Full text: Geschichte des Königreichs Sachsen mit besonderer Berücksichtigung der wichtigsten culturgeschichtlichen Erscheinungen.

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traut. Zum Glück fiel dieser den beiden Brüdern Friedrich und 
Diezmann als Gefangener in die Hände und um wieder zur Frei— 
heit zu gelangen, mußte er eine Anzahl Städte an die Markgrafen 
zurückgeben. 
Plötzlich ereilte den Kaiser Adolph der Engel des Todes. Die 
deutschen Fürsten hatten nämlich einen anderen Kaiser gewählt. Um 
seine Krone zu retten, raffte Adolph ein Heer zusammen und eilte 
seinen Feinden entgegen. Bei Worms kam es zu einer Schlacht. 
Adolph wurde besiegt und verlor sogar sein Leben. Kaum hatte 
sein Statthalter im Meißnischen diese Kunde vernommen, so erfaßte 
Schrecken sein Herz. Er hatte kein Bleibens mehr und floh bei 
Nacht und Nebel davon. Unser Vaterland war von seinen Feinden 
gesäubert und Markgraf Friedrich nahm wieder in Besitz, was ihm 
gehörte. 
d) Kaiser Albrecht bedroht Meißen und Thüringen ebenfalls. 
e) Schlacht bei Lucka. 
Indes wurde dieses Glück sehr bald wieder von neuem bedroht 
und unser Vaterland von den Schrecken des Krieges abermals heim— 
gesucht. Was dem Kaiser Adolph nicht gelungen war, hoffte der 
neue Kaiser Albrecht mit besserem Glücke auszuführen. Dieser 
rüstete ein Heer aus, größer als zuvor. Oesterreicher und Böhmen, 
Bayern und Schwaben rückten heran, um, wie sie hofften, die Mark- 
grafen Friedrich und Diezmann mit einem Schlage zu vernichten. 
Die beiden Brüder erkannten die Gefahr. Jetzt galt es, alles auf- 
zubieten, um den Feind, wie er es verdient, empfindlich zu züchtigen. 
Friedrich und Diezmann eilten nach Leipzig und riefen ihre getreuen 
Ritter zusammen, welchen sich überdies noch eine Anzahl Bürger und 
Bauern aus den verschiedensten Gegenden des Landes anschlossen. 
Liebe zu ihrem Fürstenhause rief sie zu den Waffen, denn damals 
war der Landmann nicht zur Theilnahme an dem Kriege verpflichtet. 
Fremde Truppen zählte Friedrich sehr wenig; nur einige Hundert 
Ritter aus Braunschweig waren zur Hilfe herbeigeeilt. 
Dieses kleine Heer wollte einen Kampf mit einem Feinde auf- 
nehmen, der der Streiter so viele zählte; doch achtete das Häuflein 
des stolzen Feindes nicht, hoffend, der allmächtige Herr der Heer- 
scharen könne auch durch wenig viel ausrichten. Dieses Gottver- 
trauen, verbunden mit dem unerschütterlichsten Muthe, sollte ersetzen, 
was an der Zahl der Krieger fehlte. Der Feind hatte sich zwischen 
Pegau und Altenburg bei dem Städtchen Lucka aufgestellt. Hier 
suchten ihn die Markgrafen auf. Ehe sie ihr kleines Heer in Schlacht- 
ordnung aufstellten, mußten die Krieger noch einmal beichten und 
einer allgemeinen Messe beiwohnen. Jetzt umgürtete Friedrich seine
	        
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