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Rriegschronik der Öchutzgebiete.
I. Südsee.
A. Deutsch-Neuguinea.
1. Altes Schutzgebiet.
a) Archipel.
12. August 1914. Erstes Erscheinen der
australischen Flotte vor Herbertshöhe und Rabaul,
Zerstörung der Telephonanlagen in den Post-
ämtern der beiden Orte durch britische Landungs-
kommandos.
11. September 1914. Zweites Einlaufen
der australischen Flotte, im ganzen 14 Schiffe,
darunter der Dreadnought „Australia“, 3 Kreuzer,
1 Kanonenboot, 2 Unterseeboote, 4 Torpedoboots-
zerstörer und ein großes Truppentransportschiff,
mit einer Brigade australischer Milizsoldaten an
Bord; Landung der Truppen und Gefecht bei
Kabakaul. Besetzung der Funkentelegraphenstation
Bitapaka durch die Australier.
14. September 1914. Bombardement des
Geländes zwischen der Küste und Toma durch den
Kreuzer „Encounter“.
17. September 1914. Unterzeichnung der
sehr günstigen Kapitulation zwischen dem stell-
vertretenden Gouverneur E. Haber und dem
Befehlshaber der australischen Expeditionstruppe
Obersten William Holmes.
21. September 1914. übergabe der be-
waffneten Macht des Schutzgebiets.
b) Kaiser-Wilhelmsland.
In Kaiser-Wilhelmsland wurde Friedrich-
Wilhelmshafen, der Sitz der dortigen Verwaltung,
am 24. September 1914, die Station Eitape am
4. Dezember 1914 und endlich die Station Mo-
robe an einem nicht näher bekannten Tage ohne
Widerstand besetzt.
2. Inselgebiet der Karolinen, Marianen=
und Marschall-Inseln.
12. August 1914. Zerstörung der Kabel-
station Jap durch den großen englischen Kreuzer
„Minotaur“.
9. September 1914. Besetzung der Phos-
phatinsel Nauru durch den großen englischen
Kreuzer „Melbourne“.
29. September 1914. Besetzung von Jaluit
(Marschall-Inseln).
7. Oktober 1914. Besetzung von Jap (West-
karolinen) und Ponape (Ostkarolinen).
8. Oktober 1914. Besetzung der Station
Palau.
12. Oktober 1914. Besetzung der Station
Truk.
14. Oktober 1914. Besetzung der Station
Saipan (Marianen).
Mit Ausnahme der Insel Naurn ist das ganze
Inselgebiet durch japanische Streitkräfte besetzt
worden.
B. Samoa.
29. August 1914. Besetzung Apias durch
britische Streitkräfte.
Die Ubergabe der Kolonie erfolgte ohne
Widerstand, da ein solcher bei der geringen Anzahl
der vorhandenen dienstpflichtigen Europäer und
farbigen Polizisten aussichtslos erscheinen mußte.
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II. Nogo.
5. August 1914. Erklärung des Kriegs-
zustandes. Die mit dem Gouverneur der eng-
lischen Goldküste eingeleiteten Verhandlungen
wegen Neutralitätserklärung des Togogebiets
britischerseits abgelehnt.
8. August 1914. Verlegung des deutschen
Hauptquartiers, der zur Truppe eingezogenen
Europäer und der etwa 400 Mann starken Po-
lizeitruppe — die zum größten Teil aus Reser-
visten und Rekruten bestand — von Lome nach
Kamina zum Schutz der Großfunkenstation. Der
kleine Funkenturm bei Togblekofe wird durch
Sprengung umbrauchbar gemacht. Englische
Truppen besetzen Lome, französische Truppen
Anecho.
9./10. August 1914. Beginn des Vormarsches
der Engländer der Palime-Bahn entlang, wäh-
rend starke französische Abteilungen von Dahomey
aus den Grenzfluß Monn überschreiten.
14. u. 15. August 1914. Patrounillengefechte
bei Chachuö, Bafilo und Agbeluvnö, die ange-
sichts der erheblichen feindlichen Uberlegenheit nur
den Zweck haben konnten, den feindlichen Vor-
marsch zu verzögern, den sie auch erreichten.