unter Sergeant Gruber griff darauf nach einer
weit ausgeholten Umgehung über Djuse die
feindlichen Reserven bei Mwöng überraschend
an; ein gleichzeitiger Angriff auf die Haupt-
stellung am Mwoa erzwang die Räumung der-
selben nach kurzem Gefecht. Der unermüdlich
verfolgte Feind wurde, nachdem ihm am 21.
und 24. bei Alop und Malen weitere Schlappen
beigebracht waren, über den Dscha geworfen.
Am oberen Dscha wurde am 4. August ein
von zwei französischen Kompagnien auf die
deutsche Stellung bei Akoa erfolgter Angriff
abgewiesen. Doch zog sich ihre Besatzung am
Nachmittage auf Madju zurück, da sie durch die
von Lomie über Adjela herangezogenen feind-
lichen Verstärkungen im Rücken bedroht wurde.
Im Verlauf weiterer Gefechte am 5. und 6.
machte sich bei den deutschen Truppen Munitions=
mangel bemerkbar, so daß der Rückzug fortgesetzt
werden mußte. Am 30. August standen die
Deutschen bei Nkolinjenge an der südlich des
Nijong von Akoa nach Sangmelima führenden
Straße. Hier wurden sie am nächsten Tage von
den Franzosen angegriffen, warfen jedoch den
Gegner zurück. Am nächsten Tage stieß ein zur
Erkundung vorgesandter Halbzug bei Buantum-
Etschni auf starke feindliche Kräfte, die Tags
zuvor dort eingetroffen waren und sich ver-
schanzten. Sie wurden von den inzwischen
herbeigeeilten deutschen Hauptkräften sofort an-
gegriffen und auf eine rückwärtige Stellung
zurückgeworfen. Auch diese wurde darauf an-
gegriffen. Zwar gelang es dem Gegner, den
Angriff unserer Truppen abzuweisen, doch
räumte er die Stellung unter Zurücklassung zahl-
reicher Ausrüstungsstücke, Bekleidung und Mu-
nition. Reiche Beute wurde auch auf der sofort
eingeleiteten Verfolgung gemacht. Bis Madju
wurden die Franzosen zurückgedrängt.
Von Kampo bis zum oberen Dscha war somit
der mit so starken Kräften angesetzte Angriff eng-
lischer und französischer Kräfte völlig gescheitert.
Auf der ganzen über 400 km langen Süd= und
Südostfront hatten die an Zahl weit schwächeren
deutschen Truppen ihre Stellungen siegreich be-
hauptet!
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*
Im Osten war es Ende August der Abtei-
lung des Leutnant d. Res. Litter gelungen, den
auf der südlich des Niong von Abong-Mbang
nach Akonolinge führenden Straße vordringenden
Gegner wieder bis Mbidalong (etwa 18km westlich
Abong-Mbang) zurückzuwerfen. Nach weiteren
Gefechten wurde der Feind zunächst bis Nsog
und Anfang Oktober bis hinter die Nguoschie-
Sümpfe hart westlich Abong-Mbang zurückgedrängt.
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Auch auf dem nördlich des Njong nach Ako-
nolinga führenden Wege, der Telefonstraße,
waren die Franzosen Ende September bis nahe
an Abong-Mbang wieder zurückgetrieben. Nach
Patrouillengefechten zwischen Angusu und Se-
nanga am 12. August hatten die deutschen auf
das östliche Ajong-Ufer vorgeschobeuen Sicherungen
bis Bombela am AMjong zurückgezogen werden
müssen. Französische Truppen standen bei Guele-
Kambo. Am 30. August wurden diese jedoch
durch die Abteilung des Leutnants d. Res. Brett-
hauer zur Räumung des Ortes gezwungen. In
weiteren Gefechten am 3. September am Sunsame-
Flußöstlich Guele-Kambo, wo ein deutscher Zug eine
erhebliche feindliche Ubermacht schlug, und am
18. bei Sole und Nanga wurde der Feind bis
hinter NRdia 9 km nordwestlich Abong-Mbang zu-
rückgeworfen. Nach Abweisung feindlicher Vor-
stöße wurden hier am 21. September zwei feind-
liche Stellungen gestürmt und der Gegner noch
näher an Abong-Mbang zurückgedrängt. Die
durch Privatnachricht gemeldete Wiederbesetzung
von Abong-Mbang hatte in dem letzten amtlichen
Bericht eine Bestätigung noch nicht gefunden.
Auf der Straße Dume —Gele-Menduka
war die 6. Kompagnie Ende Juli bis zum Ajong
zurückgedrängt, der Feind bis Okang gefolgt.
Seine am 15. August unternommenen Angriffe
auf Gele-Menduka wurden abgewiesen. Am
21. August hatten feindliche Patronillen die Ajong-
Übergänge erkundet; zwei Tage später versuchten
die Franzosen vergeblich, den Fluß zu über-
schreiten. Kurz darauf, am 23. August, griffen
die deutschen Truppen die Franzosen umfassend
an und schlugen sie völlig. Die Verluste des
Feindes in diesem Kampfe waren erheblich; er
verlor an Toten einen weißen Sergeanten und 14
Farbige, an Gefangenen einen weißen Feldwebel
und drei Farbige. Auch die Zahl der Verwundeten
soll groß gewesen sein. Außer einem bei Nola-
genommenen Maschinengewehr mit Zubehör und
über 6000 Patronen fielen Gewehre nebst Muni-
tion, das Gepäck und die Lagerausrüstung, sowie
ein gesatteltes Pferd den deutschen Truppen als
Beute zu, ein Zeichen für die völlige Auflösung
und überstürzte Flucht der Franzosen. Die deut-
schen Verluste betrugen nur zwei schwerverwun-
dete Soldaten.
Über Bege-Mentangan, wo die feindliche
Nachhut noch einmal gestellt und geschlagen wurde,
erfolgte der feindliche Rückzug nach Eba. Ein
am 1. September auf die feindliche Stellung bei
diesem Dorse unternommener Angriff mußte ab-
gebrochen werden, da. sich Munitionsmangel ein-
stellte. Drei Tage darauf räumten die Franzosen
ihre Stellung im Rückzuge auf Dume. Die