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Johnston.
als Wortführer der Polilik der offenen Tür zitiert
habe. Im Manchester Gnardian vom 4. Juli d. Is.
hat er sich auszuführen erkühnt: „Deutsche noch
im Amt befindliche Minister haben indirekt noch
deutlich genug gesagt, wenn sie Tropisch-Afrika
wieder unter Kontrolle hätten, so würden sie
daraus einen riesigen Sklavenstaat machen, in
welchem Millionen Schwarzer zu Heloten des
weißen Mannes gemacht und zu unbesiegbaren
Armeen und unermüdlichen Arbeitern gedrilltwerden
sollten, um Deutschland zum Herrn der Hilfsquellen
des schwarzen Erdteils zu machen.“ Ich bin der
einzige deutsche im Amt befindliche Minister,
der über die Militarisierung Afrikas gesprochen
hat, neulich in Leipzig, und ich habe genau das
Gegenteil gesagt, nämlich, daß wir die Militari-
sierung der farbigen Stämme Afrikas nicht wollen!
Das beste Mittel, der Militarisierung vorzubengen,
ist die geforderte Neuverteilung des Erdteiles.
Dadurch, daß sie einen Ausgleich der Machtver-
hältnisse an Stelle der bisherigen ungleichmäßigen
Verteilung schafft, wird der einzelnen Kolonial-
macht die Möglichkeit genommen, farbige Streit-
kräfte nach Europa zu überführen, ohne von der
Entblößung eine Gefährdung der Kolonie durch
den gleichstarken Nachbar befürchten zu brauchen.
Das Interesse an der Aufstellung von eingeborenen
Heereskörpern wird aber stark verringert werden,
wenn mit ihrer Verwendung in Europa oder
sonst außer Landes nicht gerechnet werden kann.
Bei unserer grundsätzlichen Oaltung zu der ganzen
Frage werden wir uaber darüber hinaus jede
vertragsmäßige Einschränkung der militärischen
Rüstungen in Afrika fördern.
Fassen wir die Ergebnisse der
über die Zukunft des afrikanischen Konti-
neuts zusammen! Afrika wird auch nach
dem Mieltkriege in den Händen einer An-
zahl europäischer Kolonialmächte bleiben.
Gedanken
Derselbe Sir Harry, den ich vorher
Die von uUns gesorderte Neuordnung der Besitz-
verhältuisse wird aber dafür sorgen, daß die An-
teise der einzelnen Mächte ihren wirtschaftlichen
Interessen und ihren wirtschaftlichen und kultu-
rellen Kräften angepaßt sind. Für den ganzen
Erdteil oder wenigstens für die tropischen Gebiele
ist das Vertragssystem auszudehnen und auszu-
bauen, dessen Grundlagen bereits in den Anfängen
des neueren kolonialen Zeitalters geschaffen wor-
den sind. Diese Verträge sollen die Beteiligung
der Weißen an dem Erschließungswerke in den
afrikanischen Kolonien unter gleichen Bedingungen
gewährleisten und Grundlinien ausstellen für die
gemeinschaftliche Lösung der großen Probleme der
kolonialen Verwaltung. Mit allen Mitteln ist
dafür zu sorgen, daß die Militarisierung der
Eingeborenen von Afrika ferugehalten wird. CGe-
lingt es, diese Forderungen zu verwirklichen, so
sind die Voraussetzungen für eine glückliche Ent-
wicklung Afrikas und seiner Bewohner in den
kommenden Jahrzehnten vorhanden. Dann können
und werden die besten Kräfte Europas mit der
Gewähr des Gelingens an die der Kultur-
menschheit gestellte große Aufgabe heran-
gehen. Dann werden die einzelnen Stämme
Afrikas, die durch Jahrtansende im Schatten
der Geschichte vegetiert haben, in geduldiger Er-
ziehungsarbeit dem Lichte unserer Gesittung und
unserer materiellen Kultur entgegengeführt werden.
Dann werden die noch schlummernden öfono-
mischen Schäte der überreichen Länder nach den
Methoden curopäischer Wissenschaft, Technik und
Organisation gehoben werden, zum Segen der
einheimischen Bevölkerung, zum Segen auch der
übrigen Welt. Daun erst wird Afrila erstehen
als ein vollwertiger Teil des Erdkreises! Wir
Deutiche aber sühlen uns berufen, ein gules
Stück Arbeil an dieser gewaltigen Aufgabe aunf
uns zu nehmen!
(E#
— Vecrantworllicher NRedakteur für d den nuchlamklichen Tell: Ostar Blefenihal. Verlin
Verlag und Druck der Königlichen Hofbuchhandlung und Hofbuchdruckerel von E. S
(Mittler & Sohn, Berlin 8W-6s, Kochslrc. 68—71.