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sowie an der Südostgrenze ereignet haben sollen,
zu melden wissen.
Am 3. und 7. März fanden am Victoria-
See kleinere Gefechte statt, in denen feindliche
Landungsversuche abgeschlagen wurden. Bei einer
Erkundungsfahrt am 6. März wurde der kleine
Dampfer „Muansa“, der — wie aus früheren
Meldungen bekannt — seinerzeit den 600 t# großen
englischen Dampfer „Sybill“" schwer beschädigt und
zur Flucht gezwungen hatte, von stark armierten
englischen Fahrzeugen bei der Insel Ukerewe an-
gegriffen und von seinem Führer auf den Strand
gesetzt. Weitere feindliche Annäherungsversuche
wurden abgewehrt. Diesen Vorgang gibt der
amtliche englische Bericht wie folgt wieder:
„Am 5. März griff= Winifred(ein Schwester-
schiff der Sybill-) auf dem Victoria-See im
Speke-Golf den armierten deutschen Schlepper
:. Muansa- an. Das deutsche Schiff wurde bei
Rusene auf den Strand gesetzt und durch Geschütz-
feuer vollständig unbrauchbar gemacht. Ein
Leichter, früher Eigentum der Ugandabahn, der
mit Reis beladen von dem deutschen Dampfer
geschleppt wurde, wurde in Brand geschossen.
Winifred" selbst erlitt weder Beschädigungen
noch Verluste."
In der deutschen Meldung ist von der an-
geblichen Zerstörung der „Muansa“ nichts gesagt.
Da vielmehr die feindlichen Annäherungsversuche
abgewiesen wurden, muß vorläufig angenommen
werden, daß der Dampfer noch intakt ist, und es
bleibt zu hoffen, daß er wieder abgeschleppt
werden konnte. Hierauf läßt wenigstens eine
andere englische Meldung, die den Vorgang aller-
dings auf den 11. März verlegt, schließen, in der
es heißt, daß es dem Feinde gelungen sei, das
Schiff wieder flott zu machen.
Bei dieser Gelegenheit sei noch erwähnt, daß
der englische Dampfer „Sybill“ anfangs No-
vember v. Is. bei der Halbinsel Madjita, nord-
östlich der Insel Ukerewe, gestrandet aufgefunden
und von unseren Truppen zerstört worden ist.
Letztere hatten dieses Werk anscheinend nach eng-
lischen Begriffen nicht gründlich genug besorgt;
denn nach einem amtlichen englischen Bericht
wurde zwischen dem 5. und 22. Mai d. J. u. a.
auch eine Expedition von Karunga (englische
Station nördlich Schirati) aus entsandt, „um den
Dampfer -Sybill= zu zerstören, der anfangs des
Krieges bereits lahm gelegt war."“
Am 23. März erschien dann vor der Station
Muansa ein englischer armierter Dampfer, der
aber auf 3200 m von unserer Artillerie unter
Feuer genommen wurde und, nachdem er einen
Treffer auf das Vorderdeck und einen auf das
Steuer erhalten hatte, wieder abfuhr, während
sein eigenes Feuer wirkungslos war.
Zu Lande kam es am 9. März östlich der
Station Schirati anscheinend in der Landschaft
Utegi, südöstlich des an der Grenze gelegenen
Ortes Jkoma, zu einem Gefecht zwischen deutschen
und englischen Streitkräften, über dessen Verlauf
nur die nachstehende kurze aber klare amtliche
deutsche Meldung vorliegt:
„9. März hatte Abteilung von Haxthausen
Gefecht mit starkem Gegner östlich Schirati,
darunter eine englische Europäerkompagnie mit
Maschinengewehren und Geschützen. Feind teil-
weise aus Stellung vertrieben, ging nach
elfstündigem Gefecht zurück. Bei uns ein
Europäer tot, zwei vermißt, zwei leicht verwundet.“
Hiermit vergleiche man folgenden amtlichen
englischen Bericht:
„Ende Februar wurde bekannt, daß eine
deutsche Abteilung von ungefähr dreihundert
Askari einschließlich einer großen Zahl Europäer
unter Führung des Hauptmanns Haxthausen
nach Norden vorrücke, um ins britische Karunga-
gebiet einzufallen, das östlich vom Victoria-
Nyanza liegt. Eine kleine Abteilung unter Oberst-
leutnant Hickson mit etwas Artillerie und be-
rittenen Aufklärungstruppen wurde ihnen ent-
gegengeschickt. Unsere Truppen kamen mit einem
Teil des Feindes in Fühlung, der sich zurückzog.
Unser Vormarsch auf den Marafluß wurde fort-
gesetzt, wo der Feind sich konzentriert hatte. Am
3. März trafen wir auf die gesamte Streitmacht
Haxthausens. Ein scharfer Kampf entspann sich.
Die Deutschen leisteten tapferen Widerstand, aber
nach stundenlangem Kampf, der oft zum Hand-
gemenge ausartete, gaben sie nach und zogen sich,
gedeckt durch dichtes Buschwerk, unter dem Schutze
der Dunkelheit zurück. Aufklärer brachten am
nächsten Morgen die Nachricht, daß der Feind
sich auf die Südseite des Maraflusses zurück-
gezogen hatte. Nach Berichten von Eingeborenen
waren seine Truppen desorganisiert und demo-
ralisiert. Seine Offensive war vollkommen ge-
brochen, und wir zogen uns zurück."
Der in Britisch-Ostafrika erscheinende = East
African Standard= vom 20. März brachte darüber
einen Bericht, in dem noch erwähnt wird, daß
die Deutschen sich nach verzweifeltem Kampfe mit
einem Verlust von acht Europäern und vielen
Askari an Toten zurückgezogen hätten. Hinzu-
gefügt wird auch, daß der englische Erfolg augen-
scheinlich von weitreichender Bedeutung sei und
zur Folge haben dürfte, daß den Plünderungen
der südlich Kisii — also auf englischem Gebiet —
wohnenden Eingeborenen sowie den weiteren Uber-