Full text: Also sprach Bismarck. Band I. 1846 - 1870. (1)

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wenn man etwa 50 Quadratmeilen mehr bei Dänemark ließe; 
aber das will man nicht, die königliche Familie ist gegen 
das eigene Interesse. Wenn irgend ein unberechenbares Ereig- 
nis eintritt, so werde ich allerdings dafür sein, sofort den Herzog 
in Kiel zu proklamieren, damit nicht alle bisher erzielten 
Vorteile in Frage gestellt werden. Tritt aber ein solches 
Ereignis nicht ein, so fragt es sich, wie die neue Dynastie zu 
konstituieren sei. Es kann dies allerdings durch Waffengewalt, 
es kann aber durch die Befragung der Bevölkerung geschehen. 
Letzteres Verfahren wird wohl einzuschlagen sein, da Frankreich 
und England es wünschen. Indes ist auch auf Rußland große 
Rücksicht zu nehmen. Mit Samwer und Francke will ich nicht 
verhandeln, denn diese haben unleugbar eine mittelstaatliche 
Könneritz-Beust'sche Politik getrieben, und würden bei der 
geringsten Schwenkung wieder gegen Preußen sein und einen 
echten Mittelstaat bilden, anstatt wie z. B. Mecklenburg in 
Hauptsachen mit Preußen zu gehen.“ 
Ahlefeldt erwiderte, der Herzog denke nicht so über 
die beiden Herren, und auch er habe aus eigener Wahrnehm- 
ung eine bessere Meinung von ihnen; übrigens würden sie sich 
nicht für unentbehrlich halten, wenn der ganzen Angelegenheit 
wesentlich dadurch genützt werde. 
Bismarck meinte, daß dies beim Könige der Fall sein 
werde. Ahlefeldt erklärte, es werde sich alles ohne Schwierig- 
keiten ordnen lassen. Er übergab Bismarck im Auftrag des 
Herzogs eine Denkschrift über die finanzielle Auseinandersetzung 
Schleswig-Holsteins mit Dänemark. 
Bismarck nahm sie wohlwollend entgegen, machte aber 
auf die großen Schwierigkeiten aufmerksam, welche die Be- 
handlung dieses Gegenstandes bei der Dänemark günstigen 
Haltung der übrigen Mächte finde. 
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