Full text: Deutsches Kolonialblatt. XXVII. Jahrgang, 1916. (27)

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Am 26. November 1888 erteilte er 
an van Eetvelde folgende eigenhändige 
Weisung: 
k) „Je désire due vous répondiez par Eerit 
au Ministre d'Allemagne afin due des pièces 
officielles constatent bien la situation. (Celd 
ne doit pas trop percer mais voiler le but que 
je poursuis.) Ci- joint le projet de réponse à 
faire au Ministre d’Allemagne. Veuillez l'exa- 
miner avec le Baron Lambermont et M. Banning 
et me faire part des observations Cventuelles 
de ces Messieurs et des vötres. Je suppese 
du’'il n'y en aura pas beaucoup. II y aura 
des négociations à commencer de suite aveec 
les Français et les Portugais. Je pense due 
le mieux sera due vous en chargerez les 
Ministres Belges à Paris et Lisbonne et qdue 
vous en avertissiez M. Bourée et M. E 
(Name unleserlich.)“ 
Das Endergebnis dieser königlichen Anweisung 
war die kongostaatliche Note an den deut- 
schen Gesandten von Alvensleben vom 
30. November 1888, die unter Nr. 42 auf 
S. 66 bis 68 des deutschen Weißbuches, das dem 
Reichstag in der Session 1888/89 als 4. Teil 
vorgelegt wurde, zum Abdruck gebracht ist. 
1!) Diese Note führte zunächst in vorsichtiger 
Weise nochmals den Inhalt der oben unter i#) er- 
wähnten, ohne Datum und Unterschrift über- 
reichten deutschen Note ausführlich an. Der Punkt, 
auf den es dem König aber besonders ankam, 
die Zustimmung Deutschlands zu der von ihm 
geplanten Besetzung des Bahr el Ghazal-Gebietes 
schwarz auf weiß nochmals bestätigt zu erhalten, 
wurde vorsichtig in etwas unklare Worte ge- 
kleidet, wohl um in Paris und London keinen 
Verdacht zu erregen. Der betreffende Passus 
lautet in dem Weißbuch (S. 67) wie folgt: 
„Der zweite Punkt (nämlich die vom Kongo- 
staat auf den deutschen Wunsch hin zu ergreifen- 
den energischen Maßregeln zur Unterdrückung der 
Ausführung von Sklaven durch das Gebiet der 
großen Seen nach der Ostküste und durch das 
Bahr el Ghazal-Gebiet nach dem Sudan) wird 
ebensowenig von der Regierung des Kongostaates 
aus den Augen gelassen werden. Es sind Maß- 
regeln in der Ausführung begriffen, um die Okku- 
pation der Punkte zu sichern, deren Besitz zur 
Erreichung des von der Kaiserlichen Regierung 
bezeichneten Zweckes unerläßlich erscheint.“ 
In geschickter Weise wurde diese Note auch 
noch dazu benutzt, das Wohlwollen der deutschen 
Regierung bei den Truppenanwerbungen, die der 
Kongostaat zur Durchführung seiner zivilisatorischen 
Ausgaben außerhalb seines eigenen Gebietes vor- 
  
läufig noch nötig habe, zu erbitten und zu fordern, 
daß diese Anwerbungen, soweit Deutsch-Ostafrika 
in Deraacht komme, nicht gestört noch behindert 
würden. 
Wenn etwas geeignet wäre, die wahren Ab- 
sichten und Ziele des Königs bei diesem Noten- 
austausch in ein helles Licht zu rücken, so ist es 
der nachfolgende = Rapport de M.I’Administrateur 
Général au Roi en date du 5 décembre 1888“. 
Der deutsche Gesandte von Alvensleben war von 
seiner Regierung beauftragt-worden, mit der 
Kongoregierung über die Erlaubnis zum Abdruck 
der van Eetveldeschen Note vom 30. November 
1888 (s. unter I) in dem dem Reichstag vorzu- 
legenden Weißbuch zu verhandeln. Der König 
hatte diese Erlaubnis zunächst nur unter der Be- 
dingung einiger Auslassungen und Abänderungen 
des Textes gewähren wollen. Bei der Eile, die 
die deutsche Regierung schließlich in dieser An- 
gelegenheit hinsichtlich der endgültigen Ent- 
schließung der Kongoregierung forderte, sah sich 
van Eetvelde genötigt, in der Sache auf seine 
eigene Verantwortung zu handeln, da die Zu- 
stimmung des Königs in später Nachtstunde für 
ihn nicht mehr zu erlangen war. 
m) Rapport. 
Le Ministre d'’Allemagne est venu me trouver 
hier soir à 10 heures. II avait rendu compte 
par le télegraphe à son Gouvernement de notre 
entretien de l’après- midi, il venait en réponse, 
de recevoir de Berlin un télégramme lui en- 
joignant de demander l’autorisation de publier 
ma lettre de suite dans le texte original. Les 
documents doivent étre imprimés aujourd’hui 
et soumis immédiatement au Reichstag. 
Le Ministre Gtait fort embarrassé, moi-meme 
I’Stais placèé devant l’alternative de faire Cchouer 
la publication et de mécontenter le Gouv. 
allemand ou d'assumer la responsabilité 
GSw’unc réponse due je n'avais pas le temps de 
demander à Votre Majesté. La publicite à 
donner au mandat due l’Allemagne vient de 
confier au Roi dans le Bahr el Gazal consti- 
tuant le principaleavantage diplomatiquc 
de cette affaire, jiai cru pouvoir prendre sur 
moi d'autoriser la publication immédiate et 
intéegrale de ma letitre. Les changements duc 
le Roi avait désiré y introduire, tendaient 
Gvidemment à faciliter le suceos de nos négocia- 
tions à Paris, comme cependant, nous enta- 
mons ces négociations beaucoup plus pour 
plaire à I'Allemagne duc pour yF’ trouver un 
succès, il ne semble pas due nous avons, à 
les faire réussir, un intéret aussi considérable, 
du'à montrer le röle humanitaire de I’Etat du 
Congo aux yeux de I’Europe. Telles sont les
	        
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