses auf der Höhe des Ortsteils Bonaberi,
wobei ein Leichter mit der an Minen arbeitenden
Besatzung von je vier Deutschen und Schwarzen
zugrunde ging.
In der Nacht vom 17. zum 18. September
versuchte man mit unserer anderen Barkasse
einen zweiten Angriff auf die „Cumberland"“.
Ehe das Torpedo abgeschossen werden konnte,
hatten die Verteidiger uns bemerkt und durch
Schießen die Besatzung gezwungen, ins Wasser
zu springen und sich gefangen nehmen zu lassen.
Zu dieser Zeit ist auch der Regierungsdampfer
„Nachtigal“ in den Krieks des Kamernnästuars
vernichtet worden. Darüber gibt wiederum ein
Privatbericht nähere Einzelheiten:
Aus Missellelo waren Herr Kahmke und
ich zur Schutztruppe eingezogen, um als Führer
unserer Barkasse „Prinz Udo“, die von der Re-
gierung für Kriegszwecke gechartert war, zu dienen.
Wir waren der „Nachtigal“ als Depeschen= und
Aufklärungsboot beigegeben und versahen auch
gleichzeitig den Vorpostendienst. „Prinz Udo“
hatte am 13. September sein erstes Gefecht zu
bestehen gegen eine große englische Barkasse — an-
scheinend ein umgebautes Torpedoboot — mit
30 Mann Besatzung und armiert mit Revolver-
kanone und Maschinengewehr. Wir mußten uns
natürlich zurückziehen, da nur wir beide und ein
schwarzer Soldat an Bord waren, hatten aber das
Vergnügen, die feindliche Barkasse, die andauernd
auf uns schoß, in einen Hinterhalt zu locken, wo
die „Nachtigal“ verankert lag. Von dieser wurde
nun der Kampf aufgenommen, und wir beteiligten
uns mit unseren Gewehren daran. Leider haben
wir keinen sichtbaren Erfolg zu verzeichnen gehabt,
so daß uns die sehr schnell fahrende Barkasse
entkam unter dem Schutze des Feuers des „Dwarf“,
der mittlerweile auch erschienen war.
Am 16. September des Nachts wurde der
„Nachtigal“ von dem „Dwarf“ in einem Kriek
bei Tiko aufgelauert; sie versuchte vergeblich, die
„Dwarf“ zu rammen, wurde in Brand geschossen
und sank. Von der Besatzung (12 Weiße und
etwa 20 Neger) sind nur wenige Personen gerettet
worden. Wir wurden von einer englischen Barkasse
verfolgt, konnten uns aber in den Hafen von Tiko
retten und die Barkasse in Sicherheit bringen.
Diese blieb noch bis zum 28. September zur
Verfügung des Hafenkommandos Tiko und wurde
später in Missellele demontiert.
Am 23. September haben dann „Dwarf“,
„Jvy“ und mehrere kleine Pinassen die Sperre