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nicht; sie standen wie die Mauern. Ganze Regimenter, unter ihnen
das „gelbe“, das tapferste von allen, wurden niedergestreckt und bedeckten
noch im Tode den Wahlplatz in derselben Ordnung, die sie kämpfend
eingenommen hatten.
Die Abendsonne durchbrach noch einmal den in Nebel gehüllten
Himmel. Ehe Finsterniß das Blutgefilde bedeckte, mußte noch Großes
geschehen. Zum dritten Male drangen die Schweden über die Gräben,
zum dritten Male eroberten sie das feindliche Geschütz. Die kaiserliche
Reiterei wankte und suchte das Weite. Die Unordnung nahm über—
hand und Wallenstein gab Befehl — zum Rückzuge. Zehntausend
Todte von beiden Theilen bedeckten das Schlachtfeld und unter ihnen
der größte Held, der angebetete Führer seiner Krieger, der Retter
Sachsens, der Retter der deutschen Glaubensfreiheit. Mitten in der Nacht
kam Wallenstein mit den Trümmern seines Heeres in Leipzig an
und traf am andern Tage Anstalten zum Rückmarsche nach Böhmen.
Nach neunstündigem Kampfe war die ewig denkwürdige Lützener
Schlacht beendigt. Der Sieg der Schweden war theuer erkauft! Der
Tapferste der Tapferen, der Edelste der Edeln lag mitten unter den
Todten! In den Triumphgesang der Krieger mischten sich die bittersten
Klagetöne. Der von Hufen zertretene Leichnam des Königs wurde
endlich nach langem Suchen aufgefunden. Ganz entstellt und seiner
Kleider beraubt, lag er mit dem Angesichte der Erde zugewendet.
Man brachte ihn zuerst in eine Landkirche und dann nach Weißenfels,
wo er einbalsamirt wurde. Die Beisetzung in Stockholm erfolgte
erst 1634. Bis zum Jahre 1838 bezeichnete ein Stein die Stätte,
wo der große Held gefallen war; seit jenem Jahre ziert ein Monument
von Gußeisen diesen Platz.
60. Hachsen nach der Schlacht bei Lützen bis zum Jahre 1653.
a) Der schwedische Kanzler übernimmt die Leitung der deutschen Angelegen-
heiten. Holk zum zweiten Male im Voigtlande. Briegsnoth in Bautzen.
Schlacht bei Mürnberg, 1634.
Sachsen war nun von den Oesterreichern befreit. Wie sollte
aber der Krieg weiter geführt werden? Aller Augen waren auf die
Schweden und ihre Maßregeln gerichtet; zogen sich jene nach dem Tode
des Königs in ihr Vaterland zurück, dann hatten namentlich Sachsen,
sowie die anderen evangelischen Länder, Wallensteins Zorn im
höchsten Grade zu fürchten. Da faßte die schwedische Regierung den
Beschluß, ihrem Kanzler v. Oxenstierna die Leitung der deutschen
Angelegenheiten zu übertragen.
Sich einem einfachen Edelmann unterzuordnen, ward unserm
Kurfürsten ungemein schwer und allmählich erkaltete die Freundschaft