Full text: Deutsches Kolonialblatt. XXX. Jahrgang, 1919. (30)

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Die Kolonialverwaltung erleidet durch den Tod dieses um das ostafrikanische Schutzgebier 
hochverdienten Beamten einen schweren Verlust und wird ihm ein treues Gedächtnis bewahren. 
Berlin, den 28. April 1919. 
Der Reichskolonialminister. 
In Vertretung: 
Gleim. 
HRofrat Blank f. 
Am 8. Mai d. Is. verstarb der Hofrat im Reichskolonialministerium 
Herr Gustav Blank 
im 53. Lebensjahre. 
Der Verstorbene, der seit dem Jahre 1888 dem Bürttembergischen Justizdienste angehörte, 
trat im Jahre 1894 zur Kolonialverwaltung über. Bis zum Jahre 1900 wurde er im Schutzgebiet 
Deutsch-Ostafrika verwendet und im Jahre 1901 in die Kolonial-Zentralverwaltung übernommen. 
Die langjährigen treuen Dienste, die der Dahingegangene dem Reiche und der Kolonial= 
verwaltung geleistet hat, sein liebenswürdiges Wesen sichern ihm ein dauerndes, ehrenvolles Andenken. 
Berlin, den 15. Mai 1919. 
Der Reichskolonialminister. 
Dr. Bell. 
GCouverneur a. D. von Schuchmann f. 
Am 6. Juni 1919 ist der frühere Gouverneur des deutsch-südwestafrikanischen Schutgebiets 
Herr Bruno von Schuckmann 
in seinem 62. Lebensjahre nach langem Leiden, das er sich im. Felde zugezogen hatte, durch den 
Tod abberufen worden. 
Geboren im Jahre 1857 als Sohn des Rittergutsbesitzers Otto von Schuckmann auf Rohr- 
beck, Kreis Arnswalde, trat er nach Ablegung der zweiten juristischen Prüfung 1886 in den Dienst 
des Auswärtigen Amts ein und wurde bald darauf der Preußischen Gesandtschaft in Hamburg zugeteilt. 
Nachdem er einige Jahre in Chicago als Vizekonsul tätig gewesen war, wurde er 1890 
zum ständigen Hilfsarbeiter im Auswärtigen Amt ernannt und trat hier als Dezernent der Kolonial- 
abteilung zum ersten Male mit den deutschen Kolonien in engere Fühlung, denen er in der Folge 
seine Abeitskraft und die besten Jahre seines Lebens widmen sollte. 
ahre 1891 mit der Stellvertretung des Gouverneurs von Kamerun betraut, hatte er 
Gelegenhei, praktische Erfahrungen auf kolonialem Gebiete an Ort und Stelle zu sammeln. 
895 wurde von Schuckmann zum Wirklichen Legationsrat und Vortragenden Rat im Aus- 
wärtigen Amt ernannt und übernahm kurz darauf die Verwaltung des Generalkonsulats in Kapstadt. 
Die Wirksamkeit des Generalkonsuls von Schuckmann ist sämtlichen Deutschen Südafrikas 
in bester Erinnerung, da nicht nur seine unermüdliche Sorge für die deutschen Interessen, sondern 
auch sein vorbildliches und charaktervolles Auftreten als Deutscher bei Deutschen und Engländern 
gleich hohe Anerkennung fand. Bei den engen Beziehungen des englischen Kaps mit dem benach- 
barten Deutsch-Südwestafrika konnte er dem letzteren manchen guten Dienst erweisen und Erfahrungen 
sammeln, die ihm später als Gouverneur dieser Kolonie sehr zu statten kamen. 
9 in das Auswärtige Amt zurückgekehrt, wurde von Schuckmann zum Geheimen Lega- 
tionsrat ernannt und trat Ende dieses Jahres in den einstweiligen Ruhestand. 
im Jahre 1907 wurde er zum Gouverneur von Deutsch-Südwestafrika ernannt, das er 
drei Jahre lang verwaltet hat. In diese Zeit fällt der bekannte glänzende Aufschwung, den das 
bisher von Unruhen schwer heimgesuchte Land in allen seinen Erwerbszweigen nahm. Ein guter 
Teil der Fortschritte ist der Verwaltung des Verstorbenen zuzuschreiben. Als praktischer Landwirt 
brachte er besonders der Grundlage des Landes, der Landwirtschaft, ein warmes Verständnis ent- 
gegen und förderte im klugen Ausgleich der vielfach widerstreitenden Interessen Viehzucht, Ackerbau, 
Wassererschließung und Siedlungswesen in unermüdlicher Fürsorge. In gleicher Weise betrieb er 
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