Full text: Deutsches Kolonialblatt. XXXI. Jahrgang, 1920. (31)

W 49 20 
  
9##NKichtamtlicher Teil Ille 
Vorbemerkung. 
Im „Deutschen Kolonialblatt" Nr. 5—8 vom 28. April 1920 sind die beiden in Saint- 
Germain-en-Laye am 10. September 1919 unterzeichneten Abkommen über die Revision der General= 
akten von Berlin und Brüssel und über die Branntweinfrage abgedruckt worden. 
Inzwischen ist 
aus den „Renseignements Coloniaux“ Nr. 11 und 12 1919 der Text des am gleichen Tage abge- 
schlossenen Vertrages, betreffend die Kontrolle des Handels mit Waffen und Munition, bekannt geworden. 
Der Text desselben und seine deutsche Übersetzung wird im Nachstehenden zum Abdruck gebracht. 
Convention relative au contröle 
du commerce des armes et des munitions. 
Les Etats-Unis d'Amérique, la Belgique, 
la Bolivie, 7Empire Britannique, la Chine, Cuba, 
I’Equateur, la France, la Grece, le Guatemala, 
Haĩti, le Hedjaz, I’Italie, le Japon, le Nicaragua, 
le Panama, le Pérou, la Pologne, le Portugal, 
la Roumanie, I'Etat Serbe- Croate-Slovenc, le 
Siam et I’Etat Techéeco-Slovaque.) 
Considérant qdue la longue guerre qdui vient 
de prendre fin et à laquelle ont été successi- 
vement mälées la plupart des Nations, a eu pour 
effet d’accumuler, dans diverses parties dumonde, 
des duantités considérables d’armes ou de muni- 
tions de guerredont ladispersion constituerait un 
danger pour la paix et la tranquillité publique; 
Considérant que, dans certaines parties du 
monde, il est nécessaire d’exercer une sur- 
veillance spéciale du commerce et de la deten- 
tion des armes et des munitions; 
Considérant qdue les stipulations conven- 
tionnelles, notamment IUActe de Brugelles du 
2 juillet 1890, réglementant le trafie des armes 
et des munitions dans certaines régions, ne 
coprrespondent plus aux eirconstances actuelles, 
dui exigent des dispositions plus développées 
portant sur des territoires plus étendus en 
Afrique, et I’établissement d’'un régime ana- 
logue sur certains territoires d'Asie; 
Considérant qu’une surveillance parlicu- 
lière de ld zone maritime avoisinant certaines 
contrées est nécessaire pour assurer Defficacité 
des mesures prises par les Gouvernements, tant 
en ce dui concerne l’importation des armes et 
des munitions dans ces contrées qufen ce qui 
concerne Uexportation desdites armes et muni- 
tions hors de leurs territoires métropolitains; 
Et sous la réserve qdu’fà l’expiration d'une 
Période de sept ans la présente convention 
sera sujette à revision en tenant compte de 
Uexpérience acquise, si le Conseil de la Socicté 
des Nations, agissant en cas de besoin à la 
majorité, Gmet un veeu dans ce sens; 
Ont désigné pour leurs plénipotentiaires: 
(Suit la liste des plénipotentiaires.) 
Vertrag, betreffend die Kontrolle des 
Handels mit Waffen und (unition. 
Die Vereinigten Staaten von Amerika, Belgien, 
Bolivien, das Britische Reich, China, Cuba, Ecuador, 
Frankreich, Griechenland, Guatemala, Haiti, Hed- 
schas, Italien, Japan, Nicaragua, Panama, Peru, 
Polen, Portugal, Rumänien, der serbisch-kroatisch- 
slowenische Staat, Siam und der tschecho-slowakische 
Staat, 
in Anbetracht, daß der eben beendete lange 
Kricg, in den nach und nach der größte Teil der 
Nationen hineingezogen worden ist, in verschiedenen 
Teilen der Welt die Ansammlung beträchtlicher 
Mengen von Kriegswaffen und Munition zur Folge 
gehabt hat, deren Verteilung eine Gefahr für den 
Frieden und die öffentliche Ruhe bilden würde; 
in Anbetracht, daß es nötig ist, in gewissen 
Teilen der Welt eine besondere UÜberwachung des 
Handels und des Besitzes von Waffen und Mu- 
nition auszuüben; 
in Anbetracht, daß die vertraglichen Ab- 
machungen, welche den Handel mit Waffen und 
Munition in gewissen Gegenden regelten, nament- 
lich die Brüsseler Akte vom 2. Juli 1890, den 
angenblicklichen Umständen, welche fortgeschrittenere 
Vorschriften, die sich auf weitere Flächen Afrikas 
zu erstrecken haben, und die Einrichtung einer 
ähnlichen Regelung in gewissen Länderstrichen 
Asiens nötig machen, nicht mehr entsprechen; 
in Anbetracht, daß eine besondere Uberwachung 
der Meereszone in der Nachbarschaft gewisser 
Länder nötig ist, um die Wirksamkeit der von 
den Regierungen getroffenen Maßnahmen zu 
sichern, sowohl was die Einfuhr von Waffen und 
Munition in diese Länder, als auch was die 
Ausfuhr solcher Waffen und Munition aus ihren 
Mutterländern anbetrifft; 
und mit dem Vorbehalte, daß nach Ablauf 
eines Zeitranmes von sieben Jahren der vor- 
liegende Vertrag einer Nachprüfung unterworfen 
werden wird, welche den inzwischen gemachten 
Erfahrungen Rechnung trägt, sofern der Völker- 
bund, notfalls mit Mehrheitsbeschluß, einen dies- 
bezüglichen Wunsch ausspricht; 
haben als ihre Bevollmächtigten bezeichnet: 
(folgt die Liste der Bevollmächtigten), 
*) Es fehlen von den alliierten und assoziierten Mächten: Brasilien, Honduras, Liberia, Urnanay.
	        
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