Full text: Deutsches Kolonialblatt. XXVII. Jahrgang, 1916. (27)

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Question. Le Gouvernement britannique fut 
inlormé due le Roi Léopold se sentait forcs 
V acquiescer, à moins due le dit Gouvernement 
britannique füt prét à assumer la responsa- 
bilite de son refus. Le Ministre de Sa Majesté 
a Brugelles communiqua, le 13 acüt, la déei- 
sion de son Gouvernement à M. van Eetvelde 
dans les termes suivants: 
„Le Gouvernement de Sa Majesté ne se 
Croit pas appelé à s'opposer uu désir du Roi 
de signer I’arrangement avec le Gouvernement 
français, car il n’a pas pris part aux négocia- 
tions dui ont été6 conduites entre la France et 
I1 Etat Indépendant, et il ne peut forcer le Gou- 
vernement congolais à occuper les territoires 
loués à celui-ei par Farrangement du 12 mai.“ 
Sir F. Plunkett, 
I’entretien, ajoute: 
dans son rapport sur 
„#Je priai Son Excellence de noter que cela 
’impliquait en rien une approbation ou une 
(ésapprobation de l’arrangement franco-congo- 
lais de la part du Gouvernement de Sa Ma- 
jesté, et due cela ne préjugenait aucunement la 
ligne de conduite due Ssuivrait à Tavenir 
I’Angleterre vis-à-vis soit de la France, socit 
du Congo. 
Son Excellence demanda: Cela veut simple--- 
ment dire due nous pouvons signer cet 
arrangement averc la France sans risquer de 
nous brouiller avec I’Angleterre? 
Je rôpondis: Oui.“ 
Aucune autre communication ne fut kaite 
à ce sujet et aucune notification officielle ne 
fut donnée au Gouvernement britannique de 
I’acceptation, par le Roi Léopold, des condi- 
tions demandées par la France. 
Die Denkschrift kommt dann nochmals darauf 
zurück, daß der verstümmelte und ruhende Pacht- 
vertrag — ruhend deshalb, weil der König wegen 
der Besetzung des Pachtgebietes durch die Der- 
wische von 1894 bis 1899 von dem Vertrag gar 
keinen Gebrauch habe machen können — dem 
König kein Recht verliehen habe, das Gebiet an 
Gesellschaften, deren Befugnisse ganz ungenügend 
festgelegt seien, weiter zu verpachten und seine 
Bewohner der Gnade dieser Gesellschaften aus- 
zuliefern. Frankreich habe 1894 den wesent- 
lichsten Teil des Abkommens vernichtet, das Vor- 
gehen Deutschlands habe England des einzigen 
Vorteiles, den der Kongostaat in dem Vertrag 
ihm geboten habe, beraubt. Wenn der König 
sich auf den Standpunkt stelle, daß im Falle des 
Hinfälligwerdens des Pachtvertrages der Zustand 
wieder Platz greife, wie er vor dem Abkommen 
von 1894 bestanden habe, so übersehe er, daß 
  
dann auch Großbritannien von jeder Verpflich= 
tung befreit werde, die Grenzen des Kongo- 
staates in dem Umfange, wie das Abkommen sie 
bezeichne, anzuerkennen und daß damit alle auf 
sie bezüglichen Streitfragen wieder aufleben 
würden.“ 
Auf dieses Memorandum ankwortete der 
Kongostaat am 21. Februar 1901 in einer 
Gegenschrift. Sie bestritt, daß das Arrangement 
vom 12. Mai 1894 einen „inchoate and im- 
perfect contraect“ darstelle. Es gleiche durchaus 
den von England mit China abgeschlossenen Pacht- 
verträgen. Um zu beweisen, daß der König sehr 
wohl berechtigt gewesen sei, Unterverpachtungen 
vorzunehmen, wurde auf die zwischen dem Sultan 
von Zanzibar mit der B. East Afriea Co. und 
der Deutsch-Ostafrikanischen Gesellschaft abge- 
schlossenen Verträge verwiesen, ferner auf die von 
der britischen Regierung der B. E. A. Co. und 
der B. South Africa Co. erteilten Charter, die 
diesen Gesellschaften das Recht erteilte „to make 
concessions of mining forestal and other rights“. 
Nach weiteren Ausführungen knüpfte die Gegen- 
schrift zum Schluß an eine Bemerkung des briti- 
schen Memorandums an, die ganz beiläufig be- 
sagte, daß diese Pacht ein Vertrag sei „susceptible 
of being developed by mutual agreement into 
a workable arrangement". 
Diese von England unter der Hand gebotene 
Notbrücke betrat der Kongostaat. Von Januar 
1902 bis Ende 1903 wurden zwischen beiden 
Parteien Verhandlungen gepflogen, um das Ab- 
kommen von 1894 den veränderten Verhältnissen 
entsprechend umzugestalten“). 
Der leitende Gesichtspunkt für England 
wenigstens war hierbei der, denjenigen Teil des 
Pachtgebietes, der nur für die Lebensdaner des 
Königs gewährt war, also die Lado-Enklave, 
ganz verschwinden zu lassen und denjenigen Teil, 
der für die Dauer des Kongostaates bzw. der 
belgischen Kongokolonie und des Bestehens der 
coburgischen Dynastie in Belgien verpachtet war, 
*/r Natürlich wurden die verschiedenen Standpunkte 
von den Parteien auch in der Tagespresse eifrig ver- 
fochten. So war in der Morning Post vom 10. April 
1903 ein heftiger Artikel gegen den König in der Lado- 
frage erschienen, dem schleunigst entgegenzutreten Leo- 
vold für geboten hielt. Nun hatte man einen englischen 
Schriststeller Demetrius C. Boulger zur Han, der außer 
einer „Ilistorr of China“, „The Ieife Gordon“" etc. 
1808 auch ein wertloses Vuch „The — State or 
the Growth of Civilisastion in Central Africa“ wohl 
mit Unterstützung von Brüssel hatte erscheinen lassen. 
r. Boulger wurde veranlaßt, unter seinem Namen 
eine vom König geprüfte und korrigierte Antwort in 
derselben Zeitung am 9. Mai erscheinen zu lassen. 
Dazu schreibt Leopold an Cuvelier: „Veuillen en fnirc 
compte ct expé#dier de suite ln ré Fplique à M. Bouler 
en lui puyant ses frais“.
	        
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