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Grunde habe ich Sympathie für ihn. Ich gebe ihm persönlich,
von Mann zu Mann einen praktischen Rat, den die Fürstin
Bismarck als gute Hausfrau, die sie ist, gleichfalls gibt °)
Berlin, 24. Februar 1879.
Unterredung mit dem Schriftsteller Moritz Busch, betr.
Bismarcks Eindruck über die Veröffentlichung seines Werkes
„Graf Biomarck und seine Leute“, die Opposition der Frei-
händler im Reichstage, die Taktik Richters und Bambergers,
Bismarcks Systemlosigkeit in wirtschaftlichen Fragen, seine
eigene Meinungsbildung nach Delbrücks Rücktritt, die Folgen
der Schutzzollpolitik Oesterreichs, Rußlands, Frankreichs und
Amerikas, das Hand-in-Handgehen von Industrie und Land-
wirtschaft bei der Zolltarifreform, Bismarcks Gesundheit, Un-
möglichkeit eines Rücktritts wegen des alten Kaisers, Stellung
zu den Nationalliberalen, die Opposition der letzteren, die
Gesundheit des Kaisers, die Stellung zum Kropprinzen, die
Kronprinzessin.“)
Berlin, 27. Februar 1879
Unterredung mit M. Busch, betreffend den Fürsten
Gortschakow.““
Bismarck wünschte, daß Busch einmal einen Artikel über
die Politik schreibe, die Gortschakow in der russischen Presse
*) Als Chéberry nach Paris zurückgekehrt war, erzählte
er Gambetta Wort für Wort sein Gespräch mit Bismarck.
Als er geendet hatte, schlug Gambetta mit der Faust auf den
Tisch und sagte: „Wahrhaftig! Bismarck hat recht! Da einem
guten Gedanken stets eine gute Tat folgen soll, wollen wir
zusammen ein Nest für Frau Léon und für mich suchen, und
Bismarck soll seinen Feind noch lange behalten!“ Bald darauf
kaufte sich Gambetta ein kleines Landhaus bei Paris.
"*) M. Busch Tagebuchblätter, Bd. II, S. 545’ — 550.
"“#) Nach dem Werke „Unser Reichskanzler“, Bd. I, S. 275,
Dieses noch unter Bismarcks Augen entstandene Werk ist jedenfalls